Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 2485 Actien-Gesellschaft für Bleicherei, Färberei, Appretur & Druckerei Augsburg in Augsburg X, Derchinger Strasse 98. Gegründet: 6./7. 1896; eingetr. 27./7. 1896. Firma bis 12./3. 1917: Act.-Ges. für Bleicherei, Färberei & Appretur Augsburg, vorm. Heinrich Prinz Nachf. Zweck: Betrieb aller Zweige des Ausrüstungs- u. Veredelungsgeschäftes der Textil' branche. Die Ges. betreibt in der Hauptsache Lohnausrüstung, umfassend Bleicherei, Färberei, Appretur, Merzerisation u. Druckerei. Die Ausrüstung erstreckt sich auf sämtl. Arten von Baumwoll- u. Kunstseiden-Geweben. In der Abt. Druckerei wird neben Lohn- arbeit auch für eigene Rechnung gearbeitet. Als Spezialität betreibt die Firma Merzerisation von Baumwollgeweben. Vorhanden sind 8 Druckmaschinen. Der Antrieb erfolgt fast durchweg elektrisch; zur Verfügung stehen 1485 PS. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. liegt in Augsburg, an der Derchinger Strasse, umfasst rund 14.833 ha, wovon insgesamt ca. 6 ha überbaut sind. Auf diesem Grundbesitz befinden sich neben dem massiven Verwaltungsgebäude massive Gebäude für Färberei, Appretur u. Druckerei nebst den zugehörigen Magazinen für Materialien u. Vorräte; zum Betrieb der Fabrik ist eine Dampfturboanlage von 1000 PS vorllanden. – Beschäftigt werden rd. 600 Personen. Kapital: RM. 2 520 000 in 8400 Akt. zu RM. 300. – Vorkriegskapital: M. 2 000 000. Urspr. M. 800 000, erhöht 1899 um M. 200 000, 1903 um M. 500 000, 1904 um M. 500 000, 1920 um M. 2 200 000, 1922 um M. 4 200 000. Lt. G.-V. v. 23./6. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 8 400 000 auf RM. 4 200 000 durch Abstempel. der Aktien von M. 1000 auf RM. 500. Zwecks Sanierung hat die G.-V. v. 18./4. 1932 beschlossen, das A.-K. von RM. 4 200 000 durch Herabsetz. des Nennbetrags der Aktien von RM. 500 auf RM. 300 um RM. 1 680 000 auf RM. 2 520 000 in erleichterter Form zu ermässigen. Grossaktionäre: Von dem A.-K. sind mehr als die Hälfte im Besitz der Deutschen Baumwoll A.-G. in Osnabrück (Gruppe Dierig-Hammersen). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 18./4. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. ausserord. Abschreib. u. Rückl., vom übrigen Tant. an Vorst. u. Beamte, vom Rest nach Abzug von 4 % Div. des A.-K. 10 % Tant. an A.-R. (ausser einem Fixum), Überrest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Anlagevermögen (2 182 874): Grundst. 42 625, Fabrik- gebäude 1 007 375, Kläranlage 106 000, Masch. 840 874, Mobilien 22 000, Druckanlagen 9000, Walzen 92 500, Beleucht. 500, Fahrzeuge 5000, Gravur 7000, Gleisanlage 50 000; Umlauf- vermögen (1 321 484): Vorräte 560 444, Debit. 491 791, Wechsel 13 303, Bankguth. 241 548, Postscheck 4040, Kassa 10 358, transit. Aktiva 10 247, (Avale 1000). – Passiva: A.-K. 2 520 000, R.-F. 252 000, noch nicht erhob. Div. 45, Rückstell. auf Debit. u. Wechsel 51 321, Kredit. 322 608, Beamten-Pens.-Kasse 237 900, Arb.-Unterstütz.-Kasse 99 700, transit. Passiva 31 031, (Avale 1000). Sa. RM. 3 514 605. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet:; Gesamtaufwend. ohne Abschr. 1931 2 450 283, Wert- berichtigung der Anlagen 1 346 126, do. der Vorräte 180 000. Abschr. in 1931 198 366, Verlust- vortrag aus 1930 150 851, Verlust in 1931 97 658, gesetzl. R.-F. 252 000. – Kredit: Gesamt- erträgnisse 1931 2 352 626, aufgelöste Res. 545 000, Erlös aus der Kap.-Herabsetz. 1 680 000, Verlust in 1931 ohne Abschr. 97 658. Sa. RM. 4 675 284. Kurs: Ende 1913: 108 %; Ende 1925–1930: 150, 97, 96, 90, 90, 60 %. Zugel. Mai 1903; erster Kurs: 124 %. Notiert in Augsburg. Dividenden: 1913: 8 %; 1924–1931: 6, 4, 0, 6, 5, 0, 0, 0 %. Vorstand: Dr. Hanns P. Labhardt. Prokuristen: Dr. R. Greeff, A. Wagner, Chr. Trautner. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Wolfgang Dierig, Langenbielau; Stellv. Fr. Häcker, Zürich: Komm.-Rat Ludwig Reh, Dillingen a. D.; Komm.-Rat Eugen Dillmann, Augsburg; Dr. Carl Lipp, Langenbielau. Zahlstellen: Augsburg: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Bayer. Hypotheken- u. Wechsel- Bank, Reichsbankstelle Augsburg. Mech. Baumwoll-Spinnerei und Weberei Augsburg in Augsburg. Gegründet: 28./3. 1837; eingetr. 29./10. 1862. Zweck: Betrieb der Baumwollspinnerei u. Weberei u. Verwert. der betr. Erzeugnisse, nach Umständen auch die weitere Veredelung derselben. Lt. Mitteil. der Verwalt. in der G.-V. v. 16./4. 1931 erfolgte in den letzten Jahren eine Reorganisation u. Umstell. der Werke. Das Werk Rosenau mit etwa 35 000 Spindeln wurde Ende 1929 aus Rationalisierungsgründen stillgelegt. Ein Produktionsausfall ist jedoch dadurch nicht entstanden, da in den anderen Spinnereien zum Teil in zwei Schichten gearbeitet wird. ――― 6