Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 2597 Verträge: Mit der Dresdner Nähmaschinenzwirn-Fabrik A.-G. wurde ein Abkommen getroffen, wonach die Dresdner Fabrik ihr Nähmaschinengarnkontingent zwecks rationellerer Ausnützung von der Gruschwitz Textilwerke herstellen lässt. Dafür zahlt Gruschwitz an die Dresdner Ges. während der Vertragsdauer eine laufende Entschädigung. — Mit der Firma Grohmann & Co., Würbenthal, besteht eine Interessengemeinschaft für bestimmte Export- gebiete. – Im Jahre 1930 wurde auf Grund eines mit der Firma Duncan getroffenen Abkommens die Leinenzwirn-Fabrikation dieser Ges. nach Neusalz verlegt. —– Die Ges. ver- legte ferner die Fabrikation der Firma J. G. Lassmann & Söhne, G. m. b. H., Hernsdorf, Ende 1930 nach Neusalz. Verbände: Die Ges. gehört u. a. folgenden Verbänden an: Verband Schles. u. Sächsischer Leinenspinner e. V., Breslau, Reichsverband der deutschen Industrie, Verband Schlesischer Textilindustrieller, Breslau, Verb. Deutscher Baumwoll-Nähfadenfabriken G. m. b. H., Berlin, Verb. Deutscher Hanfindustrieller G. m. b. H., Berlin. Der Verkauf der Erzeugnisse der Ges. geschieht durch nachstehende Organisationen: Leinenzwirne durch die Leinenzwirnvertriebsges. m. b. H., Hamburg, Bugenhagenstr. 6, Baumwollnähfäden durch die Vertriebsges. Deutscher Baumwoll-Nähfaden-Fabriken (Näh- garnvertrieb) G. m. b. H., München 1, Hanffabrikate durch eigene Verkaufsorganisationen, der auch Firmen ähnlicher Branchen angehören, der Einheit G. m. b. H., die an 20 Haupt- plätzen Deutschlands bestehen. Kapital: RM. 10 140 000 in 22 000 St.-Akt. zu RM. 100 (Nr. 1–22 000), 7880 St.-Akt. zu RM. 1000 (Nr. 1–3000, 5001–5500 u. 6621– 11 000) u. 10 000 6 % Vorz.-Akt. zu RM. 6 (Nr. 120 001 bis 130 000). Die Vorz.-Akt. sind mit 6 % (Max) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. 2fach. Stimmrecht in gewissen Fällen ausgestattet. Die Ges. hat das Recht, die Vorz.- Akt., die sich im Besitze der Gruschwitz-Familien-Ges. u. der Textilwerte A.-G. befinden, nach dem 1./1. 1936 ganz oder teilweise durch Rückkauf, Kündig. oder Auslos. zu 112 % nach einem G.-V.-B., dem die Vorz.-A. mit mind. /Mehrheit zustimmen müssen, einzu- ziehen. – Vorkriegskapital: 5 000 000. Urspr. A.-K. M. 1 300 000, 1909 erhöht auf M. 5 000 000. dann erhöht von 1920 bis 1923 auf M. 130 000 000 in 120 000 St.-Akt. u. 10 000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 19./12. 1924 von M. 130 Mill. auf RM. 14 460 000 derart, dass der Nennwert der St.- bzw. Vorz.-Aktien von bisher M. 1000 auf RM. 120 bzw. RM. 6 ermässigt wurde. Lt. G.-V. v. 19./5. 1926 Einziehung von nom. RM. 1 200000 Verwert.-Akt. 1929 wurden die Aktien zu RM. 120 in solche zu RM. 100 u. 1000 umgetauscht. – Ende 1930 erwarb die Ges. auf Grund eines günstigen Angebots einen Posten von nom. RM. 2 000 000 St.-Akt. der Ges., die lt. G.-V. v. 7./2. 1931 eingezogen wurden. Der sich im Geschäftsjahr 1931 durch die Einziehung der Aktien ergebende Buchgewinn wurde zu Sonder-Abschreib. verwandt. Lt. a. 0. G.-V. v. 11./12. 1931 Herabsetz. des A.