2472 Industrie der Steine und Erden. Urspr. M. 240 000 in 480 Akt. zu M. 500. Erhöht lt. G.-V. v. 21./11. 1921 auf M. 500 000. Die G.-V. v. 24./11. 1924 beschloss Umstell. des A.-K. von M. 500 000 in voller Höhe auf Reichsmark. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 21./4. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Betriebsanlagen 270 000, Debit. 418 275, Eff. 65 709, Wechsel 1324, Material. u. Waren 7137, Kassa 83. – Passiva: A.-K. 500 000, R.-F. I 50 000, do. II 43 000, Kredit. 110 541, Gewinn 58 987 (davon: Tant. für den A.-R. 7000, 10 % Div. 50 000, Vortrag 1978). Sa. RM. 762 528. Dividenden: 1924–1931: 10, 20, 15, 15, 15, 15, 10, 10 %. Direktion: Karl Sudhoff, Heinr. Grieshammer. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-R. Mart. Zehendner, Rentier Jos. Wiendl, Gasthofbes. Carl Wiendl, Mitterteich; Post-Dir. a. D. Simon Wiendl, München; Dr. Richard Schnetzer, Gunzenhausen. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Stettiner Portland-Cement-Fabrik in Stettin, Bollwerk 1. Gegründet: 18./5. 1855. Zweck: Erzeugung u. Verwert. von Portl.-Cement, anderen Arten Zements, Mauersteinen Kalk u. ähnl. Baumaterialien sowie der Erwerb von verwandten Unternehm. oder die Be- teilig. an solchen in jeglicher Form. Besitztum: Die Ges. besitzt in Züllchow bei Stettin eine Zementfabrik, die über ein in den Jahren 1925/28 erbautes, nach den neuesten Erfahrungen eingerichtetes Drehofen- werk mit einer Tagesleist. von 3500 Fass verfügt. Eine ältere Anlage, ausgerüstet mit zwei Ringöfen u. 14 Dietzschen Etagenöfen, ist zur Zeit stillgelegt. Ausserdem sind vorhanden automatische Kohlen- u. Rohmaterialgreiferkräne, Drahtseil-, Hängeschienen- u. Feldbahnen sowie ein Dock zur Instandsetz. der Flotte der Ges. Als Antriebskraft dient eine neue Abhitzekraftanlage. Zur Reserve steht Strom der Überlandzentrale zur Verfüg. Zur Über- wachung der Fabrikation und zu wissenschaftlichen Versuchen ist ein chemisches und Pphysikalisches Laboratorium vorhanden. Die Zementfässer werden in eigener Fassfabrik hergestellt, der ein Sägewerk angegliedert ist. Eine Sackkleberei und mäherei sorgt für die nötige Sackpackung. Die jährliche Erzeugungsfähigkeit der Zementfabrik beträgt etwa 1 000 000 Fass, die der Fassfabrik 200 000 Fässer. –— Von den für die Zement- erzeugung benötigten Rohmaterialien wird die Kreide in eigenen Kreidegruben in Kalkofen u. in Finkenwalde, der Ton auf dem Fabrikgrundstück in Züllchow gewonnen. Der Transport der Kreide geschieht durch eine eigene Flotte von 2 Schleppdampfern u. 14 Leichtern bzw. Kähnen, sowie 2 Seeleichtern von je 1300 t. Der gesamte Grundbesitz der Ges. umfasst 353 ha, u. zwar in Züllchow 47 ha (bebaut 7.5 ha), in Kalkofen 85 ha, in Finkenwalde, Podejuch u. Friedensburg 53 ha, in Zarn- glaff 5 ha, in Langendorf 90 ha, in Bünnewitz einschliesslich Tonlager 36.75 ha, in Böck bei Zarnglaff ein Kalksteinlager in Grösse von 15 ha, in Freienwalde a. d. Oder ein Kieslager von 0.5 ha, ein Reservekreidelager auf Arkona (Rügen) in Grösse von 20.5 ha u. ein Grundstück mit Wohnhaus in Wiek auf Rügen (0.5 ha). Davon werden land- wirtschaftl. genutzt 150 ha u. als Waldungen einschl. Kulturen 140 ha. Wohnungen für 17 Angest. u. 117 Arb. sind vorhanden. Beteiligungen: Die Ges. besitzt ausser kleineren Beteilig. an der Haftpflichtgenossenschaft der deutschen Steinindustrie u. dem später erwähnten Norddeutschen Zement-Verband RM. 88 200 Anteile (von RM. 1 800 000) der im Jahre 1900 errichteten Pommerschen Kalk- steinwerke G. m. b. H. in Zarnglaff u. RM. 145 150 (von RM. 200 000) Anteile des im Jahre 1923 als eine G. m. b. H. gegründeten Kalk- u. Kreidewerks Sassnitz in Sassnitz. Der Grund- besitz dieser G. m. b. H., der Gleisanschluss besitzt, umfasst etwa 35 300 qam; ein Teil davon ist mit den erforderlichen Fabrikanlagen sowie Wohn- u. Verwaltungsgebäuden bebaut. Das Kreidewerk stellt in der Hauptsache Schlämmkreide her u. besitzt eine Jahresleistungs- fähigkeit von etwa 5000 Tonnen. Verbände: Die Ges. ist Mitglied des bis Ende 1935 geschlossenen Norddeutschen Zement- Verbandes G. m. b. H. in Berlin mit einem Kontingent in Höhe von 2,8757 % gleich 707 983 Fass des Gesamtkontingents des Verbandes, der sämtl. Zement-Fabriken der früheren Kon- ventionsgebiete Stettin, Berlin, Hannover, Unterelbe, Mitteldeutschland u. Schlesien umfasst u. den gemeinsamen Verkauf der Portland-Zementerzeugung dieser Gebiete bezweckt. Ferner ist die Ges. Gesellschafter der Verkaufsstelle der Rügener Kreideschlämmereien G. m. b. H. in Stettin. Kapital: RM. 3 630 000 in 5000 Akt. zu RM. 100 u. 3130 Akt. zu RM. 1000. Erspr. M. 1 575 000 (Vorkriegskapital), erhöht von 1920 bis 1923 auf M. 62 500 000 in 60 000 St.-Akt. u. 2500 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 26./11. 1924 Umstellung von M. 62 500 000 auf RM. 3 015 000 durch Herabsetzung der St.-Akt. von M. 1000 auf RM. 50 u. der Vorz.-Akt. auf RM. 6. Lt. G.-V. v. 21./4. 1926 Ermässigung des A.-K. von RM. 3 015 000 auf RM. 2 400 000 durch Einziehung der Vorz.-Akt. von RM. 15 000 und der noch nicht begebenen Vorrats-Akt. von RM. 600 000. Die G.-V. v. 8./4. 1927 beschloss Erhöhung um RM. 1.6 Mill. in 1600 Akt. zu RM. 1000. Die neuen Aktien wurden von einem Bankenkonsortium über- nommen u. den Inhabern der alten Aktien zum Bezuge angeboten. Auf je nom. RM. 1500 *― =