Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 2491 Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Max Levi, Stellv. Dir. Karl Frank, Berlin; Dr. Leo Caspary, Wiesbaden; Bank-Dir. C. Badenhausen, Dr. K. Bett, Berlin; Bank-Dir. J. Miodownik, Frank- furt a. M.; vom Betriebsrat: Rothkegel, O. Nitzschke. Zahlstellen: Ges.-Kasse: Berlin: Commerz- u. Privat-Bank, Bett Simon & Co.; Mannheim: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Commerz- u. Privat-Bank; Frankf. a. M.: Deutsche Effekten- u. Wechselbank, E. Ladenburg, Commerz- u. Privat-Bank; Forst i. L.: Commerz- u. Privat-Bank. G. Feibisch Aktiengesellschaft in Berlin S0 36, Am Treptower Park 28/30. Gegründet: 19./11. 1918; eingetr. 12./12. 1918. Firma bis 20./5 1919: Deutsche Teppich- Akt.-Ges. in Berlin. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Teppichen u. anderen Erzeugnissen der Textilindustrie. – Es werden folgende Erzeugnisse hergestellt: Tournay-Teppiche, Axminsterteppiche in besseren Spezialqualitäten sowie im Stapelgenre, ferner Velour- u. Tapestryteppiche, Bouclé- Teppiche, Läuferstoffe in Tournay-, Velour-, Tapestry- u. Haargarnqualitäten. Besitztum: Das in Berlin, Am Treptower Park 28/30, gelegene Fabrikgrundstück wird auf der Rückseite von den Gleisen der Görlitzer Bahn u. der Herkomerstrasse begrenzt u. umfasst 15 668 qm Fläche; hiervon sind 8332 qm massiv bebaut. Die Fabrik besitzt eine eigene Transformatoren-Station, die 350 kVA u. 200 kVA Reserve leistet u. elektrischen Strom von 6000 Volt auf 400/231 Volt transformiert; ferner einen Gleichrichter mit 150 kVA, 103 Elektromotore, die den Kraftstrom an die einzelnen Abteilungen vermitteln, u. eine moderne Dampfkesselanlage mit Wanderrostfeuerung mit ca. 1050 qm Heizfläche. Das Unternehmen wird mit 354 modernen mechanischen Webstühlen; 4 grossen Appretur- maschinen mit je 9 bis 12 Kupfertrommeln, 10 grossen Kettenschär- u. Schlichtmaschinen, 9 Teppichschermaschinen, 30 Spulmaschinen u. 12 Chenilleschneidemaschinen betrieben, wozu noch die erforderlichen Hilfsmaschinen kommen. Zur Fabrik gehört ferner eine Kettendruckerei, bestehend aus 30 Trommeln von 8,25 bis 16 m Umfang, sowie eine eigene Färberei u. Wäscherei. – Die Zahl der kaufmännischen u. technischen Angestellten u. Arbeiter beträgt z. Zt.: 34 kaufm. Angest., 18 techn. Angest. u. 500 Arbeiter. Beteiligungen: Die Ges. erwarb 1919 die gesamten (nom. RM. 500) Anteile der Benjamin & Co. G. m. b. H. Berlin, Melchiorstr. 23; der Betrieb dieser Ges. vird für Rechnung der G. Feibisch A.-G. geführt. Kapital: RM. 1 440 000 in 1140 Aktien zu RM. 1000 u. 600 Aktien zu RM. 500. Urspr. M. 250 000, übern. von den Gründern zu 110 %. 1919 bei der Übernahme der off. Handelsges. G. Feibisch, Berlin, Erhöh. um M. 2 750 000. 1921 Erhöh. um M. 1 500 000, 1922 erhöht um M. 1 500 000. Die G.-V. v. 28./11. 1924 beschloss Umstell. von M. 6 000 000 auf RM. 1 500 000 in 6000 Aktien zu RM. 250. Lt. G.-V. v. 30./4. 1926 Erhöh. um RM. 300 000 in 600 Aktien zu RM. 500; div.-ber. ab 1./1. 1926. Die neuen Aktien wurden unter Aus- schluss des Bezugsrechtes der Aktionäre von der Bankfirma Bett Simon & Co. zu 100 % übernommen. RM. 120 000 wurden zu 100 % den Aktionären derart angeboten, dass auf 25 alte Aktien zu RM. 250 eine junge Aktie zu RM. 500 bezogen werden konnte. Die 6000 Aktien zu RM. 250 wurden in 1500 Aktien zu RM. 1000 umgetauscht. – Die G.-V. v. 15/4. 1932 beschloss Herabsetz. des A.-K. auf RM. 1 440 000 durch Rückkauf von RM. 360 000 Akt. gegen Hingabe von bisher 7 % Pfandbriefen, die sich im Besitz der Ges. befinden, u. zwar werden für nom. RM. 1000 Akt. nom. RM. 1750 Pfandbriefe gewährt. Grossaktionäre: Bankhaus Bett Simon & Co. Berlin, Michels & Cie. A.-G., Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 25./6. stimmrecht: Je RM. 250 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem feste Vergüt. von RM. 2000 pro Mitgl., der Vors. das Doppelte), Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Werk 453 006, Waren (Bestand an Rohmaterialien, lertigen u. halbfert. Fabrikaten) 477 802. Debit. 747 873, Kassa, Wechsel, Postscheck u. Banken 834 293, Beteil. 10 500, nom. 630 000 RM. Pfandbriefe bzw. deren Gegenwert für Rückkauf von eigenen Aktien 360 000, Betriebsmaterial. 16 000. – Passiva: A.-K. 1 440 000, Aktien- betrag herabgesetzt gemäss Beschluss der ausserordentlichen Generalversammlung vom 15./4. 1932 360 000, R.-F. 276 55, Fonds für Arb. u. Angest. 80 000, Creditoren 35 781, Rück- lagen u. Übergangskonten 687 000, Gewinnsaldo 20 142. Sa. RM. 2 899 474. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 491 527, Abschr. 35 767, Reingewinn 20 142. –Kredit: Gewinnvortrag von 1930 18 096, Waren-Konto 529 340. Sa. RM. 547 436. Die gesamten Bezüge des Vorstands und der Aufsichtsratsmitglieder beliefen sich auf RM. 89 200. Kurs: Ende 1927–1930: 250, 294, 235, 210 %; 1931 (30./6): 186 %. Die Akt. wurden am 8./8.1927 in Berlin eingeführt. Erster Kurs am 8./8. 1927: 245 %. Nach Durchführung der Kapitalherabsetzung in erleichterter Form ist im Juli 1932 von dem Bankhause Bett, Simon & Co. die Zulassung für RM. 1 440 000 Akt. (Nr. 6001–6600 zu je RM. 500 u. Nr. 6601 bis 7740 zu je RM. 1000) bei der Zulassungsstelle beantragt worden. Dividenden: 1924–1931: 12, 12, 15, 18, 20, 20, 10 £ (Bonus) 5, 0 %. Vorstand: Stellv. Johannes Leider. Prokuristen: Otto Fritz, F. Schlesack.