Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 2601 für deren Laufzeit begegnet der Schwierigkeit, dass sie zum grösseren Teile von dem künftigen Umsatz der betreffenden Geschäfte abhängig ist. Für die übernommenen Verpflich- tungen haben wir in der Wiedergewinnung wertvoller Kundschaftsbeziehungen einen gewissen Ausgleich gefunden. Ausser dieser Haftung haben wir für von Banken usw. in unserem Interesse geleistete Bürgschaften für Strassenherstellungskosten, Frachtenstundung und dergl. Rückbürgschaften in Höhe von zusammen RM. 27 829 laufen. Tüllfabrik Mehltheuer Akt.-Ges. in Oberpirk bei Mehltheuer i. V. Gegründet: 1./3. 1909; eingetr. 13./4. 1909. Zweck: Betrieb einer Tüllfabrik, Fabrikation u. Vertrieb von Tüll, Bagdad- u. Madras- Garnituren, Dekorationsstoffen, Etamines sowie sonstigen, in ähnlicher Weise wie Tüll her- stellbaren Geweben u. die Beteil. an anderen Unternehm. im In- u. Auslande. Das Unter- nehmen kann auch die Herstell. anderer Waren als der vorstehenden betreiben. Besitztum: Die auf etwa 128 000 qm Grundbes. beleg. Fabrik besteht aus Hoch- u. Shedbauten, Masch.- u- Kesselhaus mit einer Nutzfläche von zus. 4800 dm. Nach dem Kriege wurden erworben je ein kleines Fabrikgebäude in Oberpirk u. Bernsgrün, mit zus. 900 am Nutzfläche. Weiter besitzt die Firma 5 Doppelwohnhäuser mit zus. 31 Wohnungen. In der Fabrik zu Oberpirk wird Tüll- u. Buntgardinenweberei, dagegen in Bernsgrün vorzugsweise Madrasweberei betrieben. – Zum Betriebe dienen 66 Tüllmasch. mit ca. 50 dazugehör. Hilfs- masch., etwa 100 mechan. Webstühle; der Antrieb erfolgt grösstenteils elektrisch durch Einzel- motoren, sowie mit einer 220 PS Hoch- u. Niederdruck-Dampfmasch., mit Drehstromgene- rator für 145 kW. 2 Zweiflammenrohrkessel mit 170 qm Heizfläche sind vorhanden. Da- von unabhängig ist der Betrieb zur Reserve noch an das Netz der Überlandzentrale Plauen angeschlossen. – Beschäftigt werden ca. 200–300 Angestellte u. Arbeiter, ausser etwa 100 Heimarbeiterinnen. Kapital: RM. 600 000 in 6000 Akt. zu RM. 100. (Im Besitz der Ges. waren am 31./12.1931 nom. RM. 26 500 éigene Akt.) – Vorkriegskapital: M. 1 122 000. Urspr. M. 1 250 000 in 1250 St.-Akt. 1913 Zusammenlegung des A.-K. auf M. 1 122 000. 1919 Erhöh. um M. 187 000 u. nochmals um M. 691 000, 1920 um M. 2 000 000, 1921 um M. 2 000 000, 1922 um M. 3 000 000, 1923 um M. 10 500 000. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 1./12. 1924 unter Umwandl. der 750 Vorz.-Akt. in St.-Akt. von M. 20 Mill. auf RM. 1 600 000 (25: 2) in 20 000 Akt. zu RM. 80. Zwecks Beseitigung der Unterbilanz per 31./12. 1928 beschloss die G.-V. v. 24./9. 1929 Herabsetz. des A.-K. von RM. 1 600 000 auf RM. 600 000 durch Zusammenlegung von 10 alten Aktien zu RM. 80 auf 3 neue Aktien zu RM. 100 Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 19./5. Stimmrecht: 1 St.-Akt. = 1 St' Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), event. weitere Rückl., 4 %. Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem je Mitgl. eine feste Vergüt. von RM. 750, zuzügl. einmal RM. 750), Rest weitere Div. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundst. 37 500, Gebäude 184 500, Wohnhäuser 44 000, Masch. 261 000, Werkzeuge u. Inv. 2400, Fuhrpark 1400, Waren 139 283, Schuldner 85 770, Wertp. 2650, Kassa u. Postscheck 590, Wechsel 33, Verlust (Vortrag 49 774 – Verlust 1931 98 867) 148 641. – Passiva: A.-K. 600 000, R.-F. 60 000, Gläubiger 242 239, Interims-K. 5528. Sa. RM. 907 767. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortr. 49 774, Gen.-Unk. 296 183, Abschr. 35 700. – Kredit: Mietzins u. Grundst.-Ertrag 7212, Fabrikation 225 804, Verlust (Vortrag 49 774 £ Verlust 98 867) 148 641. Sa. RM. 381 657. Die Bezüge des Vorst. u. A.-R. beliefen sich 1931 auf RM. 25 619, Kurs: Ende 1925–1929: 14, 28.50, 27, 23, – %. Notiz in Berlin am 6./3. 1930 eingestellt. Dividenden: 1913: 0 %; 1924–1931: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Ernst Gustav Strobach. Prokuristen: Otto Hoffmann, Hans Gerber. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikbesitzer Moritz Hendel jun., Oelsnitz i. V.; Stellv. Bank-Dir. Georg Mehr, Plauen; Fabrikant Paul Birkner, Plauen; Fabrikbes. Rich. Hertel, Eibenstock; Fabrikbes. Johs. Lindemann, Auerbach; Bankier Ph. Schlesinger, Berlin; vom Betriebsrat: F. Komischke, A. Witzel. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Plauen i. V.: Commerz- u. Privat-Bk.; Berlin: Abraham Schlesinger. Oberwiehler Kunstwollfabrik Carl Hans & Co., Akt.Ges. in Oberwiehl (Bez. Köln). Gegründet: 7./7. 1923; eingetr. 18./8. 1923. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Kunstwollen u. Kunstbaumwolle aller Art u. daraus hergestellter Erzeugnisse, Färberei, Carbonisiererei, Lumpensortieranstalt, Spinnerei, insbes. Fortführung der 1899 gegr. Firma ,Oberwiehler Kunstwollfabrik Carl Hans & Co.“ Turbinen- anlage von 180 PS, dazu 450 PS Elektromotor-Kraft. Kapital: RM. 300 000 in 500 Nam.-Akt. zu RM. 600. Urspr. M. 10 Mill., übern. von den Gründern zu pari, umgest. lt. G.-V. v. 19./4. 1924 im Verh. 100:3 auf RM. 300 000 in 500 Akt. zu RM. 600. =