2626 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. Vereinigte Trikotfabriken (R. Vollmoeller) A.-G. in Vaihingen a. Fildern (Württ.) Gegründet: 30./5. mit Wirk. ab 1./1. 1901; eingetr. 2./7. 1901. Die Ges. ist hervorgegangen aus der 1881 gegründeten offenen Handels. Ges. Behr & Vollmoeller in Vaihingen. –— Filialen in Herrenberg u. Plieningen. Zweck: Herstellung u. Vertrieb von Trikotwaren aller Art. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. umfasst insgesamt 89 583 am, wovon 27 775 qm auf Fabrikanlagen, Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser sowie sonstige Wohngebäude entfallen. * Die massiverstellten Fabrikgebäude befinden sich in Vaihingen a. F., Herrenberg u. Plieningen. Der Betrieb ist zur Herstellung von Trikotwaren aus Wolle, Halbwolle, Baumwolle u. Seide für Herren, Damen u. Kinder eingerichtet. Die Ges. besitzt insges. rd. 930 Wirkmasch. aller Art, rd. 450 Nähmaschinen verschiedener Systeme nebst einer Anzahl Spulmaschinen u. sämtliche zur Ausrüstung, Verarbeitung u. Fertigstellung der Erzeugnisse erforderlichen Hilfsmaschinen. Die Ges. besitzt in Vaihingen a. F. u. in Herrenberg eigene Kraftanlagen neuzeitlicher Bauart mit rd. 700 PS; die Fabrik in Plieningen ist an ein Überlandwerk angeschlossen. – Ca. 80 Beamte u. 730 Arbeiter. Kapital: RM. 2 000 000 in 4000 Akt. zu RM. 500. – Vorkriegskapital: M. 2 200 000. Urspr. M. 3 500 000. Über die Wandlungen des A.-K. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1917/18. Lt. Goldmarkbilanz wurde das A.-K. von M. 2 200 000 auf RM. 2 500 000 in 5000 Akt. zu * RM. 500 umgestellt. – Die G.-V. v. 28./5. 1931 ermächtigte den Vorstand zum Rückkauf eigener Aktien bis zu nom. RM. 500 000. – Lt. ao. G.-V.-B. v. 23./12. 1931 Herabsetz. des A.-K. in erleichterter Form um RM. 500 000 durch Einz. der erworbenen eigenen Aktien. Der erzielte Buchgewinn wurde zur Verminderung des Verlustes verwandt. Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Oblig., Stücke zu M. 1000 = RM. 10.30 Aufwert. betrag; Jan. 1926 erklärte sich die Ges. zur Einlös. mit RM. 18 pro M. 1000 bereit, wenn auf 01 weitere Ansprüche verzichtet wird. Im Umlauf am 31./12. 1931: PM. 94 000 = RM. 1692. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 23. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis 7 % Div.; 10 % Tant. an A.-R. (mindestens RM. 1500 für jedes Mitgliedf; Rest Super- Div. Pzw. G.-V.-B' Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Immobilien-Konto: Fabrikgebäude 319 646, un- bebaute Grundstücke 106 010, Beamten- u. Arb.-Häuser 135 202, Masch. u. Einricht. 283 528, Debit. u. Bankguthabenl) 726 810, Kassa 11 966, Wechsel 12 963, Eff. 258, Warenlager?) 739 587. 73 – Passiva: A.-K. 2 500 000, R.-F.) 167 290, Kredit.) 138 683, Delkr. 30 000. Sa. RM. 2 335 973. *― 1) Darunter RM. 24 689 Bankguth. 3 2) Roh- u. Hilfsstoffe RM. 269 388, Halbfabrikate RM. 314 094, Fertigwaren RM. 156 104. ) 1931 erbrachte einen Verlust von RM. 227 704, der in der Bilanz nicht ersichtlich ausgewiesen ist, der 3 R.-F. wurde um diesen Betrag gekürzt. ) Darunter RM. 34 511 Bankschulden (infolge Stillhalte-Abkommen nicht ablösbare Rembours-Kredite) u. RM. 1692 Aufwertungsbetrag der noch umlaufenden PM. 94 000 Teilschuldverschr. von 1920. Gemäss der neuen aktienrechtl. Bestimm. gibt die Ges. noch bekannt, dass schwebende Haftungsver- hältnisse am 31./12. 1931 lediglich für in Zahlung gegebene Kundenschecks in Höhe von RM. 23 990 und weiter begebene Kundenwechsel in Höhe von RM. 34 857 bestanden. Aus diesen sind im neuen Jahr Verpflichtungen von RM. 550 entstanden. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs- u. Vertriebskosten:) RM. 1 502 025. – Kredit: Bruttogewinn an Waren 1 096 367, Ertrag der Beamten- u. Arb.-Häuser 46 403, Ertrag der Landwirtschaft 2224, Gewinn durch Aktien-Rückkauf 119 325, Übertrag von Konto soziale Fürsorge 10 000, Übertrag von Res.-K. (zur Verlust-Deckung) 227 704. 3 Sa. RM. 1 502 025. 1) Darunter RM 323 933 Handlungs-Unk. Die Gesamtbezüge des aus 7 Mitgliedern bestehenden A.-R. u. des Vorstandes betragen für das Ge- schäftsjahr 1931 RM. 50 517. Kurs: Ende 1928–1930: In Berlin: 145, 116, – %; 1931 (bis 30./6.); – %; in Stuttgart: 93 145, 1 14, 80 %; 1931 (bis 30./6.): – %. Das gesamte A.-K. wurde Juli 1928 an den Börsen in Berlin u. Stuttgart zugelassen. Dividenden: 1913: 6 %; 1924–1931: 10, 10, 0, 10, 12, 10, 0, 0 % Direktion: Bruno Arnold, Dr. Heinz Mathäée. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Otto Fischer, Stuttgart; Stellv. Schriftsteller Dr. Karl Vollmoeller, Venedig; Rechtsanw. Dr. Fritz Lenckner, Stuttgart; Fabrikant Walter C. Knoll, Feuerbach; Notar Hermann Heimberger. Stuttgart; Kurt Vollmoeller, Basel; Dr. Vogel, Berlin; Frau Dr. Wittenstein-Vollmoeller, Hohenbeilstein; vom Betriebsrat: * K. Uhlemann, K. Ohmenhäuser. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Hardy & Co.; Berlin u. Stuttgart: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Aus dem Geschäftsbericht 1931: Die Juli-Krise brachte eine zwei- bis dreimonatige empfindliche Absatzstockung in Deutschland, nachdem schon vorher das Produktions- volumen nicht mehr voll ausgenutzt werden konnte. Die Entwertung des Pfundes führte zu dem Verlust des für uns wichtigen englischen Marktes und zu erheblichen Währungs- einbussen. Gleichzeitig erfolgte im 2. Halbjahr ein weiterer ca. 30 % iger Rückgang der Rohstoffpreise, der bedeutende Lagerverluste zur Folge hatte. Die im November und Dezember herbeigeführte Vollbeschäftigung konnte die früheren Betriebsverluste nicht ausgleichen, zumal die Aufträge nur zu aäusserst gedrückten Preisen hereingenommen ――――