Chemische Industrie. 2697 schen Erdöl-A.-G. wurden die durch die D. P. A. G. vor Jahren eingeleiteten Verhandl. mit der Anglo Persian Oil Company zu Ende geführt, wonach sich die Anglo Persian Oil Company an den Verkaufsges. der D. P. A. G. beteiligt u. diesen einen wesentlichen Teil ihres Bedarfes an Petroleumprodukten zuführt. Mit Wirk. vom 1./1. 1927 ab wurden die Interessen auf dem Gebiete der Dachpappenindustrie mit denjenigen der Kokswerke u. Chemische Fabriken A.-G., Berlin, in der „Vedag Vereinigte Dachpappen-Fabriken A.-G.“ unter paritätischer Einfluss- nahme auf diese Ges. zus. gefasst. Um den der Rationalisierung dienenden Zus.schluss zu ermöglichen, erwarb die Ges. teils 1926, teils 1927, nahezu sämtl. Anteile der 11 Ges., die in die Vedag Vereinigte Dachpappen-Fabriken A.-G. eingebracht wurden. Das gesamte Kap. dieser Ges. von nom. RM. 10 000 000 ist bis auf wenige ausstehende Aktien zu gleichen Teilen im Besitz der Gruppen der Rütgerswerke u. der Kokswerke u. Chemische Fabriken A.-G. 1927 Verkauf der Akt. der Rhenania-Kunheim A.-G. u. der Aktienmajorität der Bayerischen Braunkohlen-Industrie A.-G. Die Ges. beteiligte sich an der Niederschles. Bergbau A.-G., in die von den Rütgerswerken der Bergwerksbesitz der Gewerkschaften von Kulmitz u. Cons. Abend- röte eingebracht wurde. Im Jahre 1928 gemeinsam mit der Siemens & Halske A.-G., Gründung einer Ges. – der Siemens-Planiawerke A.-G. für Kohlefabrikate, B.-Lichtenberg –, in die im Interesse weiterer Rationalisierung beider Ges. ihre auf dem Gebiet der Herstell. von Kohle- fabrikaten tätigen, in Ratibor (Planiawerk), Lichtenberg bei Berlin u. Meitingen in Bayern gelegenen Betriebe eingebracht wurden. Die Ges. ist mit einem Kap. von RM. 18 000 000 gegründet worden, an dem beide Mutterfirmen in gleicher Höhe beteiligt waren. Nach durch- geführter Gründung wurde ein Teil der von den Rütgerswerken übern. Akt. seitens der Siemens & Halske A.G. erworben. – 1931: Lt. G.-V.-B. v. 3./7. 1931 Veräusserung der Beteil. an der Deutschen Petroleum A.-G., die im wesentlichen von der Deutschen Erdöl A.-G. übern. wird. Zweck: Aufsuchung, Gewinnung, Verarbeitung u. jede Art der Verwertung von Erdöl, anderen Bodenschätzen u. Naturkräften, Herstell. von chemischen Produkten jeder Art, insbes. Teerprodukte, Erzeugung künstl. Kohle, insbes. von Kohleelektroden u. Kohlestiften, Handel mit den vorbezeichneten Produkten u. Fabrikaten u. deren Rohstoffen sowie Betrieb eines Holzimprägnierungsgeschäfts im weitesten Umfange wie auch der Betrieb u. die Finanzierung von hiermit unmittelbar u. mittelbar zus.hängenden Geschäften aller Art einschl. der Beteil. an fremden Unternehm. u. des Abschlusses von Interessengemeinschafts- verträgen sowie die Errichtung von Zweigniederlass. an allen Orten des In- u. Auslandes. Die Ges. betreibt: 1. die Herstellung von Steinkohlenteerprodukten, hauptsächlich von Pech für die Brikettfabrikation der Kohlenzechen, von Teeröl für Imprägnierzwecke, von Benzol, Naphthalin u. Anthrazen usw. für Farbenfabriken, von