2530 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. Anteile (RM. 42 000) sind im Besitz der Gesellschaft; 2. an der Schuhfabrik Hess G. m. b. H. in Berlin; hiervon besitzt die Ges. sämtl. Anteile. Die Schuhfabrik Hess G. m. b. H. hat die Vertretung der Ges. für Berlin inne; 3. an der Joh. Mergenbaum Nachf. G. m. b. H. in Erfurt. Von den Stammanteilen in Höhe von RM. 250 000 besitzt die Ges. RM. 225 000, während die Heilbronner & Co. G. m. b. H. RM. 25 000 besitzt. 4. an der Ully Schuhges. m. b. H. in Berlin; 5. ferner besitzt die Ges. fast 100 % der Aktien der Durana Schuh- fabrik A.-G., Erfurt (A.-K. RM. 1 500 000). Diese Ges. mit Ausnahme der Ully befinden sich jetzt in Liqu., ihr Vermögen ist von der Mutterges. übernommen worden. Kapital: RM. 1 200 000 in 1200 Aktien zu je RM. 1000 (Im Besitz der Ges. waren am 30./9. 1931 RM. 113 000 eigene Aktien). Urspr. M. 4 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 14./8. 1917 um M. 1 500 000 auf M. 6 000 000. Die G.-V. v. 7./11. 1925 beschloss, das A.-K. von M. 6 000 000 unter Einstellung eines Kap.-Entwert.-K. unter die Aktiven von RM. 4 077 119 unverändert in RM. 6 000 000 umzustellen. Bei der Übernahme des Betriebes der Schuhfabrikation durch die Schuhfabrik Hess Kommandit-Ges. ergab sich für die M. & L. Hess Schuhfabrik A.-G. in Erfurt eine Forderung, die auf RM. 3 410 446 aufgewertet worden ist. Infolge dieser Aufwertung ermässigte sich das Kapitalentwertungskonto nach Abzug des Überschusses aus 1924/25 auf RM. 451 447, 1925/26 auf RM. 231 805 u. wurde aus dem Gewinn 1926/27 vollständig getilgt. – Zwecks Sanier. der Ges. beschloss die G.-V. v. 15./6. 1932 Herabsetz. des A.-K. von RM. 6 000 000 auf RM. 1 200 000 u. zwar durch Einzieh. von RM. 2 000 000 Aktien, die sich im Besitz der Ges. befinden, sowie durch Zus. legung des Restkapitals im Verhältnis von 10:3. Aus der Kap.-Herabsetz. ergibt sich ein Buch- gewinn von RM. 3 777 400. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: 1932 am 15./6. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1931: Aktiva: Anlagevermögen: Grundstücke 278 865, Gebäude: Geschäfts- u. Wohngebäude 676 194, Fabrikgebäude 691 412, Masch. u. maschinelle Anlagen 180 000, Werkzeuge, Betriebs- u. Geschäfts-Inv. 112 000, Leisten 30 000, Stanzmesser 20 000, Fahrzeuge 17 000; Beteiligungen 1 838 729; Umlaufsvermögen: Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 506 324, halbfertige Erzeugnisse 223 749, fertige Erzeugnisse 237 547, Wertp. 88 892, eigene Akt. (Nennbetrag RM. 113 000) 33 900, Forderungen: Hyp. 103 616, Forder. aus Warenliefer. 1 915 976, Forder. an abhängige Ges. u. Konzern-Ges. 1 118 749, sonst. Forder. 534 677, Wechsel u. Schecks 34 428, Kassa, Reichsbank- u. Postscheckguth. 4513, Bankguth. 32 990; Übergangs- posten 34 190, (Bürgsch. 1 034 254). – Passiva: A.-K. 1 200 000, R.-F. 100 000, Wertberichti- gungskonto 1 000 000, Verbindlichkeiten: Hyp. 227 391, Anzahl. von Kunden 7350, Verbind- lichk. aus Warenbezügen 1 187 289, Verbindlichk. gegen Konzern-Ges.) 1 512 937, Akzepte 85 316, Banken 2 817 994, sonst. Verbindlichk. 527 631; Übergangsposten 47 843, (Bürgsch. 1 034 254). Sa. RM. 8 713 751. 1) Zum grössten Teil Verpflichtung an Durana Schuhfabrik A.-G. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne 2 172 023, Gehälter 667 171, soz. Abgaben 211 647, Abschr. auf Anlagen 128 309, Zs. 244 951, Steuern 140 439, zum Ausgleich von Wertminder. verwendete Beträge 1 877 654, zur Deckung von Verlusten verwendete Beträge 1 899 746. – Kredit: Gewinnvortrag 25 597, Überschuss 3 380 528, Erträge aus Beteil. 9932, Mieten 34 347, Kursdifferenzen 114 135, Überschuss aus der Kap.-Herabsetz. 3 777 400. Sa. RM. 7 341 939. Dividenden: 1912/13: 12 %; 1924/25–1930/31: 0, 0, 6, 8, 4, 0, 0 %. Direktion: Moritz Rothschild; Stellv.: Jos. Heilbronner, Dr. Ludwig Klein. Prokurist: P. Jüngling. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikant Georg Hess, B.-Grunewald; Bankier Max Stürcke, Rechtsanw. Dr. Alex Heilbrun I, Frau Thekla Hess, Erfurt; Hans Ahrens, Berlin; vom Betriebsrat: Karl Föllner, Fritz Lohse. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Erfurt: Ad. Stürcke. Aus dem Geschäftsbericht 193031: Zu dem ungünstigen Ergebnis im Geschäftsj. 1930/31 hat eine ganze Reihe widriger Umstände beigetragen, von denen wir die folgenden hervor- heben: 1. Wir mussten uns entschliessen, die Verluste von Vertriebsgesellschaften, mit denen wir in grossem Umfang gearbeitet haben, auf unsere Rechnung zu übernehmen. Die Verluste sind dadurch entstanden, dass infolge der ausserordentlich gesunkenen Kauf- kraft der Bevölkerung die Umsätze der Vertriebsgesellschaften hinter den Erwartungen zurückblieben. Die Vertriebsgesellschaften waren infolgedessen nicht in der Lage, ihre Unkesten voll zu decken. 2. Infolge der schweren Wirtschaftskrise haben wir erhebliche Verluste an Aussenständen erlitten. Eine grössere Anzahl unserer Abnehmer konnte ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen. Wir waren ferner gezwungen, im Vergleichs- wege von Schuldnern verschiedene Sachwerte, darunter Aktien unserer Gesellschaft im Nennwerte von RM. 2 113 000 zum Kurse von 50 %. hereinzunehmen u. die hierdurch nicht gedeckten Schuldbeträge als uneinbringlich abzubuchen. (Sanierung s. „Kapital'“.) Die Hess-Schuh Vertrieb-Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Stettin hat inzwischen ihre sämtlichen Einzelhandelsgeschäfte veräussert oder aufgelöst. Auch die Ully Schuhgesell- schaft mit beschränkter Haftung in Berlin hHat einige Geschäfte, die verlustbringend waren, aufgegeben.