2804 Lederfabriken, Gerbereien, Fell- und Häuteverwertung. Gabriel Lebrecht Akt.-Ges. in Ulm, Wielandstr. 50. Gegründet: 12./6., 10./7. 1922; eingetr. 27./7. 1922. Zweck: Fabrikation u. der Handel in Leder aller Art. Zweigniederl. in Frankf. a. M. Kapital: RM. 750 000 in 690 Akt. zu RM. 1000 u. 3000 Akt. zu RM. 20. Urspr. M. 4 000 000 in 400 Aktien à M. 10 000, übern. von den Gründern zu 100 %. Erhöht lt. G.-V. v. 14./5. 1923 um M. 46 000 000 in 2100 Akt. zu M. 10 000 u. 25 000 Akt. zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 22./11. 1925 Umstell. von M. 50 000 000 auf RM. 750 000 (200: 3) in 690 Akt. zu RM. 1000 u. 3000 Akt. zu RM. 20. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 23./5. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Waren 718 899, Debit. 529 965, Wechsel u. Kassa 60 625, Wertp. 1708, Fuhrpark 1, Gebäude 219 500, Masch. 67 850, Fabrikeinricht. 98 000, Verlust 1931 13 939. – Passiva: A.-K. 750 000, R.-F. 100 000, Kredit. 739 650, Hyp. 39 921, Arbeiterunterstütz.- u. Beamten-Pens.-F. 80 774, nicht eingelöste Div. 142. Sa. RM. 1 710 487. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.- u. Betriebs-Unk. 709 392, Abschr. 35 478. – Kredit: Gewinnvortrag 1930 21 439, Bruttogewinn 709 492, Verlust 1931 13 939. Sa. RM. 744 870. Dividenden: 1924–1931: 6, 0, 5, 6, 0, 0, 4, 0 %. Direktion: Wilh. Lebrecht, Otto Lebrecht, Alfred Lebrecht. Aufsichtsrat: Justizrat Dr. Hugo Lebrecht, Wiesbaden; Oberlandesgerichtsrat Dr. Neu- mayer, München; Bankier Otto Hauck, Frankf. a. M.; Frau Gisela Lebrecht, Ulm Zahlstellen: Ges.-Kasse; Ulm: Dresdner Bank, Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Frankf. a. M.: Georg Hauck & Sohn. Cornelius Heyl Akt.-Ges. in Worms a. Rh. Gegründet: 23./3. 1923; eingetr. 17./4. 1923. Zweck: Herstell. u. der Vertrieb von Leder aller Art, insbes. die Erwerbung u. Fort- führung der bisher unter der Firma Cornelius Heyl in Worms betriebenen Lederfabriken. u. der Betrieb u. die Vornahme aller damit zusammenhängenden Geschäfte u. Massnahmen. Kapital: RM. 15 000 000 in 12 900 St.-Akt. u. 2100 Vorz.-Akt. zu RM. 1000. – März 1923 M. 50 Mill. in 43 000 St.-Akt., 7000 Vorz.-Akt. zu M. 1000, übern. von den Gründern zu 100 %. Erhöht 1923 um M. 250 Mill. in 215 000 St.-Akt. u. 35 000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Die G.-V. v. 4./5. 1925 beschloss Umstell. von 300 Mill. auf RM. 15 000 000 in 12 900 St.-Akt. u. 2100 Vorz.-Akt. zu RM. 1000. Geschäftsjahr: 1./11.–31./10. Gen.-Vers.: 1932 am 14./6. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 6 St. Bilanz am 31. Okt. 1931: Aktiva: Fabrikanlagen 7 616 731, Waren 8 360 597, Kassa, Wechsel u. Eff. 432 142, Debit. 11 813 987, provisor. K. 249 864, Verlust (in 1930/31 514 497 abzügl. Gewinnvortrag aus 1929/30 164 401) 350 095. – Passiva: A.-K. 15 000 000, R.-F. 1 500 000, Kredit. u. Verrechn.-Posten 11 584 612, Grunderwerbssteuer-Rückl. 141 360, provisor. Konto 597 444. Sa. RM. 28 823 416. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. auf Immobil. 505 112, do. auf Masch. u. Ein- richt. 661 298. – Kredit: Gewinnvortrag aus 1929/30 164 402, Fabrikationsgewinn 651 913, Verlust 350 095. Sa. RM. 1 166 410. Dividenden: 1924/25–1930/31: St.-Akt. 5, 3, 8, 0, 0, 4, 0 %; Vorz.-Akt. 6, 6, 6, 6, 6, 6, 0 %. Vorstand: Präsident D. Dr. Freiherr Cornelius Heyl zu Herrnsheim, Worms; Gen.-Dir. Wilh. Gessner, Berlin; Stellv. Dr. Johs. Altenrath, Dr. Carl Knab, Dr. Otto Matthes, Worms. Prokuristen: Ph. Bessler, F. Reuter, H. Schäfer, W. Schrecker. Aufsichtsrat: Reichsminister a. D. Dr. Johannes Becker, Darmstadt; Dir. Dr. Ernst Busemann, Frankf. a. M.; Freiherr Max Heyl zu Herrnsheim, Schloss Rennhof; Rechtsanw. u. Notar Georg von Falkenhayn, Berlin; vom Betriebsrat: B. Glandenberg, Ph. Bangert. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Aus dem Geschäftsbericht für 1930/31: Die in der Lederindustrie schon seit 1928 be- stehende Krisis hat sich im Laufe des letzten Geschäftsjahres in ungewöhnlichem Umfange verschärft. Dadurch, dass die Rohwarenpreise einen Rückgang bis zu 55 % erfuhren, haben sich für uns erhebliche Konjunkturverluste ergeben, denen wir durch vorsichtige Bewertung unserer Warenbestände Rechnung getragen haben. Trotz des Rückganges des Leder- verbrauchs fast in allen Ländern u. ungeachtet der bestehenden Exportschwierigkeiten gelang es, den Umsatz mengenmässig annähernd auf der Höhe des Vorjahres zu halten. Allerdings geschah dies zum Teil auf Kosten der Preise, denn es war uns nicht möglich, die Selbstkosten soweit zu senken, um der ausländ. Konkurrenz im In- u. Ausland er- folgreich begegnen zu können. Insbesondere waren die Bemühungen, unsere Lohnsätze denjenigen anderer Industriezweige anzupassen, nur von allzu geringem Erfolge begleitet. Im letzten Drittel kam dazu die Erschwerung des Geldverkehrs im In- u. Ausland mit ihren Auswirkungen auf die Kreditverhältnisse. Dadurch entstanden uns in höherem Masse wie in früheren Jahren Verluste an den Ausständen. ― 380