Schmierölen, Treiböl für Dieselmotoren, Heizölen, farb. Karbolineum u. Schwarzdruckfarben, Teer für Strassen- bauzwecke u. Pechkoks für Elektroden; 2. das Imprägnieren von Hölzern aller Art, insbes. von Eisenbahnschwellen, Telegraphenstangen, Leitungsmasten u. Wasserbauhölzern öffentl. u. Privatbetriebe; 3. die Gewinn. von Flussspat, den Verkauf dieses Minerals, die Ver- arbeit. desselben auf Flusssäure u. Fluoride, die vorwiegend in der Aluminium-, Emaille- u. Imprägnierungs-Industrie Verwendung finden; 4. die Erzeug. von Mineralsäuren, von Salzen der anorganischen Schwerchemie, Superphosphat u. Mischdünger, Mineralfarben, Lithopone u. Buntfarben sowie die Herstell. von Nitro- u. Amido-Verbindungen. Besitztum: Die Hauptanlagen der Ges. sind: 1. Teerproduktenfabriken in Rauxel bei Dortmund eingerichtet für die Verarbeitung von 200 000 t Teer per Jahr, im Zentrum der teerproduzierenden Kohlenzechen am Dortmund-Ems-Kanal u. an der Dortmund-Kolner- Eisenbahnstrecke gelegen. Das Grundstück in Rauxel hat eine Grösse von 31 ha 95 a 13 qm. – 2. Die Teerproduktenfabriken in Erkner, Niederau u. Mochbern mit einer Leistungs- fähigkeit von 100 000 t jährlich, die einen Flächeninhalt von insgesamt 34 ha 40 a 88 aqm umfassen. Alle diese Anlagen sind mit Gleisanschluss versehen, die Fabrik Erkner liegt ausserdem an der Wasserstrasse nach Berlin. – 3. Die Imprägnierwerke in Buchholz Kr. Harburg, Küstrin-N., Elsfleth in Oldenbg., Finkenheerd, Frankfurt a. O., Gelsenkirchen, Gotha, Hanau, Leer i. Ostfr., Liebenwalde Fin.-Kan., Ohlau, Rendsburg, Stendal, Stürzelberg b. Neuss, Swinemünde u. Warnemünde mit einer jährl. Leistungsfähigkeit von zusammen 1000 000 cbm Hölzer aller Art. Von diesen ist das Werk Warnemünde auf gepachtetem Gelände, die übrigen sind auf eig. Grundst. errichtet. Die Grundst. umfassen insges. eine Fläche von 167 ha 54 a 30 qm. Alle Imprägnierwerke der Ges. sind mit Gleisanschl. ver- sehen u. die meisten liegen unmittelbar an oder in der Nähe von schiffbaren Gewässern. – 4. Das Flussspatbergwerk „Herzogschacht“ in der Gemarkung Lindenberg, Kr. Ballenstedt, die chem. Fabrik Dohna b. Dresden. Das Flussspatbergwerk wird auf einem noch für lange Jahre gepachteten Gelände betrieben. Die Fabrik in Dohna hat einen Flächeninhalt von insges. 5 ha 87 a 50 qm u. eigenen Gleisanschluss. – 5. Ausserdem betreibt die Ges. auf Grund von Betriebsverträgen die Anlagen der nachstehenden beiden Tochter-Ges.: a) Chem. Fabrik Weyl A.-G. mit Teerproduktenfabriken in Waldhof bei Mannheim, Duisburg- Wanheimerort u. Pasing b. München mit einer Verarbeitungsmöglichkeit von etwa 130 000 t jährlich. Die Grundstücke der Fabriken haben einen Flächeninhalt von insges. 26 ha 14 a 14 qm. Die Anlagen sind mit Gleisanschluss versehen. Die Fabrik Waldhof liegt am Rhein; b) Silesia, Verein chemischer Fabriken, mit Fabriken in Ida- u. Marienhütte bei Saarau. Die Anlagen der Silesia umfassen einen Flächeninhalt von 99 ha 4 a 83 qm. Die Anlagen der Silesia sind mit Gleisanschluss versehen. – In der Verwalt. der Ges. u. in