Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 2531 Baumwollindustrie Erlangen-Bamberg Akt.-Ges. in Erlangen. (Börsenname: Erlangen-Bamberg Baumwollindustrie.) Gegründet: 4./5. 1880. Die Ges. ist hervorgeg. aus der Konkursmasse Carl Schwarz u. ärmierte bis März 1899 „Spinnerei u. Weberei Erlangen. Firma lautete dann bis 12./4. 1927: Baumwollspinnerei Erlangen. Entwicklung: Im April 1913 ist die Baumwollspinnerei Wangen im Allgäu in den Besitz der Ges. übergegangen. Im August 1923 wurde mit der A.-G. OÖberfränkisches Textilwerk in Schwarzenbach a. Wald ein langfristiger Rechtsvertrag abgeschlossen. In der G.-V. v. 12./4. 1927 wurde der Fusionsvertrag mit der Mech. Baumwoll-Spinnerei u. Weberei Bamberg genehmigt, desgl. fand auch der Fusionsvertrag mit der A.-G. Oberfränkisches Textilwerk Sschwarzenbach a. W. die Zustimm. der G.-V. Die aus den beiden Fusionen sich ergebende Kap.-Erhöh. um RM. 5 430 000 auf RM. 12 000 000 durch Ausgabe neuer Aktien wurde gleichfalls beschlossen. Von dem zur Verf. stehenden Betrag wurden RM. 3 770 000 zum Erwerb des Bamberger Werkes u. RM. 1 000 000 zum Erwerb des Oberfränkischen Textil- werkes verwendet (s. a. Kap.). Die nunmehr vereinigten Werke erhielten die Firma „Baumwoll-Industrie Erlangen-Bamberg Akt.-Ges.“ mit dem Sitz in Erlangen. Zweck: Betrieb sämtl. in die Textilindustrie einschlag. Gewerbe. Besitztum: Der Gesamtgrundbesitz der Ges. umfasst 148 ha 21 a, davon in Erlangen u. Bruck 15 ha 76 a (bebaut 10 ha 50 a), in Wangen u. Sigmans 43 ha 91 a (bebaut 7 ha 19 a), in Bamberg, Gaustadt u. Zeil a. Main 68 ha 96 a (bebaut 16 ha 34 a), in Schwarzenbach u. Döbra 19 ha 58 a (bebaut 3 ha 52 a). – Die Ges. besitzt folgende Betriebe: Spinnereien: Bamberg, Erlangen u. Wangen i. A.; Webereien: Bamberg, Schwarzenbach a. W., Wangen i. A. u. Zeil a. M.; Grobweberei: Erlangen; Zwirnerei: Erlangen; Ausrüstungsanstalt: Wangen i. A. Xn Baulichkeiten sind vorhanden: In Erlangen: Die Fabrikgeb., bestehend aus einem vierstöckigen Hauptbau u. vier Shedbauten mit zus. etwa 14 000 qm Grunafläche, die Dampfkesselanlage mit elektr. Zentralschaltanlage sowie die erforderl. Nebengebäude; in Bamberg: Die Spinnereianlage, bestehend aus einem fünfstöckigen Hochbau u. einem Shedbau, die Weberei, bestehend aus einem vierstöckigen Geb. u. einem Shedbau mit zus. etwa 28 000 qam Grundfläche, dem Turbinenhaus, der Dampfkrafterzeugungsanlage mit elektr. Lichtzentrale sowie die erforderl. Nebengebäude: in Zeil: Die Webereianlage, bestehend aus einem Shedbau von 5800 qm Grundfläche u. Nebengebäuden; in Wangen i. Allgäu: Die Spinnereianlage, bestehend aus je einem fünf-, drei- u. zweistöckigen Geb. mit insges. etwa 6500 qm Grundfläche, die Webereianlage, bestehend aus einem Shedbau von etwa 6500 qm, Turbinenhaus, Dampfkesselanlage