Chemische Industrie. „ Dividenden: St.-Akt. 1913: 12 %; 1924–1931: 0, 0, 5, 5, 5, 5, 0, 0 %; Vorz.-Akt. 1924 bis 1930: Je 6 %; 1931: 0 %. Vorstand: Gen.-Dir. Dr. Theo Goldschmidt, Hermann Cordes, Dr. Karl Müller, Essen- Bredeney. Prokuristen: H. Bigalke, E. Bohlmann, A. Darius, F. Hohagen, A. Ludwig, Dr. Schertel, M. Sonnemann, Dr. Schrader, Dipl.-Ing. Adolf Middendorf. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Bernhard Goldschmidt, Kiel; Stellv. Dr. Eduard Mosler, Berlin; Bankier Kurt Hirschland, Essen; Bankdir. Dr. Paul Marx, Berlin; Dr. Karl Wendt, Dir. Wilhelm Schäfer, Dir. Eduard Stassfurth, Essen; vom Betriebsrat: O. Link, F. Balz. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin, Essen u. Frankf. a. M.: Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Wuppertal-Barmen, Düsseldorf u. Essen: Commerz- u. Privat-Bank; Essen: Simon Hirschland. Bankverbindung: Reichsbank-Girokonto. Aus dem Geschäftsbericht 1931: Das Geschäftsergebnis des Jahres 1931 entspricht der unbefriedigenden Gesamtlage der deutschen Wirtschaft. Die Preise für Schrott erreichten einen Tiefstand, wie er in den letzten 50 Jahren nicht annähernd zu verzeichnen war. –— Der Erlös für die Erzeugung an Zinn in Form von Chlorzinn folgte dem Niedergang des Weltmarktpreises für dieses Metall. Der Durchsatz an verzinntem Material war um 15 % geringer als im Vorjahre. – Der Umsatzrückgang an Thermit-Schweissmasse für Schienen- schweissung betrug etwa 20 % gegenüber 1930. Die übrigen Abteil. des Essener Werkes haben nicht so stark unter den ungünstigen Zeitverhältnissen gelitten, vielmehr den Umsatz zum Teil sogar mit befriedigendem Ergebnis erhöht. Der Rohgewinn des Jahres 1931 liess die Abschr. auf Anlagen in Höhe von RM. 444 000, die Steuern in Höhe von RM. 465 000 u. einen Teil der sozialen Lasten ungedeckt. Ruhrgas Aktiengesellschaft in Essen, Herwarthstr. 60. Gegründet: 11./10. 1926; eingett. 29./10. 1926. Die Ges. wurde von rund 92 % der im Rheinisch-Westfäl. Kohlensyndikat vereinigten Zechen gegründet. Firma bis 30./5. 1928: Aktiengesellschaft für Kohleverwertung. Zweck: Errichtung u. Betrieb von Anlagen zur Umwandlung fester Brennstoffe (insbes. solcher, die schwer verkäuflich sind) in andere Energiearten oder Stoffe, der Vertrieb der- artig umgewandelter Brennstoffe, sei es aus eigenen oder fremden Anlagen, die Förderung aller Bestrebungen, neue Verfahren mit grossem Brennstoffbedarf bis zur technischen u. wirtschaftlichen Reife durchzuarbeiten u. anzuwenden, sei es in eigenen Betrieben, sei es bei Dritten, der Erwerb von Verfahren u. Schutzrechten, die das Arbeitsgebiet der Ges. berühren, die Gründung von Unternehm., die ähnlichen Zwecken dienen, oder die Beteil. daran in jeder geeigneten Form. Insbes. bezweckt die Ges, Anlagen für die Gasfernversorg. u. Fernheizung zu errichten u. zu betreiben u. die damit zusammenhängenden Lieferungs- u. Konzessionsverträge abzuschliessen. Entwicklung: Ende 1927 begann die Ges. den Bau der ersten Leitung ausser kürzeren Sonderleitungen im Ruhrrevier von der Concordia Bergbau A.-G. Oberhausen zur Ges. für Steinkohleveredlung u. Steinkohleverflüssigung in Duisburg-Meiderich, von den Mannesmann- Röhrenwerken, Zeche Consolidation, Gelsenkirchen, zur Glas- u. Spiegel-Manufaktur zu Gelsenkirchen-Schalke, sowie zwei Hauptleitungsstrecken von Dortmund nach Plettenberg u. Siegen im Osten u. von Duisburg rheinaufwärts. Zu den. ersten bereits abgeschlossenen Gaslieferungsverträgen kam 1928 eine grössere Anzahl neuer Verträge mit Industrieunter- nehmen, Gasversorgungsgesellschaften u. Städten hinzu u. a. ein Vertrag mit der Stadt Hannover über die Lieferung des gesamten Gasbedarfs dieser Stadt. Abgeschlossen wurden u. a. langfristige Gaslieferverträge mit der Westfälischen Ferngas-A.-G. u. den Vereinigten Gaswerken Westfalen G. m. b. H. Diesen beiden rein kommunalen Unternehmen wurde das ausschliessliche Recht zur Belieferung ihrer Versorgungsgebiete eingeräumt. Am 1./4. 1928 vollzog sich die Übernahme des Gasnetzes des Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerkes. 1931 Abschluss eines Vertrages mit der Hessischen kommunalen Ferngasversorg. (Hekoga) in Darmstadt. Gleichzeitig wurde die in den Verträgen vorgesehene Südwestdeutsche Fern- leitungsgesellschaft, deren Aufgabe in der Erbauung der der Erfüllung der Verträge dienenden Fernleitung besteht, gegründet. – In das Geschäftsjahr 1931 fällt die endgültige Vollendung der grossen Bauten. So wurde Ende August 1931 das fehlende Mittelstück der Hauptleitung (Dortmund –Gelsenkirchen) fertiggestellt u. damit zugleich eine Verbindung zwischen dem ins Bergische Land u. in die Rheinebene führenden Netz u. der Südwestfalenleitung geschaffen. – Der 1931 begonnene Bau einer Schwefelextraktions-u.-Raffinationsanlage am R hein-Herne- Kanal in Gelsenkirchen-Horst konnte im ersten Vierteljahr 1932 beendet werden. Diese zum ersten Male erstellte Anlage zur Gewinnung von Reinschwefel aus schwefelhaltiger Gasreinigungsmasse ist für einen Jahresdurchsatz von 12 000 t schwefelhaltiger Masse u. eine Jahreserzeug. von 6000 t Schwefel gebaut. Bereits im dritten Anlaufsmonat wurden 4 94.7 t Schwefel produziert. Leitungsnetz: Insgesamt sind z. Zt. folg. Hauptleitungen in Betrieb: Gelsenkirchen— Duisburg 30.1 Kkm, Dortmund –Plettenberg – Siegen –Niederschelden 123.3 Kkm, Hamm —