-K. von RM. 11 260 000 auf RM. 10 140 000 durch Einziehung von nom. RM. 1 120 000 St.-Akt. Die erforderlichen Aktien wurden durch Ankauf beschafft, wobei den Aktionären das Recht eingeräumt wurde, von je 10 St.-Aktien eine St.-Aktie gegen Zahlung von 50 % des Nennwertes abzuliefern. Die nach der Beendigung der Ablieferungsfrist an dem Betrag von nom. RM. 1 120 000 noch fehlenden St.-Akt. sind von einem Konsortium zu den gleichen Bedingungen zur Einzieh. erworben worden. Die Kap.-Herabsetz. wurde damit begründet, dass der Schrumpfungs- prozess der Wirtschaft eine Anpassung der Kapitalien allgemein notwendig mache. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 30./4. Stimmrecht: 1 St.-Aktie zu RM. 1000 = 10 St., 1 St.-Aktie zu RM. 100 u. 1 Vorz.-Aktie =1 ÖSb. in best. Fällen = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), etwaige weitere Rücklagen, 6 % kumulative Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. aber eine feste Vergüt. von RM. 2000 pro Mitglied u. RM. 4000 für den Vors.), Rest weitere St.-Akt.-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Kassa 17 452, Wechsel 320 491. Wertp.) 73 545, Bankguth. 1 244 386, Schuldner?) 3 675 339, Bestände (2 701 502): Rohstoffe 175 899, Halb- fabrikate 1 228 289, Fertigfabrikate 1 116 302, Material. 181 012; Beteilig.?) 577 055, Aktiv- Hyp.') 56 203, Masch. u. Einricht. 3 044 225, Grundst. Neusalz 329 616, do. Grünberg 93 615, do. an anderen Orten 20 495, Gebäude Neusalz 1 962 498, do. Grünberg 373 427, do. an anderen Orten 140 628, (Bürgschaften 579 459). – Passiva: St.-Akt. 10 080 000, Vorz.-Akt. 60 000, gesetzl. Res. 1 326 000, Delkr. 100 000, Wohlfahrts- u. Karl Janson-Fonds 208 700, 1) Im wesentlichen festverzinsliche Werte. Die Veränderung im Posten Wertpapiere ergibt sich im wesentlichen daraus, dass im Jahre 1930 nom. RM. 54 200 eigene Aktien für die Einziehung über den Bedarf hinaus eingegangen waren, die aber im Berichtsjahre zum Kurse von 46 % wieder abgestossen wurden. Eigene Aktien befinden sich nicht im Eigentum der Ges. 2) Die Forderungen an Tochtergesellschaften belaufen sich auf RM. 623 037. Darunter befindoen sich RM. 208 700 Wohlfahrts- u. Karl Janson-Fonds als Durchgangsposten. Im übrigen erklärt sich die Erhöhung der Aussenstände vor allem durch Übernahme der Aussenstände bei Tochtergesellschaften unter entsprechender Verminderung der Bürgschaften. 3) Eine aaffebrpng der Beteiligungen ist erfolgt durch zukauf von nom. hfl. 50 0060 Aktien der Textiel- goederen Maatschappij. kine Verminderung erfolgte in der Hauptsache durch Abbuchung der Anteile der aufgelösten Tochtergesellschaften: Mechanische Bindfadenfabrik Memmingen C. m. b. H., Memmingen. Flachs- veredlungsanstalt G. m. b. H., Alttschau, Gruschwitz Flachsanbau-Förderungs-G. m. b. H., Neusalz (Oder), u. durch Sonderabschreibungen in Höhe von RM. 1 164 512. 4) Hierunter ca. RM. 1500 Aufwertungshypotheken. Der Restbetrag sctzt sich aus 7 verschiedenen Hypo- theken zusammen, die durchschnittlich mit 8 % verzinslich u. vierteljährlich kündbar sind.