Chemische Industrie. 2659 A.-G. für Zellstoff- & Papierfabrikation, Aschaffenburg, Dr. Kurt Albert G. m. b. H., Chemische Fabriken in Amöneburg (Kap. RM. 1 800 000, Beteilig. RM. 700 000); ferner ist sie an einigen Ges. m. b. H. u. loseren Vereinig. beteiligt, die sie mit befreundeten Ges. gegründet hat, um gemeinschaftlich die Thomasmehlerzeugung u. den Thomasmehlhandel zu betreiben. Als Entschädig für liquid. Auslandsbesitz erhielt die Ges. im Jahre 1929 RM. 1 735 068 Reichsschuldbuchforder. – davon RM. 1 481 560 verzinsliche und RM. 253 508 unverzinsliche. Von dieser Entschädig. für den liquidierten Auslandsbesitz ist 1930 ein grösserer Teil verkauft worden. An Reichsschatzanweisungen gingen 1930 weiter ein nom. RM. 159 789. Verbände: Die Ges. gehört dem Verein der Thomasmehl-Erzeuger in Berlin, der Phosphat- gesellschaft, Hamburg, u. der Deutschen Superphosphat-Industrie G. m. b. H., Berlin, an. Kapital: RM. 7 542 750 in 25 000 Akt. zu RM. 300 u. 750 Vorz.-Aktien zu RM. 57. Urspr. M. 10 000 000 (Vorkriegskapital); erhöht 1920 um M. 750 000 in 750 Vorz.-Akt. zu M. 1000, mit 6 % (Max.) Vorz.-Div. u. 10fachem Stimmrecht; rückzahlbar nicht vor 31./12. 1930 mit 105 % u. um M. 15 000 000 in 15 000 Akt. Im Juni 1920 gab die Ges. auf jede Aktie einen auf 25 fl. lautenden Anteil (Zertifikat) einer von ihr neu gegründeten holländischen Ges., der Vereenigd Bezit van andeelen der Maatschappij voor Chemische Waren in Rotterdam, zum Bezugspreise von M. 50 p. Stück aus. Lt. a. o. G.-V. v. 25./11. 1924 Umstell. von M. 25 750 000 auf RM. 7 542 750 (St.-Akt. 10: 3, Vorz.-Akt. 1000: 57) in 25 000 St.-Akt. zu RM. 300 u. 750 Vorz.-Akt. zu RM. 57. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: 1932 am 29./6. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 10 St. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Anlagevermögen (3 339 580); Grundst. 998 773, Ge- bäude 600 700, Masch. u. Einricht. 1 740 106, Rechte u. Patente 1; Beteilig. 3 416 899; Umlauf- vermögen (3 289 147): Vorräte: Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 687 502, Halb- u. Fertigfabrikate 760 653, Wertp. 340 487, Forder. auf Grund von Warenliefer. 396 304, Kontokorrentforder. 107 085, Forder. an nahestehende Ges. 758 630, Kassa, Wechsel, Reichsbank u. Postscheck 44 082, andere Bankguth. 194 404; transit. Aktiva 9024, (Bürgschafts-Schuldner 954 535). – Passiva: St.-Akt. 7 500 000, Vorz.-Akt. 42 750, R.-F. 754 275, Sonderrückl. 400 000, Delkr.-Rückl. 85 435, Wohlfahrtskassen 486 000, Verbindlichkeiten (530 987): Verbindlichkeiten auf Grund von Warenliefer. 106 290, Kontokorrentschulden 84 474, Div.-Rückstand 2398, Verbindlich- keiten gegenüber nahestehenden Ges. 149 312, Bank- u. Akzeptverpflicht. 188 513; transit. Passiva 3803, (Bürgschafts-Gläubiger 954 535), Gewinn (Vortrag 229 107 £ Reingewinn 1931 22 293) 251 400. Sa. RM. 10 054 651. 0 Die Verbindlichkeiten aus der Begebung von Wechseln und Schecks betrugen 1931 RM. 479 195. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Verwalt.-Unk. 718 905, Steuern 149 568, allg. Betriebs-Unk. 156 183, Abschr. auf Anlagen 512 820, do. auf Vorräte 314 322, Sonderabschr. auf Anlagen 208 206, do. auf Beteil. 669 427, Sonstige 188 529, Gewinn (Vortrag 229 107 – Reingewinn 1931 22 293) 251 400. – Kredit: Vortrag aus 1930 229 107, Betriebsgewinne 1 067 716, Erträge aus Beteil. 322 910, Zs. u. sonst. Kap.-Erträge 65 611, a. o. Erträge: Auflös. von Res. 1 066 215, sonst. Gewinne 417 801. Sa. RM. 3 169 361. Die Bezüge von A.-R. u. Vorstand betrugen 1931 insges. RM. 85 500. Kurs: In Berlin: Ende 1913: 440 %; Ende 1925–1930: 72.50, 165, 130, 81, 44.50, 25.75 %; 1931 (30./6.): 37 %. In Frankf. a. M.: Ende 1913: 429.50 %; Ende 1925 –1930: 71, 160, 127, 76, 45. 25.75 %; 1931 (30./6.): 37.25 % Dividenden: 1913: 30 %; 1924–1931: 6, 6, 6, 0, 0, 0, 0, 0 %. Vorstand: Dr. Otto Mehl; Stellv. Dr. F. Bornemann. Prokuristen: Ober-Ing. Ernst Herbster (Betriebs-Dir.), A. Schale, J. Kneip, J. Böttinger, C. Kromm, A. Heise, Dr. H. Schöpfer; Aufsichtsrat: Vors. Dr. Kurt Albert, Berlin; Stellv. Komm.-Rat Paul Seifert, Wiesbaden. Prof. Aug. Deusser, Arcen (Holland); Jul. von Peter, Berlin; Hartmann Freih. von Schlot- heim, Schloss Creba; Bank-Dir. Gust. Wiss, Cronberg i. Taunus; Dir. R. Haller, Den Haag; vom Betriebsrat: P. Schneider, L. Tiator. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank und Disconto-Ges., Dresdner Bank. Aus dem Geschäftsbericht 1931: Bei unserer Ges. beträgt der Umsatzrückgang wert- mässig etwa 21 %. Trotzdem ist das Ergebnis der eigenen Betriebe höher als in den Vor- jahren, während die Gewinne aus Beteilig., die in den früheren Jahren gegenüber den Betriebsgewinnen überwogen, stark zurückgegangen sind. Die im Laufe des Jahres ein- getretenen Preisermässig. machten Sonderabschreib. auf Vorräte notwendig, die zu Lasten der Gewinn- u. Verlustrechnung genommen wurden u. dadurch das Ergebnis ungünstig beeinflusst haben. Zum Ausgleich der Entwert., die im übrigen mit Bezug auf unser Vermögen, insbes. auf unsere Beteilig. eingetreten sind, wurde die vor zwei Jahren ge- bildete Rücklage für Sonderabschreib., soweit noch vorhanden, aufgelöst u. ein weiterer Betrag von RM. 400 000 der in der Goldbilanz gebildeten Sonderrücklage entnommen, die neben der gesetzlichen Reserve jetzt noch in Höhe von RM. 400 000 fortbesteht; ausserdem wurden zu diesem Zweck mehrere kleinere, bisher unter Kreditoren verbuchte Reserve- konten herangezogen u. aufgelöst. Ob diese a. o. Abschreib. für die Zukunft im Hinblick auf die gesunkenen Zeitwerte u. auf die eingetretene Geschäftsschrumpf. ausreichend sind, muss die weitere wirtschaftliche Entwickl. ergeben. –— 167*