Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 2509 bestände eintreten. Von dem der Ges. durch Vermittlung der Reichs-Kredit-Ges., A.-G., zur Verfügung gestellten Anteil an dem Produktionskredit für die deutsche Flachswirt- schaft sind RM. 30 000 zurückgezahlt worden. Im Maschinenpark der Werke Bielefeld, Wolfenbüttel und Ummeln sind notwendige Verbesserungen und Instandhaltungen vorge- nommen worden. Kammgarn-Spinnerei Bietigheim in Bietigheim (Württemberg). Gegründet: 10./9. 1856; eingetr. 13./2. 1857. Zweck: Betrieb einer Kammgarnspinnerei. Besitztum: Das Fabrik-Etablissement zu Bietigheim nebst Grundstück u. Wasserkraft. Die Fabrik ist eingerichtet auf 30 120 Spinn- u. 4000 Zwirnspindeln. Es sind für 94 Familien Arb.-Wohn. mit Nutzgartenanteil vorhanden, ausserdem besitzt die Fabrik an Wohlfahrts- einrichtungen ein Arbeiter-Badehaus u. ein Kinderheim für die Kinder ihrer Kolonie. Kapital: RM. 1 800 000 in 3600 Akt. zu RM. 500. – Vorkriegskapital: M. 1 500 000. Urspr. fl. 1 000 000; nach mehrfachen Wandlungen betrug das A.-K. dann bis 1916 M. 1 500 000 in 500 abgest. St.- u. 1000 Prior.-Akt. zu M. 1000; 1916 Herabsetz. des A.-K. auf M. 1 200 000, auch Gleichstell. der beiden Aktiengatt., 1919 Erhöh. um M. 600 000, 1920 um M. 1 800 000 (auf 3 600 000), den Aktion. zu pari angeb. (1: 1). Lt. G.-V. v. 28./11. 1924 Umstell. von M. 3 600 000 aut RM. 1 800 000 durch Herabsetz. der Akt. von M. 1000 auf RM. 500. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 12./4 Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechn. einer festen jährl. Vergüt.), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundst. 43 895, Fabrik- u. Wohngebäude 357 584, Masch. u. Gerätschaften 1, Vorräte: Wolle, Halb- u. Fertigfabrikate, Abfälle, Betriebsmaterial. 329 185, Kassa, Postscheck, Wertp. 178 849, Beteilig. 30 400, Schuldner: Bankguth. 2 274 108* Andere 566 092. – Passiva: A.-K. 1 800 000, R.-F. 500 000, a. o. R.-F. 200 000, Beamten-F. 125 000, Arb.-F. 160 000, Werkerhalt.-F. 374 583, Delcredere-Rückstell. 196 627, Gläubiger u. Übergangsposten 227 482, rückst. Div. 160, Gewinn 196 263. Sa. RM. 3 780 116. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. auf Liegenschaften u. Maschinen 76 145, Steuern u. soz. Lasten 269 811, Gewinn (Vortrag von 1930 56 298 £— Gewinn in 1931 139 965) 196 263. – Kredit: Vortrag v. 1930 56 298, Rohgewinn 485 922. Sa. RM. 542 220. Der Sturz der Börsenkurse zwang die Ges., auf Wertp. RM. 136 000 abzuschreiben und die Entwertung der ausländischen Währungen brachte einen Verlust von etwa RM. 38 000. An Steuern und sozialen Lasten hatten wir RM. 269 811 zu entrichten. Die Gesamtbezüge von Aufsichtsrat und Vorstand betrugen RM. 48 933. Kurs: Ende 1924–1930: 82, 120, 165, 225, 230, 150, 110 %; 1931 (30./6.): 123 %. Notiert in Stuttgart. Dividenden: 1924–1931: 10, 10, 12, 15, 10, 8, 8, 8 % (Div.-Scheine 6 bzw. 2). Direktion: Herm. Vischer. Prokuristen: P. Bütterlin, Ottmar Hain. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikant Conrad Bareiss, Salach; Stellv. Geh. Komm.-Rat Otto Fischer, Stuttgart; Heinr. Ackermann, Heilbronn/Neckar; Dr. Heinrich Blezinger, Komm.-Rat Dr. Georg von Doertenbach, Bankier Alfred Federer, Stuttgart; Komm.-Rat Robert Kaess, Backneng; Rechtsanw. Hermann Diefenbach, Stuttgart; Betriebsratsmitglieder: K. Lutz, A. Dürr. Zahlstellen: Stuttgart: Deutsche Bank u. Disc.-Ges., Heilbronn: Handels- & Gewerbe- bank Heilbronn A.-G. Aus dem Geschäftsbericht 1931: Die unsichere Geschäftslage, die schwankenden Woll- und Garnpreise schufen unerfreuliche Verhältnisse. Die rückgängige Konjunktur, welche 1928 einsetzte, hat sich auch im Berichtsjahr fortgesetzt und alles, was sich sonst noch ereignete – der Sturz der Börsenkurse, die Entwertung des englischen Pfunds und der nordischen Währungen – haben unserer Industrie sehr geschadet. Der Umsatz im Berichts- jahr war kilomässig derselbe wie im Vorjahr, wertmässig aber um etwa 20 % niedriger. Obwohl die Mode wollenen Geweben günstig ist und die Preise der Rohstoffe gegenüber dem Vorjahr ziemlich gesunken sind, dies also Anreiz zur Belebung des Geschäfts geben müsste, ist es unter den geschilderten Verhältnissen sehr schwer, irgend etwas Bestimmtes über die Zukunft unserer Industrie vorauszusagen. Allgäuer Baumwollspinnerei und Weberei Blaichach vorm. Heinrich Gyr in Blaichach. Gegründet: 9./3. 1896. Zweck: Betrieb der früher der Firma Heinrich Gyr in Blaichach gehörigen Baumwoll- spinnereien u. Webereien u. verwandt. Fabrikations- u. Handelszweigen. Besitztum: Fabriken in Blaichach, Oberstdorf, Vorderhindelang u. Oberdorf b. Hindelang, Verkaufsabteilung in M. Gladbach. Grundbesitz ca. 88 ha, davon ca. 8 ha bebaut. Die Etabliss. arbeiten mit 53 484 Spinn-Spindeln, 1600 Zwirn-Spindeln u, 1390 Webstühlen, ca. 2400 PS. JTahresverbrauch ca. 8000 Ballen Baumwolle. – Etwa 800 Arbeiter. Kapital: (Sanierung beschlossen) RM. 2 112 000 in 10 500 St.-Akt. zu RM. 200 u. 1200 6 % Nam.-Vorz.-Akt. zu RM. 10. – Vorkriegskapital: M. 3 000 000.