Chemische Industrie. 2675 haften Absatzes gezwungen waren, das Werk Lauenburg/Elbe vorübergehend zu schliessen. Glücklicherweise besserte sich der Absatz in der zweiten Hälfte des abgelaufenen Geschäfts- jahres derart, dass wir keine Stillegungen mehr vorzunehmen brauchten und die Werke besser beschäftigen konnten. Der ausreichende und gleichmässige Absatz hält auch im neuen Jahre bisher noch an. In der Pyrotechnischen Abteilung unseres Werkes Lauen- burg/Elbe mussten wir Einschränkungen vornehmen, weil der Export nach England und Indien durch englische Zollmassnahmen fast unmöglich geworden ist. Die ungünstige Lage, in der sich die pyrotechnischen Gesellschaften befinden, an denen wir massgebend beteiligt sind, liess es uns notwendig erscheinen, diese Beteiligungen in unseren Büchern ihrem gesunkenen Wert entsprechend, abzuschreiben. Ausserdem verlangte es die Vorsicht, dass wir von unseren Forderungen als voraus- sichtlich uneinbringlich RM. 105 000 abschreiben mussten. Diese Abschreibungen erscheinen uns besonders angesichts der noch unvermindert andauernden Krise notwendig. Eyacher Kohlensäure-Industrie Akt.-Ges. in Berlin W 8, Mauerstr. 61/62. Gegründet: 29./6. 1898. Firma lautete bis 1905 Kohlensäure-Industrie Dr. Raydt, A.-G. Sitz der Ges. bis Okt. 1925 in Stuttgart. Entwicklung: Nach erfolgter Verleg. des Sitzes der Ges. nach Berlin im Jahre 1925 wurde die Führung der Betriebe u. der Verkauf der Erzeugnisse mit Wirkung v. 1./1. 1926 ab der Eyacher Kohlensäure-Industrie Vertriebs-G. m. b. H. in Stuttgart übertragen. Mit dieser Ges. wurde ein Pachtvertrag abgeschlossen. 1924 Erwerb der Majorität eines mitteldeutschen Kohlensäurewerkes, um Einfluss auf das nördliche und östliche Absatzgebiet zu gewinnen. Hieran wurde 1925 eine befreundete Firma unterbeteiligt. Zweck: Gewinnung, Fabrikation u. Vertrieb gasförmiger u. flüssiger Kohlensäure und der daraus zu gewinnenden Produkte, sowie aller zur Herstellung, zum Transport u. zur gewerbl. Anwendung der Kohlensäure dienenden Masch., Gefässe u. Apparate; insbes. Erwerb u. Fortbetrieb des bisher von dem Fabrikanten Dr. W. Raydt in Stuttgart betriebenen Kohlensäurewerks Eyach in Eyach bei Börstingen, O.-A. Horb, u. der Kohlensäureapparate- und Stahlflaschen-Geschäfte in Stuttgart und München. Beteiligungen: Neben einigen unwesentlichen Effekten besitzt die Ges. eine Beteiligung an der Kohlensäurewerk Gewerkschaft Perpetua I. Kapital: RM. 900 000 in 900 Akt. zu RM. 1000. (Im Besitz der Ges. waren am 31./12. 1931 nom. RM. 110 000 eigene Akt.) – Vorkriegskapital: M. 1 312 500. Urspr. A.-K. M. 1 500 000, erhöht 1900 um M. 250 000. 1905 Herabsetz. um M. 437 500 auf M. 1 312 500. 1923 erhöht um M. 1 687 500 (auf M. 3 000 000). Lt. G.-V. v. 27./11. 1924 Umstell. von M. 3 Mill. auf RM. 450 000 in 10 Aktien zu RM. 7500, 50 zu RM. 1500 u. 2000 zu RM. 150 (je M. 1000 = RM. 150). Lt. gleicher G.-V. Erhöhung um RM. 50 000 durch Ausgabe von 50 Vorz.-Akt., auf die zunächst 25 % eingezahlt wurden. Lt. G.-V. v. 15./10. 1925 Umwandl. der Vorz.-Akt. in St.-Akt. u. Erhöh. um RM. 400 000 in 4000 Akt. zu RM. 100, ausgegeben zu 100 %. Die neuen Akt. wurden für Angliederungen u. Interessen- gemeinschaften verwendet. Lt. G.-V. v. 29./6. 1928 Anderung der Stückelung wie oben. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 29./6. Stimmrecht: Je RM. 1000 Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Unter Beachtung der gesetzl. Vorschriften nach einf. Mehrheits- beschluss der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundst. 68 920, Gebäude 23 100, Quellen u. Wasser- kraft 1, Masch. 4200, Rohrleitungen 660, Kesselwagen 1600, Kohlensäureflaschen u. Ventile 34 050, Werkz., Geräte, Einricht. 2, Fuhrpark 1, Wertp. u. Beteil. 87 002, Debit. 1 022 838. – Passiva: A.-K. 900 000, R.-F. 90 000, Spez.-R.-F. 10 000, Erneuer.-Rückl. 128 000, Hyp.- Schulden 4789, rückst. Div. 189, Kredit. 52 313, Gewinn (Vortrag 9342 Gewinn pro 1931 47 741) 57 083. Sa. RM. 1 242 374. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwalt.-Unk., Steuern usw. 83 788, Abschr. 29 335, Gewinn (Vortrag 9342 £ Gewiny pro 1931 47 741) 57 083 (davon Spez.-R.-F. 5000, Div. 39 500, A.-R.-Tant. 4000, Vortrag 8583. – Kredit: Gewinnvortrag 9342, Pachten, Mieten, Zs. usw. 160 864. Sa. RM. 170 206. Kurs: Ende 1930: 110 %. Freiverkehr Mannheim. Dividenden: 1913: 0 %; 1924–1931: 0, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5 %. Direktion: Alfr. Raydt, Berlin. Prokurist: Ernst Bernau, Stuttgart. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Jos. Schayer, Heidelberg; Stellv. Handelsgerichtsrat Dr.-Ing. E. h. S. Arndt, Berlin; Bank-Dir. E. Berliner, Bank-Dir. F. Dickhaut, Frankf. a. M.; Synd Dr. Friedr. Brauer, B.-Charlottenburg: Bank-Dir. Hugo Kaufmann, Amsterdam. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse; Stuttgart: Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Frank- furt a. M.: Westbank A.-G.; Berlin: Commerz- u. Privat-Bank. 168*