2754 Chemische Industrie. Die Chemische Gesellschaft Rhenania m. b. H. in Wevelinghoven im Rheinland wurde am 2./7. 1915 gegründet u. hat ein Kap. von RM. 120 000. Die Grundst. sind etwa 12 750 qm gross, von denen 3000 qm bebaut sind. Das Unternehmen besitzt 2 Dampfkessel u. eine Dampfmasch. mit ca. 80 PS. Ausserdem ist das Werk an eine Hochspannung angeschlossen. Die Ges. besitz ferner 37 % der Anteile der Promedica Pharm. Handelsges. m. b. H., Berlin (Kap. RM. 75 120), und 50 % der Anteile der Südmedica Pharm. Handelsges. m. b. H., München (Kap. RM. 34 980). Diese beiden Ges. sind reine Vertriebsges., und zwar vertreten die Südmedica in Süddeutschland, die Promedica in Berlin und Brandenburg die Interessen der Ges. Die Promedica Pharm. Handelsgesellschaft m. b. H. in Berlin ist 1931 von der Ges. in Pacht übernommen worden. Kapital: RM. 2 900 000 in 2200 St.-Aktien zu RM. 200, 2436 St.-Aktien zu RM. 1000 u. 80 Vorz.-Akt. zu RM. 300. Die Vorz.-Akt. sind mit 7½ % Vorz.-Div. mit Nachzahl., 22 fachem St.-Recht u. Liqu.-Vorrecht zu 130 % ausgestattet, ab 1931 Rückzahl. zu 130 % zulässig. Urspr. M. 800 000 (Vorkriegskapital); erhöht von 1921 bis 1924 auf M. 85 Mill. in 83 000 St.-Akt. u. 2000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Kap.-Umstell. 19./12. 1924 von M. 85 Mill. auf RM. 3 344 000 derart, dass der Nennwert der St.- bzw. Vorz.-Akt. von M. 1000 auf RM. 40 bzw. RM. 12 ermässigt wurde. (Die St.-Aktien wurden in 200 u. 1000 RM.-Akt. umgetauscht, die Vorz.-Akt. in solche zu RM. 300). Lt. G.-V.-B. v. 8./12. 1931 Herabsetz. des A.-K. von RM. 3 344 000 auf RM. 2 900 000 durch Einzieh. u. Vernicht. von RM. 444 000 St.-Akt. (Vorrats-Akt.), die die Ges. ohne Gegenleistung zur Verf. stellte. Von der Verwalt. wurde erklärt, dass die Einzieh. der Vorratsaktien wegen bilanztechnischer Unzulänglichkeiten Zweckmässig sei. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 19./5. Stimmrecht: Je RM. 40 St.-Akt.-Kap. = 1 St., je RM. 12 Vorz.-Akt.-K. = 22 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige a. o. Rückl., Tant. an Vorst.; 7½ % Div. an Vorz.-Aktien; 4 % Div. an St.-Aktien; vom Ubrigen 10 % an d. A.-R. (der ausserd. ein Fixum von zus. RM. 15 000 erhält), am Rest nehmen die Vorz.-Akt. noch bis zu weiteren 7½ % teil, hierauf nur noch Div. an St.-Akt. oder nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundst. 150 000, Fabrik- u. Geschäftsgebäude 372 000, Masch. u. maschin. Anlagen 128 000, Fuhrpark 9601, Elektrizitätswerk 1, Brunnen u. Wasser- werk 1, Inv. 1, Patente, Muster u. Marken 1, Beteil. 1 707 219. Aussenständei) 468 100, Bank 410 529, Kassa u. Postscheckguth. 16 149, Wechsel 1575, Vorräte, Roh-, Hilfs- u. Betriebs- stoffe 167 925, halbfertige Erzeugnisse 8238, Fertige Erzeugnisse 130 526, (Avale 20 000). – Passiva: Stamm-Akt. 2 876 000, Vorz.-Akt. 24 000, R.-F. (144 000 – Übertrag verfallener uneingelöster Div. 101) 144 101, Delkr.-K. 26 700, Verbindlichkeiten 231 670, Steuerrückstell. 