Chemische Industrie. 2743 mite Trust Comp., Ltd., gegen Aktien der Dynamit-Act.-Ges. vorm. Alfred Nobel & Co. in Hamburg zum Gegenstand hatte. Zu diesem Zwecke schloss die Nordd. Bank in Hamburg einerseits mit der Nobel Dynamite Trust Comp., Ltd., London, einen Vertrag, nach dem sie gegen Rücklieferung von £ 1 800 000 St.-Aktien dieser Ges. die in ihrem Besitz befindl. Aktien der obigen deutschen Sprengstoff-Ges., sowie einen entsprechenden Anteil an dem R.-F. der Nobel Dynamite Trust Comp., Ltd., erhielt, u. anderseits einen Vertrag mit der Dynamit-Act.-Ges. vormals Alfred Nobel & Co. in Hamburg, nach welchem sie von dieser nom. M. 24 000 000 neue Aktien übernahm u. diese zus. mit den von der Londoner Ges. im Um- tausch erhaltenen alten Aktien der Dynamit-Act.-Ges. vorm. Alfred Nobel & Co. den Besitzern der in Deutschland befindl. St.-Aktien (ordinary shares) der Nobel Dynamite Trust Comp., Ltd., zum Umtausch von je £ 50 gegen eine Aktie von nom. M. 1000 der Dynamit-Act.-Ges. vorm. Alfred Nobel & Co. in Hamburg anbot. Im Jahre 1922 machte die Nobel-Ges. den Aktion. der Carbonit A.-G. in Hamburg u. der Sprengstoffwerke Dr. R. Nahnsen & Co. A.-G. in Dömitz- Hamburg ein Angebot zum Aktienumtausch auf der Grundlage, dass sie für je M. 5000 ihrer Aktien je M. 4000 bezw. M. 3000 Dynamit-Aktien erhielten u. diesen ein Bezugsrecht auf Dynamit- Akt. letzter Emiss. im Verhältnis 4:1 zu 400 % eingeräumt wurde unter den Bedingungen, dass mind. M. 2 500 000 Carbonit- u. M. 2 625 000 Nahnsen-Akt. zum Umtausch angemeldet wurden. Ein ähnliches Angebot wurde auch den Aktionären der Erzgebirgischen Dynamit- fabrik A.-G. in Geyer i. Sa. gemacht. Im Jahre 1925 wurden die alten Beziehungen der Dynamit A-G. vorm. Alfred Nobel zu der englischen Nobel-Gruppe u. der amerikanischen Du Pont Ges. wieder angeknüpft; die beiden Ges. übernahmen die lt. Beschl. der G.-V. v. 17./12. 1925 geschaff. RM. 7 500 000 neuen Akt. zu pari. 1928 erwarb die Ges. von den Dominitwerken deren Sprengstoff-Fabrik Würgendorf, die nur gepachtet war, gegen Her- gabe von eigenen Aktien. Die G.-V. v. 29./6. 1931 genehmigte Fusionsverträge mit der Rheinisch-Westfälischen Sprengstoff-A.-G., Köln (Werke in Troisdorf, Nürnberg u. Stadeln), der A.-G. Siegener Dynamit- Fabrik, Köln (Werk in Förde), der Deutsche Sprengstoff-A.-G., Köln (Fabriken in Wahn, Düren u. Güsen; 1927 stillgelegt), der Rheinische Dynamitfabrik, Köln, der Dresdner Dynamit- fabrik, Köln (Werk Muldenhütten) u. der Westdeutsche Sprengstoffwerke A.-G., Köln (Werk Rummenohl). Zur Durchführ. dieser Fusionen wird das A.-K. um RM. 9 500 000 erhöht. Mit diesen Fusionen verfolgt die Ges. den Zweck, ihre Fabrikationsbasis zu verbreitern, eine Vereinfach. der Geschäftsführ. des Konzerns u. damit eine Herabsetz. der Verwalt.