2510 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. Urspr. M. 3 000 000. Erhöht 1920 um M. 2 000 000, 1921 um M. 500 000 Vorz.-Akt., 1922 um M. 7 700 000 in 7000 St.-Akt. u. 700 Nam.-Vorz.-Akt. auf M. 13 200 000. Lt. G.-V. v. 30./9. 1924 Umstell. von M. 13 200 000 auf RM. 2 112 000 derart, dass der Nennwert der 10 500 Stück St.-Akt. auf je RM. 200, der der 1200 Vorz.-Akt. auf je RM. 10 festgesetzt wird. Die durch G.-V.-B. v. 30./11. 1922 im Besitz eines Treuhänders befindl. St.-Akt. Nr. 10 501–12 000 wurden eingezogen u. ausser Kraft gesetzt. Lt. Bekanntm. v Juli 1930 werden die Vorz.-Akt. zu RM. 10 in solche zu RM. 100 umgetauscht (Frist 25./11. 1930). – In der G.-V. v. 2./5. 1932 wurde zur Sanierung der Ges. beschlossen, das St.-A.-K. von RM. 2 100 000 in erleichterter Form um RM. 1 050 000 auf RM. 1 050 000 herabzusetzen durch Denomination der St.-Akt. von RM. 200 auf RM. 100. Es wurde ferner beschlossen, das zus. gelegte A.-K. um bis zu RM. 525 000 auf bis zu RM. 1 587 000 zu erhöhen durch Aus- gabe von bis zu 5250 Stück auf den Inhaber lautenden Vorz.-Akt. Lit. B im Nennbetrage von je RM. 100, ausgestattet mit einfachem Stimmrecht und 6 % iger Vorz.-Div., rückzahl- bar mit 110 %. Die neuen Akt. sind div.ber. ab 1./6. 1932. Die Ausgabe erfolgt zum Parikurs. Die Stammaktionäre sind berechtigt, auf je zwei St.-Akt. eine Vorz.-Akt. Lit. B zu beziehen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 2./5. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St.; 1 Vorz.-Aktie = 6 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. (bis 10 % des A.-K./, besondere Rückl., bis 6% Div. an Vorz.-Aktien, bis 4 % Div. an St.-Aktien; von dem alsdann nach Vornahme sämtl. Abschr. u. Rückstell. verbleibenden Betrag erhält der A.-R. eine Tant. von 10 % (ausserdem feste jährl. Vergüt. von RM. 1500 je Mitgl., der Vors. RM. 3000); Rest weitere Div. an St.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. 0 Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Betriebsanlagen 2 492 914, Waren 608 400, Kassa u. Wechsel 92 426, Wertp. u. Beteil. 26 464, Banken u. sonst. Guth. 146 803, Warenaus- stände 467 637, Verlust (283 033 ab Gewinnvortrag 1930 50 311 u. gesetzl. Rücklage 224 984) 7736. –— Passiva: A.-K. 2 112 000, Unterstütz.-Rückl. 28 833, noch nicht verfall. Tratten 270 464, Hyp.-Darl. 787 910, Verbindlichk. 643 175. Sa. RM. 3 842 382. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 118 883, Fabrikationsk. 164 149. – Kredit: Gewinnvortrag 1930 50 311, Herübernahme der gesetzl. Rücklage 224 984, Verlust 7736. Sa. RM. 283 033. Kurs: Ende 1913: 104 %; Ende 1924–1930: 120, 115, 155, 180, 175, 90, 60 %; 1931 (30./6.): 50 % Notiert in München. Das gesamte St.-A.-K. ist zugelassen. Dividenden: St.-Akt. 1913: 5 %; 1924–1931: 12, 15, 10, 12, 8, 6, 0, 0 %. Vorz.-Akt. 1924–1929: 6 %; 1930–1931: 0, 0 %. Vorstand: Fritz Gradner, Bihlerdorf; Stellv. Hans Gyr, Immenstadt. Prokurist: Curt Heinz Sauter. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Dr. jur. Alfred Wolff. München; Stellv. Dr.-Ing. e. h. Emil Gminder, Reutlingen; Eugen Knüsly-Gyr, Zürich: Komm.-Rat Ludwig Hammon, München; Walter Gyr, Ealing-London; Emil A. Gminder, Reutlingen. Zahlstellen: Eigene Kasse; München: Bayerische Vereinsbank; Immenstadt-Allgäu: Bayerische Vereinsbank; Winterthur: Schweizerische Bankgesellschaft. Spinnerei Vorwärts in Brackwede bei Bielefeld. (Börsenname: Vorwärts Bielefelder Spinnerei.) Gegründet: 1855. Zweck: Betrieb aller Arten von Geschäften u. Unternehmungen, die mit der Veredelung oder den verschied. Verarbeitungsstufen von Flachs, Hanf, Jute u. anderen Rohstoffen der Bekleidungs-Industrie zusammenhängen. Fabrikation von Flachs- u. Werggarnen in den Anlagen Vorwärts u. Klein-Vorwärts. Entwicklung: Anfang 1913 Ankauf der Bielefelder Bleiche vorm. F. W. Piderit in Senne II an der Station Kracks der Bahn Brackwede–Paderborn. Die Bielefelder Bleiche ist 1925 an die Firma Hermann Windel G. m. b. H., Windelsbleiche verkauft worden. Im Jahre 1924 wurde zur Herabminder. der Produktionskosten der Betrieb von Klein-Vorwärts stillgelegt u. die dort vorhand. guten Masch. gegen die ältesten im Hauptwerk ausgetauscht. Die Spindel- zahl wurde von 10 532 auf 8268 reduziert. Im Geschäftsjahr 1925 wurden die Vorräte der Ges. durch den starken Rückgang der Flachspreise bis zur Hälfte entwertet, hierzu kam noch, dass die ungünstigen Produktionsbeding. im westlichen Deutschland eine Konkurrenz mit der schlesischen Leinenindustrie unmöglich machten, so sah sich dann die Ges. genétigt, im Sept. 1925 den Betrieb vollständig stillzulegen u. zur Befriedig. der Gläubiger die Vorräte u. die für den Betrieb der Spinnergi nicht erforderlichen Grundst. zu verkaufen. Der Betrieb ist im Dezember 1926 teilweise wieder aufgenommen worden. – 1929 Verlust von RM. 948 035 durch Sanierung gedeckt. Besitztum: Grundbesitz rund 85 000 qm. Die Spinnerei besitzt 8268 Spindeln, davon 90 6280 Spindeln in Betrieb. – Die Ges. besitzt ferner 16 Beamten- u. Arbeiterwohn- äuser. Kapital: RM. 550 000 in 5500 St.-Akt. zu RM. 100. — Vorkriegskapital: M. 2 000 000. Urspr. M. 1 500 000; erhöht 1910 um M. 500 000 u. lt. G.-V. v. 15./4. 1921 um M. 2 000 000 unter gleichzeitiger Umwandl. der Vorz.-Akt. in St.-Akt. Erhöh. um M. 500 000, lt. G.-V. *