Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 2529 G.-V. v. 22./11. 1930 beschloss Sanierung der Ges. (s. bei Kap.). – 1931 Erricht. von eigenen Vertriebsgeschäften (Direkt-Geschäften) in Berlin, Hamburg u. Erfurt. Im Mai 1932 geriet die Ges. in Zahlungsschwierigkeiten, da ihre Mittel durch den Ausbau des Direkt-Verkaufs in eigenen Schuhgeschäften in Berlin u. Erfurt sehr stark in Anspruch genommen worden sind. Es sind Vergleichsverhandlungen im Gange. Besitztum: Die Grundst. haben eine Grösse von 14 500 qm, wovon 5000 qm bebaut sind. Die Masch. der Schuhfabrik in Erfurt sind zum Teil Mietemaschinen der Deutschen Vereinigten Schuhmaschinen-Ges. Die elektr. Kraft liefert das Städt. Elektr.-Werk. Kapital: RM. 550 000 in 1000 St.-Akt. zu RM. 20, 500 Akt. zu RM. 100, 230 Akt. zu RM. 1000 u. 250 Vorz.-Akt. zu RM. 1000. Die Vorz.-Akt. sind mit 6 % (Max.) Vorz.-Div. u. Nachzahl.- Anspruch ausgestattet. Urspr. M. 1 200 000; erhöht 1919 um M. 800 000. 1920 weitere Kap.- Erhöh. um M. 3 000 000. Weiter erhöht 1922 um M. 7 000 000 in 6000 St.-Akt. zu M. 1000 u. 1000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Nochmals erhöht 1923 um M. 18 000 000 in 17 000 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 15./1. 1925 von M. 30 Mill. auf RM. 566 000 derart, dass der Nennwert der St.-Akt. von M. 1000 auf RM. 20 abgestempelt wird. Unter Berücksichtig. des auf die Vorz.-Akt. geleisteten Gesamt-Einzahl.-Wertes mit RM. 2993 war noch eine Gesamt-Zuzahl. von RM. 3007 zu leisten u. trat an Stelle des bisher. Nennwertes dieser Akt. von M. 1000 ein solcher von RM. 3. – Lt. G.-V. v. 22./11. 1930 ist das Grundkapital um RM. 280 000 herabgesetzt worden dadurch, dass die St.-Akt. im Verh. 2:1 zus. gelegt werden, indem die Zahl der 28 000 St.-Aktien über je RM. 20 auf 14 000 St.-Akt. herabgesetzt wird. Die 2000 Stück Vorz.-Akt. zu je RM. 3 gleich RM. 6000, die 6 faches Stimmrecht besitzen, wurden gegen eine Gutschrift von RM. 6000 zugunsten des Eigentümers eingezogen u. vernichtet. Um diese RM. 6000 wurde das Grundkap. noch herabgesetzt. Durch den gleichen Beschluss ist das Grundkap. um RM. 20 000 durch Aus- gabe von 200 neuen, auf den Inhaber laut. Aktien zum Nennwert von je RM. 100 erhöht auf RM. 300 000. Weiter ist das Grundkap. um einen Betrag von RM. 250 000 durch Aus- gabe 250 neuer auf den Inhaber laut. Vorz.-Akt. zum Nennwert von je RM. 1000 erhöht. Die Aktien wurden zu 100 % ausgegeben. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1932 am 18./6. Stimmrecht: Jede St.-Aktie zu RM. 20 1 St.; jede Aktie zu RM. 100 5 St.; jede Vorz.- Aktie zu RM. 100 5 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), besond. Rückl., 7 % Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 500 je Mitgl., der Vors. RM. 1000), Rest weitere Div. an St.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1931: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 269 000, Masch. 88 000, Mobil. u. Ladeneinricht. 50 216, Utensil. 1, elektr. Anlagen 1, Fuhrwerk 1, Leisten 20 000, Stanz- messer 10 000, Kassa 3994, Postscheck 562, Banken 55 227, Wechsel 12 914, Beteil. 500, Schuldner 290 494, Waren 678 086, Verlust 218 680. – Passiva: St.-Akt. 300 000, Vorz.-Akt. 250 000, Delkr.-F. 30 000, Gläubiger 623 979, Banken 493 698. Sa. RM. 1 697 677. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 372 693, Steuern 7382, Dubiose 27 616, Abschr. 63 926. – Kredit: Fabrikat.-Gewinn 252 937, Verlust 218 680. Sa. RM. 471 617. Kurs: Ende 1925–1930: – (15), 65, 42.5, 60, 31, – %. Zugel. Anfang 1922 in Berlin. Notiz 1931 eingestellt. Dividenden: 1912/13: 0 %; 1924/25–1930/31: 0 %. Direktion: Karl Dressel; Stellv. Karl Wild. Prokurist: Wilhelm Keil. Aufsichtsrat: (3–8) Rechtsanwalt Georg Köhler, Berlin; Carl Fatzler, Nürnberg; Rechtsanw. u. Notar Dr. S. Fränkel, Berlin; vom Betriebsrat: O. Korn, K. Markart. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Dresdner Bank u. deren Niederlass. M. & L. Hess Schuhfabrik Akt.-Ges. in Erfurt, Moltkestr. 60, Postschliessfach 87/5. Gegründet: 10./2. 1913 mit Wirkung ab 1./10. 1912; eingetr. 1./3. 1913. – Verkaufs- büro in Büro. Zweck: Betrieb der unter der Firma M. & L. Hess Schuhfabrik in Erfurt betriebenen Schuhfabrik, Herstell. u. Verwert. von Schuhwaren. Das gesamte bewegliche Betriebs- vermögen ging 1919 an die Schuhfabrik Hess, Kommandit-Ges. in Erfurt über, welche den Betrieb ab 1./4. 1920 weiterführte; ab 1./1. 1927 übernahm die A.-G. wieder das gesamte bewegliche Vermögen u. den Betrieb. Besitztum: Die Ges. besitzt die Grundst. Moltkestr. 60 in Erfurt (Schuhfabrik nebst Neben- gebäuden), Wohnhaus u. Fabrikgebäude Leipziger Str. 80, Fabrikgebäude Seydlitzstr. 18 u. Erfurt Nord Mittelhäuserstr. 1. Garten an der Schachtmeyer- u. Moltkestrasse, 10 Wohn- häuser für Angestellte u. Arbeiter Schachtmeyerstrasse 13, 15, 16, 17, 18 u. 20, Am Salpeter- berg 4, Alte Fritz-Str. 49, Udestedter Str. 30/31, Nerlystr. 11 u. das Grundstück Berlin, Holzmarktstr. 64. Ferner gehört ihr Bauland in Erfurt an der Schwerborner Str. rd. 18 000 qm, an der Stotternheimer Str. rd. 10 000 qm, an der Gustav-Freytag-Str. u. an der Ecke Bülow- u. Blücherstr. rd. 8000 qm. Beteiligungen: Die Gesellschaft ist beteiligt: 1. an der Heilbronner & Co. G. m. b. . in Erfurt, welche die Herstellung von Leisten und Stanzmessern betreibt; sämtliche Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1932. 159