-Kosten herbeizuführen. – Im Herbst 1931 wurde die Sprengstoff-Fabrik Muldenhütten in Sachsen geschlossen. Die Stilleg. der Fabriken Förde b. Grevenbrück u. Rummenohl i. Westf. wird 1932 durchgeführt. Besitztum: Der Grupdbesitz der Ges. beträgt in Krümmel bei Lauenburg ca. 220 ha, in Schlebusch (Rheinprovinz) ca. 155 ha, in Saarwellingen b. Saarbrücken ca. 35 Ha, 1. Würgendorf ca. 109 ha. Von dem auf die Fabriken entfallenden Grundbesitz dienen 13.30 ha den produktiven Anlagen, 83 ha werden landwirtschaftich ausgenutzt u. 195 ha sind Waldbestand. Die Fabrik in Schlebusch ist ausschliesslich mit der Herstellung von Sprengstoffen u. der hier- zu benötigten Ausgangsprodukte wie Schwefelsäure, Glycerin usw. beschäftigt; während die Fabrik Krümmel Sprengstoffe für Export herstellt. Die Fabrik Saarwellingen ist infolge des Übergangs der fiskalischen Kohlengruben an der Saar in französ. Verwaltung an die Société Nobel Franco-Sarroise m. b. H. in Saarbrücken für eine Reihe von Jahren verpachtet. In Troisdorf werden betrieben: 1) Fabrik für Celluloid, Trolit, Cellon, plastische Massen für verschiedene Verwendungszwecke, Isolations-Artikel; 2) Fabrik für nahtlose Stahlrohre: 3) Sprengkapselfabrik; 4) Röhrenwalzwerk. Die Fabriken in Nürnberg u. Stadeln stellen Zünd- hütchen, Flobert- u. Jagdpatronen her. Die Ges. betreibt ausserdem pachtweise 3 Fabriken für Schwarzpulver u. Sprengsalpeter-Erzeug. – Angestellte u. Arbeiter 1930: 1145. Interessengemeinschaftsvertrag mit der I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges. Die a. o. G.-V. v. 9./8. 1926 genehmigte den Abschluss eines Interessengemeinschafts-Vertrags mit der 1. G. Farbenindustrie A.-G. Die bisher im Generalkartell mit der Dynamit Nobel-Ges. verbundene Köln-Rottweil A.-G. ging durch Fusion auf die I. G. Farben über, wodurch sich die Not- wendigkeit ergab, den seit 1889 bestehenden Generalkartell-Vertrag mit sämtl. Zusatzver- trägen aufzuheben. Der am 17./9. 1926 erfolgte Abschluss des Vertrages mit der I. G. Farben, welcher mit Rückwirkung ab 1./1. 1926 in Kraft getreten ist, bezweckt in erster Linie, eine Nebeneinanderbearbeitung gewisser von beiden Teilen aufgenommener Fabrikationsgebiete zu vermeiden. Um eine Doppelbearbeitung auf verschiedenen Gebieten zu vermeiden, über- liess die I. G. Farben der Dynamit Nobel Ges. die Bearbeitung des von der früheren Köln- Rottweil A.-G. betriebenen Geschäfts in Schwarzpulver u. Sprengsalpeter. Andererseits übernahm die I. G. Farben von der Dynamit Nobel Ges. das Kunstfaser-Geschäft. Die Vistra-Fabrik Krümmel wurde infolgedessen stillgelegt. Auch gab die Dynamit Nobel Ges. die Fabrikation u. den Vertrieb von Filmen, Bobinen u. technischen Nitrocellulosen auf, die bisher in den Händen der ihr gehörenden Deutschen Sprengstoff A.-G. lagen. Die Nitrocellulosefabrik Güsen wurde stillgelegt. – Der Interessengemeinschaftsvertrag be- stimmt, dass die Nobel Ges. jeweils am Jahresschlusse ihren sich nach Vornahme der er- forderlichen Abschr. u. Tantiemezahl. ergebenden Gewinn oder Verlust der I. G. Farben gutzuschreiben bzw. zu belasten hat, während die I. G. Farben ihr den Betrag gutzu- schreiben hat, der ihr ermöglicht, auf je nom. RM. 200 ihres derzeitigen A.-K., soweit dieses nicht nach Gesetz oder Satzung div.frei zu bleiben hat, die gleiche Div. zu ver-