Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 2631 spinnerei ist auf 4100 Spindeln erweitert. Die Betriebe Wüstegiersdorf wurd. im Jahre 1926 zus. gelegt, um eine Kostenersparnis durch die Vereinfachung des Betriebes zu erzielen. Die Fabriken in Beerberg u. Rengersdorf werden mit Wasser betrieben. Es sind vorhanden in Rengersdorf 2, in Beerberg eine Turbine mit zus. 452 PS; mit ihrer Dam pfkraftanlage kann die Ges. zus. 2500 PS erzeugen. Ausserdem werden noch 210 PS von der Nieder. schlesischen Elektriz.- u. Kleinbahn-A.-G. in Waldenburg bezogen. Die Gesamtfläche der vorhand. Dampfkessel beträgt 3673 qm. Der Grundbesitz der Ges. umfasst ca. 277 ha. Die Ges. besitzt im Anschluss an die Fabriken in Wüstegiersdorf einen Forst von ca. 75 ha, der in eigener Verwalt. steht. Die Ges. besitzt ferner 123 Wohnhäuser für Angest. und Arbeit mit 900 Wohn. – In den Betrieben sind z. Z. ca. 2550 Arb. u. ca. 330 Angest. beschäftigt. Ende 1928 erwarb die Ges. die in Langenbielau i. Schles. gelegene Fabrik der Deutsche Textil-Werke Mautner A.-G. Zu der Fabrik gehören eine moderne Spinnerei von 23 000 Spindeln, daneben eine zum grossen Teil mit Automatenstühlen ausgestattete Weberei, sowie eine Garnfärberei u. Ausrüstungsanstalt. Die pachtweise in Halle betrieb. Spinnerei wurde 1929 stillgelegt u. das Pachtverhältnis gelöst. Verbände: Die Ges. gehört dem Verband deutscher Buntwebereien u. verwandter Betriebe E. V. an. Kapital: RM. 2 800 000 in Akt. zu RM. 1000 u. RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 7 000 000. Urspr. A.-K. M. 9 Mill. 1911 Herabsetz. auf M. 7 Mill. Dann erhöht lt. G.-V. v. 16./1. 1920 um M. 7 Mill., lt. G.-V. v. 23./2. 1921 um M. 8 Mill. u. lt. G.-V. v. 24./5 1922 um M. 22 Mill. in 22 000 Aktien zu M. 1000, wovon die Hälfte den bisher. Aktionären im Verh. 2: 1 zu 200 % angeboten wurde. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 29./1 1. 1924 von M. 44 Mill. auf RM. 7 040 000 derart, dass der Nennwert der Aktien von M. 1000 auf RM. 160 umge- wertet wurde. Die Akt. zu RM. 160 wurden 1929 in solche zu RM. 100 u. 1000 umgetauscht. Zwecks Vornahme von Abschr. behufs Anpassung an den veränderten Vermögensstand der Ges., zwecks Deckung der Verluste u. zur Bildung eines Pensions- u. Wohlfahrtsfonds beschloss die G.-V. vom 28./6. 1932 die Auflösung des über RM. 280 000 hinaus- gehenden Teils des gesetzl. R.-F. sowie des gesamten Spez.-R.-F., ferner die Herabsetz. des Grundkap. von nom. RM. 7 040 000 auf nom. RM. 2 800 000 in erleichterter Form durch: a) Einzieh. von nom. RM. 11 900 im eigenen Besitz der Ges. befindlichen u. nom. RM. 28 100 von Grossaktionären unentgeltlich zur Verf. gestellten Aktien, b) Herabsetz. des übrigen Grundkap. im Verh. 10: 4 durch entspr. Herabsetz. des Nennwerts der einzelnen Aktien. Anleihe von 1921: Die Anleihe ist zur Rückzahl. zum 1./7. 1926 gekündigt. Noch nicht eingel. Ende 1931: RM. 226. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 28./6. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % R.-F., etw. Überweisung an a. o. Spez.-R.-F., Tant. an Vorst., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., Rest Sup.-Div. od. G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundst. 550 000, Fabrikgebäude 1 210 000, Wohn- gebäude 540 000, Masch. 1 400 000, Utensil. 6, Fuhrpark 6, landwirtschaftl. Betrieb 1, Bestände: Material. 111 464, Baumwolle 219 057, Garne 419 093, Gewebe 1 415 793; Kassa u. Bankguth. 91 003, Wechsel u. Schecks 133 124, Aussenstände 1 902 652, Beteil. 1, Eff. 1, Hyp. 50 000. – Passiva: A.-K. 2 800 000, R.-F. 280 000, Pens.- u. Wohlf.-F. 50 000, Obl. 226, Hyp. 2 916 283, Hollandkredit 562 360, Stillhalte-Kredite 821 508, Spayeinlagen 270 960, sonst. Schulden: Akzepte 105 047, Steuern 20 000, Warenschulden 147 235, Übergangsposten 68 450; unerhob. Div. 1927 131. Sa. RM. 8 042 202. Der Kredit aus dem Deutsch-Niederländischen Finanzabkommen (Hollandkredit) in Höhe von RM. 562 360 ist in üblicher Weise durch Waren gedeckt. Obligo aus Wechseln betrug am 31./12. 1931 RM. 211 089. Inzwischen sind alle Wechsel fristgemäss gel0St. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwalt.-Kosten u. sonst. Aufwend. 1931 749 784, Verlustvortrag 1 128 425, Abschr. auf Immobil. 3 030 320, do. auf sonst. Aktiven 823 766, Rückstell. auf Pens.- u. Wohlf.-F. 50 000. – Kredit: Roherträgnisse aus 1931 620 289, Entnahme aus dem R.-F. 424 000, Auflös. des Spez.-R.-F. 500 000, Buchgewinn aus Einzieh. u. Herabsetz. des A.-K. 4 238 006. Sa. RM. 5 782 295. Die Bezüge von A.-R. u. Vorstand beliefen sich auf RM. 87 645. Kurs: In Berlin Ende 1925–1930: 52, 94.25, 85.50, 71.50, 42, 26.25 %; 1931(30./6.): 20.50 %; in Breslau Ende 1925–1930: 52, 94, 86, 71, 37, 25.50 %; 1931 (30./6.): 22.50 %. Eingeführt in Berlin im Aug. 1921. Dividenden: 1914: 4 %; 1924–1931: 0, 4, 0, 7, 0, 0, 0, 0 %. Vorstand: Georg Lange; Stellv. Carl Podewils. Prokuristen: Wiesner, Kühnel, Hohe, Dr. Wiehen. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Otto Schweitzer, B.-Zehlendorf; Stellv. Fabrikbes. Max Ham- burger, Landeshut; Bank-Dir. J. Frenkel, Breslau: Bankier Dr. Arthur Rosin, Berlin; Bankier Dr. Ernst Spiegelberg, Hamburg; vom Betriebsrat: W. Tautz, P. Pohl. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin u. Breslau: Dresdner Bank; Berlin: N. Helfft & Co., Bank des Berliner Kassenvereins; Hamburg: M. M. Warburg & Co. Aus dem Geschäftsbericht 1931: Trotz der Schwierigkeiten im Absatz u. der Unsicherheit im Kreditwesen ist es uns gelungen, den Umsatz mengenmässig weiter zu erhöhen. Wertmässig hat er aber infolge der Preisrückgänge u. infolge der Tatsache, dass die in so hohem Masse geschwächte Kaufkraft der Verbraucher immer billigere Qualitäten verlangte, =―――