Chemische Industrie, Dünger-, Sprengstoff-, Zelluloid- Und Glühstrumpffabriken. Chemische Fabfik Buckau in Ammendorf (Saalkreis). Gegründet: 21./5. 1869. Sitz bis 1./4. 1925 in Magdeburg. Fabrikationsstätten: Chemische Fabrik Buckau, Ammendorf, Hauptverwaltung, Alkali- elektrolyse Ammendorf. – Chemische Fabrik Buckau, Werk Mannheim-Rheinau in Mannheim.- Rheinau. – Sodafabrik Stassfurt G. m. b. H. in Stassfurt-Leopoldshall. Zweck: Gewinn. u. Verwert. von Erzeugn. der Chemie, des Bergbaues u. der Hütten- kunde sowie der Handel mit solchen Erzeugnissen. Erzeugnisse: Atzkalilauge, Atzkali, Antichlor, Atznatronlauge, Atznatron, Blanc fixe, Buckaulin (Händereinigungsmittel), Buckausol (Wasch- u. Lösungsmittel), Chlorbarium, Chlor (flüssig) Athylenchlorid, Chlorkalk, Chlorschwefel, Chlorzink, Chlorzinklauge, doppelkohlen- saures Natron (Natriumbicarbonat venale), Eisenchlorid, Gologas (für Mehrveredelung) Kali- bleichlauge, Kaltasphalt Buckau, kalzinierte Soda, Kristallsoda, kohlensaure Magnesia, Milchsäure, Natriumsulfhydrat fest u. flüssig, Natronbleichlauge, Pottasche, Salacetol (Salizylpräparat), Salzsäure arsenfrei, Schwefeldichlorid, Schwefelnatrium, Schwefelsäure, Sulfat, Sulfurylchlorid, Tegosulfid, Tetrachlorkohlenstoff, Verzinkungs-, Verzinnungs- u. Verbleichungssalze, Wasserstoff kompr., Zinkammoniumchlorid. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. umfasst 488 712 qm, von denen 87 384 am überbaut sind. Die Betriebsanlagen in Ammendorf (292 639 qm) bestehen aus der Alkali-Elektrolyse für die Gewinnung von Atzkali u. Atznatron, Chlorkalk, flüssigem Chlor u. einer Reihe von Chlorprodukten. Die elektrolytischen Bäder, die Chlorkalkkammern u. die Chlorver- flüssigungsanlage sowie einige zur Herstell. anderer Chlorprodukte sind im Laufe der letzten Jahre nach modernen Systemen umgebaut worden. Die Fabrik ist mit umfangreichen Dampf- u. Kraftanlagen ausgestattet. – Die Anlagen in Mannheim-Rheinau (196 073 qm) bestehen aus Anlagen zur Herstell. anorganischer Chemikalien. Auch diese Anlagen wurden zum grössten Teil in den letzten Jahren nach modernen Systemen umgebaut. – In Gröbers besitzt die Ges. ein Elektrizitätswerk (Leistung von 16 000–18 000 k W). Die Kohlengrund- lage für dieses Elektr.-Werk bildet die Braunkohlengrube Gew. Clara-Verein in Gröbers, die die Kohle durch Transportband unmittelbar in das Werk befördert. – Der Betrieb des Kraftwerkes Gröbers bei Halle u. der Braunkohlengrube Gew. Clara-Verein in Gröbers beruhte auf einem langfrist. Stromliefer.-Vertrag mit dem Provinzialverband der Provinz Sachsen. Die Ges. hat 1931 auf die Stromliefer. für die restliche Vertragsdauer gegen eine Entschädig. von RM. 1 500 000 verzichtet. Infolgedessen wurden das Kraftwerk u. die Grube, welche bei Fortführ. der Betriebe in absehbarer Zeit erhebliche Neuinvestier. erfordert hätten, Anfang 1932 stillgelegt. Das Kraftwerk soll abgebaut werden; der Clara-Verein verbleibt der Ges. als wertvolle Kohlenreserve. Von der Entschädig. wurden RM. 1 142 000 zu Abschr. auf das Kraftwerk u. der Rest zugunsten des Clara-Vereins verwandt. Beteiligungen: Von den Beteil. der Ges. ist als wesentl. zu bezeichnen der Besitz sämtl. Kuxe der 1000teiligen Gewerkschaft Clara-Verein in Gröbers. Die Grösse des Grundbes. beträgt etwa 25 ha, die Grösse des Grubenfeldes rd. 2500 ha. Der Braunkohlengrube ist das Elektrizitätswerk angeschlossen. – Die der Ges. gehörige Ammoniak-Sodafabrik Stassfurt ist Anfang 1927 in eine G. m. b. H. unter der Firma Sodafabrik Stassfurt G. m. b. H. umgewandelt worden, an der die Ges. u. die Preussische Bergwerks- u. Hütten-A.-G. zu je 50 % beteiligt sind. Verbände: Die Ges. gehört für den Absatz u. die Preisregulierung ihrer Erzeugnisse folgenden Verbänden u. Konventionen an: Elektrochemische Produkte G. m. b. H., Frank- turt a. M.; Syndikat Deutscher Sodafabriken G. m. b. H., Bernburg; Chlorkonvention, Frankf. a. M. Kapital: RM. 8 500 000 in 7000 Akt. zu je RM. 300, 600 Akt. zu je RM. 1500 u. 5500 St.-Akt. zu je RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 6 000 000. Urspr. A.-K. M. 840 000, erhöht bis 1913 auf M. 6 000 000 in 7000 St.-Akt. zu M. 300. 3000 St.-Akt. zu M. 1000 u. 600 Prior.-St.-Akt. zu M. 1500. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 24./11. 1924 von M. 6 000 000 in gleicher Höhe auf Reichsmark unter Umwandl. der Prior.-St.-Akt. in St.-Akt. Die G.-V. v. 14./6. 1927 beschloss Erhöh. um RM.-2 500 000 in 2500 St.-Akt. zu RM. 1000. Die neuen Aktien wurden an die Th. Goldschmidt A.-G., Essen, begeben. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1932. 167