Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 2571 m. b. H. in Berlin u. der A. Lehne G. m. b. H. in Türkheim (Bayern). Das Geschäft der 3 fusionierten Unternehm. ging vom 1./1. 1930 ab auf Rechnung der neuen Ges. In die neue Akt.-Ges. wurden Grundst., Gebäude, Maschinen, Waren, Forder. u. Verbindlichkeiten der J. Sigle & Cie., Schuhfabriken A.-G., Kornwestheim, der Salamander Schuhges. m. b. H., 6 Berlin u. der A. Lehne G. m. b. H., Türkheim eingebracht gegen Gewährung des gesamten A.-K. an die Gründer. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Schuhwaren der Marke „Salamander“ sowie von anderen Schuh- u. sonst. Waren u. Artikeln, insbes. der Erwerb u. Fortbetrieb der bisher von den Firmen J. Sigle & Cie. Schuhfabriken Aktienges. in Kornwestheim, Salamander Schuhges. m. b. H. in Berlin u. A. Lehne G. m. b. H. in Türkheim betrieb. Unternehm., ferner die Vornahme aller sonst. Fabrikat.- u. Handelsgeschäfte in gleichen oder einem ähnl. Geschäftszweig sowie die Beteil. an anderen Unternehm. u. der Abschluss von . Interessengemeinschaften. Besitztum: Ausser den Fabriken in Kornwestheim u. Türkheim besitzt die Ges. folgende 17 Geschäftshäuser, in denen sich eigene Läden befinden: Berlin: Königstr., Friedrichstr., Kurfürstendamm, Leipziger Str., Oranienstr., Wilmersdorferstr.-Charlottenburg, Kottbuser- damm-Neukölln, Breitestr.-Spandau: Altona, Bergstr.; Barmen, Mittelstr.; Frankfurt a. M, Rossmarkt; Köln, Hohestr.; Leipzig, Petersstr.; Mannheim, 0.5; München, Weinstr.; Nürnberg, Karolinenstr.; Stuttgart, Königstr. 0 Beteiligungen: Die Ges. besitzt das gesamte Kapital ihrer ausländischen Holding-Ges., * die die 25 Geschäfte im Ausland zusammenfasst; ferner besitzt die Ges. RM. 5000 Geschäfts- anteile einer kleinen Vertriebsges. für Kunstleder u. nom. RM. 1 000 000 Aktien der Hau- eisen & Cie. A.-G. in Stuttgart-Cannstatt. Verbände: Die Ges. ist nur mit ihrer kleinen Kunstlederfabrik an einer Preis- konvention beteiligt. Kapital: RM. 32 000 000 in 32 000 Akt. zu RM. 1000, übern. von den Gründern zu 110 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 17./6. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), event. Rückl., 5 % Div., Tant. an A.-R. nach G.-V.-B. (unter Anrechnung einer festen jährl. Vergüt. von RM. 2000 pro Mitgl.), vertragsmäss. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 12 600 000, Maschinen 800 000, Geschäftseinricht. 750 000, Beteil. 705 000, Wertp. 2 825 000, Schuldner 10 039 656, Bankguth. 7 232 750, Wechsel u. Schecks 371 811, Kassa 127 293, Waren 11 566 713. – Passiva: A.-K. 32 000 000, R.-F. 3 200 000, do. II 500 000, Wohlf.-K. 500 000, Pens.-K. 1 800 000, Hyp. 356 500, Gläubiger 5 026 336, Gewinn (Vortrag von 1930 472 180 £ Gewinn 1931 3 163 206) 3 635 386. Sa. RM. 47 018 222. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. auf Gebäude 1 884 468, do. Masch. 376 180, do. Geschäftseinricht. 693 831, Gewinn (Vortrag von 1930 472 180 Gewinn 1931 3 163 206) 3 635 386 (davon R.-F. II 500 000, Div. 2 240 000, Tant. 250 000, Pens.-Kasse 200 000, Vortrag 445 386). – Kredit: Gewinnvortrag 1930 472 180, Bruttoergebnis 1931 6 117 684. Sa. RM. 6 589 864. Gesamtbezüge des A.-R. u. Vorstands RM. 880 000. Dividenden: 1930–1931: 8, 7 %. Vorstand: Gen.-Dir. Dr. Alex Haffner, Dir.: Dr. Hermann Weil, Stuttgart; Wilhelm Floruss, Kornwestheim; Georg Gundelsweiler, Stuttgart; Th. C. Hirsch, Stuttgart; Jacob Sigle jr., Kornwestheim. Prokuristen: W. Andrée, 0. Hammer, Kornwestheim; R. Friedland, Aug. Stampe- A. Atlass, Berlin; Hans Joachim von Busekist, Robert Eichenlaub, Gottlob Launer, Sally Pressburger, Georg Schiffmacher, Friedrich Schwarz. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Jakob Sigle, Kornwestheim; Stellv. Fabrikant Arthur Levi, Stuttgart; Dr. med. Theodor Herrmann, Böckingen; Fabrikant Dr.-Ing. e. h. Ernst Sigle, Kornwestheim; Fabrikant Siegfried Levi, Stuttgart; Fabrikant Ernst Ammer, Reutlingen; Rechtsanw. Dr. Fritz Abraham, Berlin. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Im Geschäftsbericht 1931 wird erwähnt, dass nach anfänglich schlechtem Geschäftsgang u. einer nur leichten Besserung im Frühjahr 1931 sich von der Vertrauenskrise im Juli ab das Geschäft belebte, Anfangs handelte es sich dabei um Hamsterkäufe, in der Hauptsache aber wurde dringender, schon übermässig lang zurückhaltender Bedarf gedeckt. Die dabei herauskommende Kaufkraftreserve war grösser, als die allgemein pessimistische Auffassung angenommen hatte. Der Gesamtumsatz ist mengenmässig um 2 % gegen das Vorjahr ge- sunken. Wertmässig ist der Rückgang entsprechend dem Preisabbau grösser. In den eigenen Geschäften war er noch mengenmässig grösser als im Vorjahr. Da grundsätzlich jede Qualitätsverminderung vermieden wurde, ist die Ges. an dem Abgleiten des Konsums zu niedrigeren Qualitäten nicht beteiligt. Der Gewinnrückgang ist, wie der uns nur aus- zugsweise vorliegende Geschäftsbericht betont, nur durch die höheren Abschr. auf Anlage- werte hervorgerufen. Der Vorstandsbericht bemerkt zu dem Jahresergebnis, dass es nicht auf Kosten der Arbeitnehmer erzielt worden sei. Diese dürften im Gegenteil mit ihrem Arbeitsverdienst an der Spitze der deutschen Grossbetriebe stehen. *V