2696 Chemische Industrie. * Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin, Bremen, Frankf. a. M., Hamburg, Hannover u. Köln: Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Berlin: J. Dreyfus & Co., Bremen: Norddeutsche Kredit- bank A.-G. Aus dem Geschäftsbericht 1931: Während des Berichtsjahres vollzog sich im In- u. Auslande ein weiterer starker Abstieg der Wirtschaft. Demzufolge ging unser Ausland- u. Inland-Umsatz bei ständig gleitenden Preisen sowohl mengen- wie auch wertmässig zurück, u zwar gegenüber 1930 um 18.6 %. Der Preisabbau hat in Deutschland auf Grund von Regierungsmassnahmen auch in den ersten Monaten des Jahres 1932 weitere Fort- schritte gemacht. Rohstoffgesellschaft für chemisch-technische Erzengnisse Akt.-Ges. in Berlin. Die Ges. wurde lt. Bekanntm. des Amtsger. Berlin v. 20./1. 1932 aufgefordert, binnen 3 Monaten Widerspruch gegen die Löschung ihrer Firma zu erheben. In Nichtachtung dieser Aufforderung wurde die Firma am 29./4. 1932 von Amts wegen gelöscht. Rütgerswerke-Aktiengesellschaft in Berlin W 35, Lützowstr. 33–36. Gegründet: 15./7. 1898 mit Wirkung ab 1./10. 1897 bzw. 1./1. 1898; eingetr. 31./8. 1898. Firma bis 11./6. 1902: Act.-Ges. für Holzverwertung u. Imprägnierung. Teer- produktenfabriken in Rauxel, Erkner, Niederau, Mochbern. Holzimprägnierwerke in: Buchholz Krs. Harburg, Küstrin-N., Elsfleth i. Oldenbg., Finkenheerd, Frankfurt a. 0., Gelsenkirchen, Gotha, Hanau, Leer in Ostfr., Liebenwalde Fin.-Kan., Ohlau, Rendsburg, Stendal, Stürzelberg b. Neuss, Swinemünde u. Warnemünde. Flussspatbergwerk in Lindenberg, Kr. Ballenstedt, Chem. Fabrik in Dohna bei Dresden. Ausserdem führt die Ges. den Betrieb der Fabriken der Chem. Fabrik Weyl A.-G. 11 Waldhof bei Mann- heim, Duisburg-Wanheimerort u. in Pasing bei München, sowie die chemischen Fabriken der „Silesia“', Verein chemischer Fabriken in Ida- und Marienhütte bei Saarau. Entwicklung: 1916 fand die Anglieder. der Planiawerke A.-G. in Ratibor statt. 1920 erfolgte im Wege der Fusion die Übernahme der Hoettger Waldthausen A.-G. in Berlin. Im gleichen Jahr wurde der grösste Teil des A.-K. der „Silesia“, Verein chem. Fabriken zu Ida- u. Marienhütte, erworben. 1923 war eine Fusion mit der Deutschen Petroleum-A.-G. geplant, die aber steuer- licher Hindernisse wegen fallen gelassen wurde; dagegen fand ein Interessengemeinschafts- vertrag zwischen den beiden Ges. die Genehmig. der G.-V. v. 12./4. 1923. Die Vorst.-Mitgl. der Rütgerswerke A.-G. traten in den Vorstand der Deutschen Petroleum-A.-G. u. umgekehrt, ebenso verhält es sich mit den Mitgliedern des A.-R. Lt. G.-V. v. 28./1. 1925 fand ein Aktien-Umtausch derart statt, dass die Aktien der Deutschen Petroleum-A.-G. in solche der Rütgers-Ges. im Verh. von 1: 1 getauscht wurden. Nach Durchführ. des Umtausches, von dem fast 90 % Deutsche Petroleum-A.-G.-Aktionäre Gebrauch machten, wurde in der G.-V. v. 30./9. 1925 der Interessengemeinschaftsvertrag mit der Deutschen Petroleum- A.-G. aufgehoben. Des weiteren wurde zwischen der Rütgerswerke A.-G., der Deutschen Petroleum-A.-G. und der Deutschen Erdöl-A.-G. ein Abkommen getroffen, durch das die deutschen Ölinteressen der drei Ges. in der Deutschen Petroleum-A.-G. zus. gefasst u. die beiden anderen Ges. massgebend u. unter Vereinbarung paritätischer Verwaltung an der Deutschen Petroleum-A.-G. unter gleichzeitiger Erhöhung von deren Kapital von RM. 24 000 000 auf RM. 35 000 000 beteiligt wurden. Zu diesem Zwecke überliess die Rüt- gerswerke-A.-G. an die Deutsche Petroleum-A.-G. ihre Beteiligungen bei der A.-G. Ver- einigte Chemische Fabriken Ottensen-Brandenburg vorm. Frank in Brandenburg a. H., bei der „Danubia“ A.-G. für Mineralölindustrie in Regensburg u. bei der Obershagener Erdöl- werke G. m. b. H. in Hänigsen u. übernahm von der Deutschen Petroleum-A.-G. deren sämtliche nicht auf das Ölgeschäft bezüglichen Beteiligungen, darunter den grössten Teil des A.-K. der Bayerischen Braunkohlen-Industrie-A.-G in Schwandorf (Oberpfalz) mit den zu ihrem Konzern gehörigen Beteiligungen, wie Bahngesellschaft m. b. H. in Wackers- dorf, Bayerisches Kohlenkontor G. m. b. H. in Nürnberg u. a. (inzwischen veräussert), nahezu der Kuxe des Steinkohlenbergwerks von Kulmiz in Waldenburg i. Schl. (inzwischen ver- äussert), fast das ganze A.-K. der Hausbau- u. Grundstücksverkehrs A.-G., der Besitzerin des Bürohauses der Rütgerswerke-A.-G. in B.-Charlottenburg, Hardenbergstr. 43 (inzwischen veräussert), ferner Beteilig. an der Kursächsischen Braunkohlen-Gas- u. Kraft-G. m. b. H. in Lützkendorf (inzwischen veräussert), an der Jura-Ölschiefer-Werke A.-G. in Stuttgart (inzwischenveräussert), der Fuldaer Wachswerke Eickenscheidt A.-G. in Fulda u. einer Reihe von kleineren Ges., Syndikaten usw. – Die Deutsche Erdöl-A.-G. brachte in die Deutsche Petroleum- A.-G. ihre gesamten europäischen Erdöl-Produktions-, Verfeinerungs- u. Handelsunternehm. ein. Der finanzielle Ausgleich wurde dadurch herbeigeführt, dass die Rütgerswerke-A.-G. einen Teil ihrer Aktien der Deutschen Petroleum-A.-G. an die Deutsche Petroleum-A.-G. über- liess, die diese Aktien u. die durch die Kapitalerhöhung neu geschaffenen RM. 11 000 000 Aktien an die Deutsche Erdöl-A.-G. weitergab. – Neben den Verhandlungen mit der Deut-