2700 Chemische Industrie. Gewinn- u. Verlust-Konto: Wird nicht bekanntgegeben. Dividenden: 1927–1931: 0 %. Direktion: Fritz Kempf, Bietigheim; Fritz Kraus, Frankfurt a. M. Aufsichtsrat: Ministerialrat a. D. Dr. Bernhard Buhl, Frankf. a. M.; Dir. Hans Stangen- berger, Bietigheim bei Stuttgart; Dr. Albert Eber, Stuttgart. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-Act. Ges. Chemische Fabriken in Berlin W 9, Linkstr. 25 (Fuggerhaus). Gegründet: 20. bzw. 28./11.1891. Sitz früher in Wittenberg bzw. Coswig, lt. G.-V. v. 25./9.1899 nach Berlin verlegt. Firma bis 31./5. 1919: Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-Akt.-Ges. Zweck: Herstellung und Vertrieb von chemischen Produkten aller Art, insbesondere Fabrikation von Explosivstoffen und Sprengmitteln, sowie von dazu erforderlichen Roh- stoffen aller Art, der Handel mit denselben, mit den hergestellten Rohmaterialien und den wiedergewonnenen und weiter verarbeiteten Abfallprodukten. Die Ges. stellt insbes. her: Sprengstoffe u. Pulver für Bergwerke, sonstige industrielle, forst- u. landwirtschaftliche Zwecke, für Heer u. Marine, Sprengkapseln, chem. Produkte (Schwefelsäure, Salzsäure, Salpetersäure, Sulfat, Bisulfat, Glycerin u. a.) Collodiumwolle, Celluloid. Besitztum: Fabriken in Reinsdorf bei Wittenberg, Coswig in Anhalt, Sythen i. W. u. Sinsen bei Recklinghausen in Westf. Grundbesitz 4400 Morgen, davon 1400 Morgen bebaut. – Kraftanlagen mit insges. ca. 28 000 PS. – Gleis- u. Wasseranschluss ist vorhanden. –— Angestellte 315 u. Arb. 1630. Beteiligungen: 1918 erwarb die Ges. die Aktien der H. A. Meyer & Riemann, Chemische Werke A.-G. in Linden bei Hannover (A.-K. RM. 500 000). Dieser Ges. wurde die vorher erworbene Chemische Fabrik Oschersleben, vorm. A. Brückmann, überlassen. 1920 wurden die Aktien der G. Neukranz A.-G. für chemische Produkte in Salzwedel erworben. Diese Ges. ging im Nov. 1931 durch Fusion auf die H. A Meyer & Riemann A.-G. über. Ferner bestehen Beteiligungen an der Firma Zünderwerke Ernst Brün A.-G., Krefeld- Linn (A.-K. RM. 300 000), an der Sprengstoff-Verkaufs-Ges. m. b. H., Köln, Essen, Berlin u. München (Kap. RM. 100 000), an der Celluloid-Verkaufs-Ges. m. b. H. Berlin (Kap. RM 100 000), u. an der A.-G. Süddeutsche Sprengstoff-Werke München sowie seit 1929 mit nom. RM. 1 600 000 an der Rhein. Gummi- u. Celluloid-Fabrik in Mannheim-Neckarau (A.-K. RM. 4 000 000). Anfang Januar 1931 wurde die Produktion u. Verkaufsquote der Celluloidfabrik Worbla A.-G., Papiermühle Bern gekauft. Als Gegenleistung übernahm die Ges. u a. eine Bank- bürgschaft für die Worbla A.-G. Die Schuld hieraus belief sich Ende 1931 noch auf sfr. 2 509 000 und ist durch Sicherstellung der Guthaben u. Vorräte gedeckt. Kapital: RM. 10 000 000 in 25 000 Aktien zu RM. 200 u. 5000 Aktien zu RM. 1000. Der Bestand an eigenen Akt. im Besitz der Tochterges., der Ges. für chemische Forschung u. Verwaltung m. b. H., betrug am 31./12. 1931 RM. 483 800. – Vorkriegskapital: M. 6 000 000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht 1894 um M. 800 000, 1901 um M. 1 000 000, 1912 um M. 1 000 000, 1914 um M. 2 000 000, 1915 um M. 4 000 000, 1922 um M. 15 000 000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 12./12. 1924 von M. 25 000 000 auf RM. 5 000 000 (5: 1) in 25 000 Akt. zu RM. 200. Die G.-V. v. 20./4. 1928 beschloss Erhöhung um M. 3 000 000 auf M. 8 000 000 durch Aus- gabe von 3000 Akt. zu RM. 1000. Von den neuen Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1928, werden M. 2 500 000 den alten Aktionären im Verh. 2: 1 zu 100 % zum Bezuge angeboten. Die jungen Aktien wurden mit 50 % zum 1./7. u. mit den restl. 50 % zum 1./10. 1928 ein- gezahlt. Die Mittel aus der Kapitalerhöhung sollen für Neubauten dienen. Lt. G.-V. v. 26./6. 1929 Erhöh. des A.-K. um RM. 2 000 000 durch Ausgabe von 2000 Akt. zu RM. 1000 mit Gewinnberechtig. ab 1./1. 1929. Die neuen Aktien wurden den Aktion. im Verh. 4:1 zu 100 % zum Bezuge angeboten. Die Erhöh. diente zu Neuanlagen u. zur erheblichen Beteil. an der Rhein. Gummi- u. Celluloid-Fabrik in Mannheim. Anleihen: 4½ % Obl. v. 1920; 5 % Obl. v. 1922. Beide Anleihen sind zur Ablös. zum 30./4. 1927 gekündigt. Ablös.-Betrag für je M. 1000 Anleihe 1920 = RM. 8.82, Anleihe 1922 = RM. 2.38. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 6./5. Stimmrecht: Je RM. 100 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., v. Rest 10 % an A.-R. (jedes Mitgl. erhält mind. M. 2000 fest. Vergüt.), das Ubrige zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Gesamtanlagen: Grundstücke 1 113 520, Gebäude u. Einricht. 3 742 326, Vorräte 3 878 907, Kassen- u. Wechselbeständel) 495 765, Wertp. u. Beteil. 917 761, Aussenstände 7 754 808 (Avale 2 558 430). – Passiva: A.-K. 10 000 000, Rücklage 3 000 000, Explosions-Konto 1 000 000, Anleihe 2930, Div. 576, Verpflichtungen 2 263 598, Gewinn 1 635 983 (Avale 2 558 430), Sa. RM. 17 903 087. 1) Wechsel-Obligo am 31./12. 1931 RM. 208 912. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 2 051 129, Abschr. per 1931 809 795, Rein- gewinn 1 635 983 (davon Tant. 49 145, Div. 856 458, Vortrag 730 380). – Kredit: Gewinn-