Chemische Industrie. 2767 Kunoll Akt.-Ges., Chemische Fabriken in Ludwigshafen a. Rh., Bleichstrasse 95/97. Gegründet: 1886; A.-G. seit 23./7., 4./8. 1923; eingetr. 11./8. 1923. Firma lautete bis 22./8. 1925: Knoll A.-G., Chemische Produkte, seitdem wie oben. Betrieb u. Hauptverwalt. befinden sich in Ludwigshafen a. Rh. Sitz der Ges. war bis 23./5. 1929: München. Zweck: Erzeugung u. Vertrieb von chemischen Produkten aller Art. –— Erzeugnisse: Chemisch-pharmazeutische Spezial-Präparate, Alkaloide. – Ca. 750 Angest. u. Arb. Beteiligungen: RM. 270 000 Anteile der Lactana-Werke G. m. b. H., die von der Off. Handelsges. Knoll & Co. übernommen wurden. Das Werk, das im Allgäuer Milchgebiet liegt u. schon früher zur Interessensphäre der Firma Knoll & Co. gehörte, ist verpachtet u. bringt einen normalen Ertrag. Kapital: RM. 5 400 000 in 5400 Aktien zu RM. 1000. Urspr. M. 25 Mill. in Aktien zu M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Die G.-V. v. 30./6. 1924 beschloss Umstell. des A.-K. von M. 25 Mill. auf RM. 500 000 (50: 1) in 1000 Akt. zu RM. 500. Lt. G.-V. v. 9./2. 1925 Erhöh. um RM. 1 Mill. in 2000 Akt. zu RM. 500, ausgeg. zu 100 %. Lt. G.-V. v. 9./7. 1926 Erhöh. um RM. 1 500 000 durch Heraufsetz. des bisher. Nennwertes von je RM. 500 auf je RM. 1000. Lt. G.-V. v. 4./7. 1930 Erhöh. um RM. 3 000 000 auf RM. 6 000 000 durch Ausgabe von 3000 neuen Aktien zu je RM. 1000. – Lt. G.-V. v. 3./6. 1932 Kap.- Herabsetz. in erleichterter Form um RM. 600 000 durch Einzieh. eigener St.-Aktien. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 3./6. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), über die Verwendung des hiernach wie nach Abzug der satzungs- oder vertragsgem. Tantiemen u. Gewinnbeteilig. verbleibenden Restes entscheidet die G.-V. ohne Einschränkung. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Gründst. 341 420, Gebäude 1 012 289, Apparatur u. Einricht. 906 837, Patente u. Warenzeichen 1, Beteil. 354 189, Waren-Vorräte 2 559 158, Wertp. 206 350, eig. Aktien 600 000, Waren- u. a. Schuldner 3 234 221, Guth. bei Banken 2 558 099, Wechsel u. Schecks 100 050, Kassa u. Postscheck 18 725. – Passiva: A.-K. 6 000 000, R.-F. 400 000, Sonder-Rückl. 700 000, Guth. der Wohlfahrtseinricht. 171 204, Waren- u. a. Gläubiger 3 766 250, Gewinn (Vortrag aus 1930 RM. 59 778 – Gewinn für 1931 794 110) 853 888. Sa. RM. 11 891 344. Haftungsverbindlichkeiten aus der Begeb. von Wechseln u. Schecks Ende 1931 RM. 256 135, Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. auf Anlagen 333 955, soziale Aufwendungen 390 710, sonst. Unk. einschl. Steuern 2 898 576, Gewinn (Vortrag aus 1930 59 778 Gewinn für 1931 794 110) 853 888 (davon R.-F. 140 000, Div. 648 000, Vortrag 65 888). – Kredit: Gewinnvortrag aus 1930 59 778, Zs. u. sonst. Kapital-Erträge 274 122, Rohertrag 4 143 230. Sa. RM. 4 477 130. Dividenden: 1924–1931: 0, 12, 15, 15, 15, 15, 15, 12 %. Vorstand: Dr. Wilhelm Clemm, Dipl.-Ing. H. M. Daege, Alexander Vierling, Mannheim; Prof. Dr. K. F. Schmidt, Ludwigshafen a. Rh.; Stellv.: Arnold Hellwinkel, Ludwigshafen a. Rh.; Richard Lauxmann, Heidelberg. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Albert Knoll, Geh. Komm.-Rat Hans Knoll, Ludwigshafen; Geh. Reg.-Rat Max Wessig, Düsseldorf; vom Betriebsrat: E. Lühn, Fr. Gieger. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Bankverbindungen: Reichsbank-Girokonto; Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Fahlberg-List Aktiengesellschaft Chemische Fabriken in Magdeburg-Südost, Alt Salbke 60-63. Gegründet: 26./3. bzw. 1./7. 1902 mit Wirk. ab 1./1. 1902; eingetr. 2./7. 1902. — Firma lautete bis 25./5. 1932: Saccharin-Fabrik Akt.-Ges., vorm. Fahlberg, List & Co. – Verkaufs- niederlagen: Berlin, Hamburg, Wien. – Ortsvertreter: An allen grösseren Plätzen der Welt. Entwicklung: Bei der Gründung übernahm die Ges. die seit 1886 bestehende Firma Fahlberg, List & Co. in Salbke, die künstlichen Süssstoff (Saccharin) fabrizierte. Im Laufe der Tahre erweiterte sie ihr Tätigkeitsgebiet durch Aufnahme der Herstellung von Schwefel- säure u. anderen Schwerchemikalien, von chem. Präparaten der medizin.-pharmazeut., hygien. u. kosmet. Branche, von Pflan zenschutzmitteln, Superphosphat, Metallsalzen u. chemischen Hilfsstoffen. Um Kupfer u. Eisenerz zu gewinnen, erwarb die Ges. 1921 die Metallhütte Magdeburg G. m. b. H. unter gleichzeitiger Liquidation u. gründete im folgenden Jahre eine neue Metallhütte Magdeburg G. m. b. H. Im Jahre 1923 erfolgte der Abschluss einer Interessengemeinschaft mit der OÖberschles. Kokswerke u. Chemische Fabriken A.-G. in Berlin, die 1926 wieder gelöst wurde, wobei ein Konsortium die im Besitz der Koks- werke A.-G. befindlichen RM. 4 500 000 Saccharin-Fabrik-Aktien erwarb u. diese Aktien sowie die im Besitz der Saccharin-Fabrik befindlichen Aktien u. Genussscheine der Koks- werke zur Verwertung im Interesse der Saccharin-Fabrik u. zur Ablösung eines von dieser bei den Kokswerken aufgenommenen Kredits zur Verfügung stellte. 1926 erwarb die Ges. die Glashütte Westerhüsen A. Grafe Nachf. mit einem Grundbesitz von 27 000 qm. 1929 Stilllegung der Betriebe der Metallhütte.