2508 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. Aufsichtsrat: Vors. Gustav Windel, Windelsbleiche; Stellv. Fabrik-Dir. Bernard Göcke, Herdecke; Carl G. Bertelsmann, Paul Eick, Bielefeld; Eduard Kisker, Halle i. W.; vom Betriebsrat: W. Niestrath, A. Stieghorst. Zahlstellen: Berlin, Bielefeld: Dresdner Bank. Ravensberger Spinnerei Aktiengesellschaft 0 in Bielefeld, Heeperstr. 35. Gegründet: 1855. Zweigniederl. in Wolfenbüttel. Zweck: Betrieb aller Arten von Geschäften u Unternehmungen die mit der Veredelung f oder mit der verschiedenen Bearbeitung von Hanf, Flachs, Jute oder anderen Rohstoffen der Bekleidungsindustrie zus. hängen. Die Ges. betreibt je eine Flachs- u. Hedegarnspinnerei in Bielefeld u. Wolfenbüttel u. eine Bleicherei in Ummeln. * Besitztum: Der Grundbesitz beträgt 838510 am, davon bebaut 148 599 qm; er verteilt sich auf die einzelnen Betriebe wie folgt: unbebaut: Bielefeld 131047 am, Wolfenbüttel 49 858 qm, * Ummeln dediglich Bleiche) 509 106 qm; bebaut: Bielefeld 83 857 am, Wolfenbüttel 15 439 qm, * Ummeln (lediglich Bleiche) 49 303 qm. An Spindeln sind in Bielefeld 22 300 und in Wolfenbüttel 10 400 vorhanden. Die erforderliche Kraft wird in Bielefeld durch eine Dampfturbine von 1250 kW erzeugt, in Wolfenbüttel stehen 2 Dampfmaschinen mit zus. 1100 PS. zur Verfügung. In Bielefeld, Wolfenbüttel u. Ummeln sind insgesamt 74 Beamten- u. Arbeiter-Wohnhäuser mit 208 Wohnungen vorhanden, in Bielefeld ferner noch ein Mädchenheim und eine Kinderbewahranstalt. Verbände: Die Ges. ist Mitglied der 1926 gegründeten Leinengarnvertriebsges. m. b. H. in * Berlin, in der sich etwa 90 % aller deutschen Flachsspinnereien zum gemeinsamen Absatz der von ihnen hergestellten Leinengarne aller Art zusammengeschlossen haben. Kapital: RM. 2 000 000 in 7000 Akt. zu RM. 200 u. 1500 Akt. zu RM. 400. Urspr. M. 4.2 Mill. * (Vorkriegskapital). Lt. G.-V. v. 29./1. 1923 erhöht um M. 1 800 000 in 1500 St.-Akt. zu je M. 1200, übern. von der Dresdner Bank, Fil. Bielefeld, den Aktion. zu 100 % angeboten. Lt. G.-V. v. 18./12. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 6 Mill. auf RM. 2 000 000 durch Denomi- nation der Aktien (M. 600 = RM. 200, M. 1200 = RM. 400), Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: 1932 am 1./6. * Stimmrecht: Je RM. 200 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 10 % z. R.-F. (bis zu 20 % des A.-K.), event. Beitrag zu Spez.-R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte. dann 4 % Div., vom Überschuss 7½ % Tant. an A.-R. neben einer festen Vergütung von RM. 6000, Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundst. 374 475, Gebäude 507 763, Arbeiterwohn. 138 298, Masch. 403 935, elektr. Beleucht.-Anlagen 27 000, Brunnenanlage 27 000, Verdampf.- Anlage 7000, Alte Bleichanlage 1000, Fabrik- u. Werkstatt-Inv. 2000, Beteil. 43 994, Vorräte an Flachs, Werg, Garn u. Webwaren 1 074 712, do. an Betriebsmaterial. 31 352, Wertp. 12 986, Aufw.-Hyp. 5250, Schuldnert) 931 284, Banken 11 268, Kassa 4421, Übergangsposten 3245, Verlust (Vortrag 692 623 ab Gewinn 1931 2209) 690 414. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 400 000, besond. Rückl. 116 173, Ant. a. d. Produktionskredit f. d. deutsche Flachswirt- schaft 870 000, Aufwert.-Hyp. 12 000, Sparkasse 237 378, Akzepte 42 190, Gläubiger 592 030, Übergangsposten 27 627. Sa. RM. 4 297 397. „ ) Der Betrag der Debitoren entfällt fast ausschl. auf die Leinengarnvertriebsgesellschaft m. b. H., die ihrerseits durch ausreichende Rückstellungen gegen Ausfälle gedeckt ist. Der der Ges. von der Reichs-Kredit-Gesellschaft Akt.-Ges. als Anteil an dem Produktionskredit für die * deutsche Flachswirtschaft eingeräumte -Kredit von RM. 870 000 ist mit RM. 1 000 000 durch hypothekarische * Eintragung auf die Werke Wolfenbüttel und ÜEmmeln und mit RM. 500 000 durch Warenübereignung gesichert. . Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag aus 1930 692 623, Abschr. 105 000, 0 Steuern u. Abgaben 155 701, Löhne u. Gehälter 1 215 190, soz. Pflichtbeiträge 100 525, Fabrikat.- und allg. Unk. 604 179. – Kredit: Rohertrag 2 136 738, Mieten 46 067, Verlust * (Vortrag 692 623, ab Gewinn 1931 2209), 690 414. Sa. RM. 2 873 219. Die Bezüge des Vorst. u. A.-R. betrugen 1931 RM. 43 100. 7 Kurs: In Berlin: Ende 1913: 100 %; Ende 1925 –1930: ................. (30./6.): – (27.50) %; in Köln: Ende 1925–1930: –, –,128, –, 38, 50, – %; 1931 (30./6.): – %. Zulass. von RM. 600 000 Akt. (Em. v. Jan. 1923) im Nov. 1927 in Berlin u. Köln. Dividenden: 1913: 5 %: 1924–1931: 0, 0% 0, 0, 0, 0, 0, 0 % Vorstand: Felix Meyer, Walther Delius. Prokuristen: Ing. Karl Laudien, Ing. Caesar Hornung. Aufsichtsrat: (9–15) Vors. Georg Kisker, Bielefeld; Stellv. Wilhelm Specht, Dülmen; Wilh. Huber, Carl G. Bertelsmann, Albert Osthoff, Bielefeld; Gerhard von Möller, Kupfer- hammer; Franz Mülder, Emsdetten; Georg Müller, Oerlinghausen; Erwin Delius, Horstheide; Dr. Gottl. Stein, Emil Storza, Prag; vom Betriebsrat: W. Linnenbrügger, E. Sziedat. Zahlstellen: Eig. Kasse; Berlin: Dresdner Bank, Delbrück, Schickler & Co., Köln: J. H. Stein: Bielefeld: Dresdner Bank. Aus dem Geschäftsbericht 1931: Infolge des Ausfalls eines Teils der deutschen Flachs- spindeln war es dem Unternehmen möglich, im Berichtsjahr die Erzeugung auf Vorjahrs- höhe zu halten. Die vorsichtige Bewertung der Lagerbestände in Halb- und Fertigfabrikaten berechtigt zu der Hoffnung, dass in Zukunft keine nennenswerten Verluste auf die Lager-