u. Nebengeb., die Ausrüstungsanstalt, bestehend aus zwei Zweistöckigen Bauten mit insges. etwa 4000 qm Grundfläche, Turbinen- u. Dampf- erzeugungsanlage nebst Nebengebäuden; in Schwarzenbach a. Wald: Die Webereianlage, bestehend aus einem dreistöckigen Hochbau u. einem Shedbau mit zus. etwa 12 000 qm Grundfläche, Dampfkesselanlage u. Nebengebäuden. — Neben 128 Beamten- u. Werkswohn- häusern mit etwa 600 Wohnungen bestehen in Erlangen, Bamberg u. Wangen grössere Arb.-Wohlf.-Einricht., darunter drei Kinder- u. Säuglingsheime, ein Mädchenheim, ein Vereinshaus, zwei Badehäuser, Dampfbäckerei, Speisesäle u. Kantinen. – Für den Antrieb in Erlangen sind vorhanden: Zwei Dampfmasch. (eine mit Drehstromschwungradgenerator) mit zus. 3200 PS, etwa 1200 PS Elektromotoren u. 1080 am Kesselheizfläche; in Bamberg u. Zeil: 6 Dampfmasch. (davon zwei als Res.) mit zus. 4200 PS u. 1865 qm Kesselheizfläche (900 qm als Res.), eine Wasserkraftanlage mit durchschnittl. 1000 PS-Leistung u. etwa 675 PS Elektromotoren; in Wangen i. Allgäu: Zwei Wasserkraftanlagen mit zus. durchschnittl. 400 Ps, eine Reservedampfanlage mit 900 PS u. 650 qm Heizfläche, ferner zus. etwa 2000 PS Elektromotoren; in Schwarzenbach a. Wald: Eine Dampimasch. (Drehstromschwungrad- generator) mit etwa 600 PS u. 540 qm Kesselheizfläche u. etwa 500 PS Elektromotoren. Das Unternehmen verfügt über insges. 265 628 Spinn-, 12 804 Zwirnspindeln u. 3226 Web- stühle mit den erforderl. Ausrüstungsanlagen. Es werden Baumwollgarne u. Gewebe aus ägyptischem u. amerikanischem Rohstoff erzeugt u. die Gewebe durch eigene Veredelung gebrauchsfertig gemacht, – Beschäftigt sind etwa 180 Beamte u. etwa 3800 Arb. Verbände: Die Ges. gehört dem Verein Süddeutscher Baumwollindustrieller E.-V. in Augsburg, dem Deutschen Feinspinner-Verband E.-V. in Augsburg u. der, Vistra-Vereinigung“, Vereinigung der Hersteller u. Verarbeiter von Agfa-Vistrafaser u. Agfa-Vistragespinsten in Berlin an. Kapital: RM. 12 000 000 in 34 000 Akt. zu RM. 100, 7200 Akt. zu RM. 500 u. 5000 Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 2 600 000. Urspr. M. 1 200 000, Herabsetz. u. Erhöh. von 1899–1913 auf M. 2 600 000. Dann weiter erhöht von 1918–1923 auf M. 72 000 000 in 5200 St.-Akt. zu RM. 5000, 39 000 St.-Akt. zu RM. 1000 u. 1400 Vorz.-Akt. zu RM. 5000. Lt. G.-V. v. 28./6. 1924 Kap.-Umstell. von M. 72 000 000 auf RM. 6 570 000 (St.-Akt. 10: 1, Vorz.-Akt. 100: 1) in 29 000 St.-Akt. zu RM. 100, 7200 St.-Akt. zu RM. 500 u. 3500 Vorz.-Akt. zu RM. 20. Lt. G.-V. v. 12./4. 1927 Umwandl. der bisher. RM. 70 000 Vorz.-Akt. in den gleichen Nennbetrag St.-Akt. (70 Stück über je RM. 1000) mit Div.-Ber. ab 1./1. 1927, ferner Erhöh. des Grundkap. um RM. 5 430 000 durch Ausgabe von 5000 Akt. zu je RM. 100 u. 4930 Akt. zu je RM. 1000. Von den neuen, 139= /