Chemische Industrie. 2661 Zahlstellen: Ges.-Kasse; Nürnberg, München u. Frankt. a. M.: Dresdner Bank; München u. Nürnberg: Bayer. Hyp.- u. Wechselbank; Frankf. a. M.: J. Ph. Kessler; Nürnberg: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Aus dem Geschäftsbericht 1931: Der Geschäftsgang im abgelaufenen Berichtsjahr war im 1. Halbjahr bei gehaltenem Umsatz, wenn auch bei abermals vermindertem Gewinn, noch einigermassen befriedigend. Die spätere wirtschaftliche Entwicklung u. die andauernde schwierige Wirtschaftslage wirkte sich besonders in der Beschäftigung unserer Abteilung Walzwerk aus. Der schon seit Jahren manipulierte u. beunruhigte Kupfermarkt u. der ständige Verfall der Preise des Kupfers erschwerte das Geschäft in immer mehr zunehmendem Masse u. zwang uns immer weiter zum reinen Lagerhalter eines sehr grossen Teils der Kundschaft, vornehmlich unserer Walzwerkerzeugnisse. Ausfälle an Forderungen haben sich noch in tragbaren Grenzen gehalten, während die englische Währungskrise grosse Verluste u. Abschreibungen mit sich brachte u. unser Jahreserträgnis einschneidend mit beeinflusste. Zu diesen Verlusten kamen noch Einbussen an Warenvorräten, da wir bei den heutigen unübersehbaren Verhältnissen an den Metallmärkten in der Bewertung unserer Bestände besondere Vorsicht walten lassen mussten. Akt.-Ges. Georg Egestorffs Salzwerke u. Chemische Fabriken in Berlin NW 7, Reichstagufer 10. (Börsenname: Egestorff Salzwerke.) Gegründet: Dez. 1871. Sitz der Ges. bis 5./5. 1908 in LDinden. Firma urspr. Akt.-Ges. Georg Egestoff's Salzwerke. Jetzige Firma seit der 1909 erfolgten Fusion mit der Nienburger Chem. Fabrik. Die G.-V. v. 27./6. 1932 beschloss Verlegung des Sitzes von Hannover nach Berlin. Die Betriebsstätten der Ges. befinden sich in Hannover-Linden, Badenstedt, Daven- stedt und Nienburg a. d. Weser, das Verwaltungsgebäude in Hannover. Zweck: Betrieb von Salinen, chem. Fabriken, Farbenfabriken; ferner die Erweiterung dieser Geschäfte, auch Erwerb. und Erricht. neuer Anlagen, sowie Beteilig. in jeder Form bei anderen Salinen, chem. Fabriken oder Farbenfabriken, namentl. auch durch Erwerb. von Aktien oder Ges.-Anteilen. Besitztum: Die Salinen Egestorffhall u. Neuhall arbeiten mit mechan. Vacuumanlagen zur Gewinnung von Siedesalz u. mit 41 Siedepfannen zur Herstell. von Siedesalz in den verschied. Körnungen. Die chem. Fabriken in Nienburg u. Linden betreiben die Fabrikation einiger Artikel der chem. Grossindustrie u. haben zu diesem Zweck 11 Schwefelsäuresysteme mit 45 000 chm Kammerraum, verschied. Stückkies- u. mech. Öfen, die verschied. Schwefel- säure-Konzentrationsanl. mod. Systeme, ferner 10 Sulfatöfen mit Salzsäure-Kondensat., sowie Anl. zur Herstell. v. Chlorkalk, Kristall-Glaubersalz, Schwefelnatrium, schwefelsaurer Tonerde, Soda, Goldschwefel, Tannin, Sikkativen u. den verschied. chem. Produkten u. chem.-techni- schen Präparaten. Die Farbenfabriken in Nienburg u. Linden haben vollständige Anlagen zur Herstellung von Eisenoxydfarben, Ultramarin u. verschied. Präparaten. Die Werke haben zus. 21 Dampfkessel mit 1700 qm Heizfläche, Dampfmaschinen mit über 1100 Ps, Dynamomgsch. u. eine grosse Anzahl von Elektromotoren, in Nienburg ausserdem Anschluss an eine Überlandzentrale mit 375 kVA. Der Grundbesitz umfasst ca. 135 ha. Gleis- u. Wasseranschluss sind vorhanden. – Zur Zeit etwa 620 Angestellte u. Arb. Beteiligungen: Die Ges. ist bei der Niedersächsischen Verfrachtungs-Ges. m. b. H., Hannover, beteiligt. . el1 Verbände: Die Ges. gehört dem Norddeutschen Siedesalz-Syndikat, dem Verband Nord- deutscher Salinen, der Sulfatvereinigung G. m. b. H. u. dem Verbande Deutscher Farben- fabriken, Berlin, an. Kapital: RM. 2 257 000 in 2000 St.-Akt. zu RM. 1000, 2500 St.-Akt. zu RM. 100 u. 7000 Vorz.-Akt. zu RM. 1. – Vorkriegskapital: M. 6 000 000. Das urspr. Kapital von M. 4 500 000 wurde 1873 auf M. 5 445 000 und 1896 auf M. 6 000000 erhöht; dann erhöht von 1920 bis 1923 auf M. 51 000 000 in 30 000 St.-Akt. u. 4000 Vorz.-Akt. zu M. 1500. Lt. G.-V. v. 21./11. 1924 Umstell. von M. 51 000 000 auf RM. 4 507 000 (St.-Akt. 10: 1, Vorz.-Akt. 6000: 7) in 30 000 St.-Akt. zu RM. 150 u. 7000 Vorz.- Akt. zu RM. 1. Im Besitz der Ges. waren am 31./12. 1926. RM. 450 450 Vorrats-Aktien. Lt. G.-V. v. 1./5. 1929 Umtausch der St.-Akt. zu RM. 150 in St.-Akt. zu RM. 1000 u. 100. —– Die G.-V. v. 27./6. 1932 beschloss Herabsetz. des A.-K in erleichterter Form von RM. 4 507 000 auf RM. 2 257 000 durch Zus. legung der St.-Akt. im Verh. 2: 1. Grossaktionäre: Kali-Chemie A.-G. in Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 27./6. Stimmrecht: RM. 100 St.-A.-K. = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 6 % Div. an Vorz.-Aktien, bis 4 % Div. an St.-Aktien, vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 2000, der Vors. RM. 4000), UÜuübberrest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Anlagevermögen (2 072 679): Grundst. 375 000, Geschäftshaus Hannover 75 000, Fabrik- u. Wohngebäude 540 000, Maschin. u. Apparate