Chemische Industrie. 2759 Interessengemeinschafts-Vertrag: 1915 Abänderung des zwischen der Dynamit Act.- Ges., vorm. Alfred Nobel & Co. in Hamburg und der Sprengstoff A.-G. Carbonit geschloss. Vertrags von 1900 sowie der Zusatzverträge von 1911 und 1912, wonach an Stelle des Div.-Satzes der Nobel-Trust Co. derjenige der Dynamit-A.-G. Nobel tritt. Der Vertrag trat in Kraft mit Wirk. vom 1./1. 1914 ab u. gilt, nachdem die Trenn. vom Dynamit-Trust durchgeführt wurde, bis 31./12. 1925. Nach dem Vertrag bleibt die selbständige Organisation der Carbonit-Ges. erhalten, doch geht der Betrieb für Rechn. u. Gefahr der Dynamit- Akt.-Ges. Durch die Nordd. Bank wurde den Aktion. der Ges. das Angebot gemacht, bis 31./5. 1922 M. 5000 ihrer Aktien gegen M. 4000 der Dynamit-A.-G. vorm. Alfred Nobel & Co. einzutauschen, wovon in grösserem Masse Gebrauch gemacht worden ist. Der Vertrag mit der Dynamit A.-G. vorm. Alfred Nobel ist lt. G.-V. v. 27./6. 1925 um 5 Jahre bis Ende 1930, u. lt. G.-V. v. 1./7. 1930 um weitere 5 Jahre, also bis 31./12. 1935, verlängert worden. Kapital: RM. 1 500 000 in 3000 Akt. zu RM. 500. – Vorkriegskapital: M. 3.000 000. Urspr. A.-K. M. 1 600 000, erhöht 1911 um M. 1 400 000, unter Ausschluss des Bezugs- rechts der Aktionäre an die Dynamit Akt.-Ges. vormals Alfred Nobel & Co. Hamburg zu 110 % begeben. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 21./11. 1924 von M. 3 Mill. auf RM. 1 500 000 durch Umwert. des Akt.-Nennbetrages von bisher M. 1000 auf RM. 500. Grossaktionäre: Ca. 80 % des A.-K. sind im Besitz der I. G. Farbenindustrie A.-G. in Frankfurt a. Main u. der Dynamit A.-G. vorm. Alfred Nobel & Co., Hamburg. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 14./6. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. ¼10 des A.-K.), bis 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bzw. zum Extra-R.-F. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundst., Anlagen, Masch. u. Geräte 442 369, auswärt. Lagerräume 200, Bestände: Betriebs- u Rohstoffe, halbfert. u. fertige Waren 155 138, Beteil. 1250, Schuldner einschl. Bankguth. 1 108 141, Wertp. 3, Kassa 643, Hyp. 2539, (Avale 16 518). – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 150 000, Gläubiger 14 931, nicht abgehob. Gewinnanteile 727, (Avale 16 518), Reingewinn 44 625. Sa. RM. 1 710 283. Die Haftverbindlichkeiten betragen aus Begebung von Wechseln u. Schecks RM. 6695. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 32 928, Div. 44 625. Sa. RM. 77 553. – Kredit: Gewinn aus vertragl. Abrechnung RM. 77 553. Die Bezüge des A.-R. betragen zus. RM. 4800. Für den Vorstand sind Aufwendungen nicht entstanden. Als Vorstandsmitglieder sind Angehörige der Dynamit-A.-G., vorm. Alfred Nobel & Co., Hamburg, für die Ges. unentgeltlich tätig. Kurs: In Hamburg: Ende 1913: 137.50 %; Ende 1925–1930: 52, 102, –, –, —, =– %; 1931 (30./6.): – %. – In Berlin: Ende 1913: 136.75 %: Ende 1925–1930; 53, 104.50, 117, 95, 55, 77 %; 1931 (30./6.): 82.50. (In Berlin nur Aktien Nr. 1–160 zugelassen. Dividenden: 1913: 8½ %; 1924–1931: 4¼. 0, 4, 5.1, 5.1, 5.95, 5.1, 2.975 %, Vorstand: Otto Riedel, Köln; Heinrich Willmeroth, Troisdorf. Prokurist: J. H. Ingwersen, Köln. „ Aufsichtsrat: Vors. Geheimrat Dr. G. Aufschläger, Bankier George Behrens, Hamburg; Gen.-Dir. Dr. Paul Müller, Köln: Gen.-Dir. Bergass. a. D. W. Kesten, Gelsenkirchen-Rott- hausen; Henry Lamotte, Juetpohl bei Bremen: R. E. Berckemeyer, Hamburg; Dr. jur. Rudolf Schmidt, Köln; Gen.-Dir. Bergass. a. D. Dr. Heinrich Westermann, Kohlscheid bei Aachen; Gen.-Dir. E. Wiskott, Essen (Ruhr). Zahlstellen: Ges.-Kasse; Hamburg: Commerz- u. Privat-Bank, Deutsche Bank u. Disc.- Ges.; Berlin: Deutsche Länderbank, Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Köln: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. „ Postscheckkonto: Köln 8055. Sammel-Nr. Anno 210 661. Carbonit. chemische Fabrik & Farbwerke Dr. Koll & Spitz Akt.-Ges. in Köln-Mülheim, Kalk-Mülheimer Str. 390. (Börsenname: Koll & Spitz.) Gegründet: 1876; Akt.-Ges. seit 15./11. 1922; eingetr. 13./12. 1922. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von chem. Erzeugnissen u. Farben aller Art sowie Über- nahme u. Fortführ. des bisher von der off. Handelsges. unter der Firma Chemische Fabrik & Farbwerke Dr. Koll & Spitz in Köln-Mülheim betrieb. Unternehm. Besitztum: Erzeugnisse: Erd-, Mineral- u. chemische Farben, Glaserkitt. Grund besitz: 6810 qm. – Kraftanlage: 160 PS. – Zahl der Angestellten: 12 (darunter 1 Chem.); Zahl der Arbeiter: 28. Kapital: RM. 320 000 in Akt. zu RM. 100 u. RM. 1000. Urspr. M. 8 Mill. in 8000 Akt. zu M. 1000, übern. von den Gründern zu 100 %. Lt. G.-V. v. 20./3. 1923 erhöht. um M. 8 Mill. in 8000 Akt. zu M. 1000. Die G.-V. v. 25./7. 1924 beschloss Umstellung des A.-K. von M. 16 Mill. auf RM. 320 000 durch Abstemp. der 16 000 Aktien von M. 1000 auf RM 20. Die G.-V. v. 2./6. 1926 beschloss Umtausch der Aktien in Stücke zu RM. 100 u. RM. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 22./6. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (bis 25 % des A.-K.), bes. Rückl., vertragsmäss. Gewinn- anteil an Vorst., 6 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (mind. RM. 500 p. Mitgl., Vors. RM. 1000), Rest Superdiv. oder nach G.-V.-B.