21 660, rückständ. Div. 303, (Avale 20 000), Gewinn (243 817 zuzügl. Vortrag aus 1930 1616) 245 433. Sa. RM. 3 569 867. %) Die Aussenstände enthalten als Darlehen Forderungen an Tochtergesellschaften und zwar RM. 77 000 Tapetenfabrik Coswig G. m. b. H. und RM. 21 000 Tapetenfabrik zu Porz vor Köln G. m b. H. 2) Das Aval-Konto, das mit RM. 20 000 belastet ist, bezieht sich auf eine Frachten Garantie gegenüber der Reichseisenbahn, die wir für die Tapetenfabrik Coswig G. m. b. H. geleistet haben. Das Obligo aus girierten Wechseln (Warenwechseln) betrug RM. 264 360. Eigene Akzepte laufen nicht. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne u. Gehälter 401 288, Steuern u. soziale Ab- gaben 136 667, Betriebs- u. allgem. Unk. 646 828, Abschr. auf Anlagen 37 201, dto. a. Beteil. 10 000, Gewinn (Vortrag 1930 1616 £ Reingewinn 1931 243 817) 245 433 (davon Div. auf St. Akt. 172 560, Div. a. Vorz.-Akt. 1800, R.-F. 55 899, Vortrag 15 173). – Kredit: Vortrag aus 1930 1616, Gewinn aus Waren u. Beteil. 1 426 476, Agiogewinn a. Kapitalherabsetz. 42 110, Gewinn aus Zinsen 7215. Sa. RM. 1 477 417. Die Bezüge des Vorstandes waren einschliesslich Tantiemen und Aufwandsentschädigungen im Berichts- jahre RM. 60 683, die Gesamtbezüge des A.-R. RM. 25 715. Kurs: Ende 1913: 147 %; Ende 1925–1930: 29.50, 82, 97.50, 87, 73, 72 %; 1931 30./6.): 73 %. Notiert in Dresden. St.-Akt. Nr. 48 001–83 000 zu je RM. 40 im Jan. 1925 an der Dresdner Börse zugelassen. Dividenden: St.-Akt. 1913: 9 %; 1924–1931: 0, 0, 5, 7, 8, 8½, 8½, 6 % (Div.-Schein 5). – Vorz.-Akt. 1924–1931: 7½, 7½, 7½, 7½, 7½, 7½, 7½, 7½ % (Div.-Schein 5). Vorstand: Ludwig Staub, Dr. F. Heller. Prokuristen: E. Knösche, H. Fricke. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikdir. A. Reichelt, Stellv. Bankier Dr. jur. Friedheim, Geh. Med.-Rat Prof. Dr. med. vet. et phil. Kunz-Krause, Dir. W. Bethke, Dresden; Max Janssen, Krefeld; Reg.-Rat Dr. Max Wilhelm Czerkis, Wien; vom Betriebsrat: P. Bernhardt, E. Thieme. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Dresden: Bassenge & Fritzsche. Aus dem Geschäftsbericht 1931: Die allgemeine Wirtschaftskrise hat sich im Berichts- jahre weniger bei unserem Stammunternehmen, der Chemischen Fabrik Helfenberg und der Chemischen Gesellschaft Rhenania m. b. H., deren Anteile in unserem Besitze sind, ausgewirkt, als bei den uns angeschlossenen Firmen Tapetenfabrik Coswig G. m. b. H. und Tapetenfabrik zu Porz vor Köln G. m. b. H., von denen Coswig nicht und Porz nur mit einem kleinen Betrage zum Gewinne beitragen konnten. Allerdings hat sich der Eingriff der Notverordnungen erst am Ende des Berichtsjahres bei der Chemischen Fabrik Helfen- berg selbst bemerkbar gemacht. So konnte die Chemische Fabrik Helfenberg im Berichts- jahre noch mit einem recht befriedigenden Ergebnis abschliessen. Es hat auch das Be- richtsjahr noch recht gute Ergebnisse im Export gebracht, die einen gewissen Rückgang im Inlandsgeschäft aufwiegen konnten. Die Exportverhältnisse sind aber für jetzt und