2806 Papier-Industrie, Zellulose- und Kartonnagenfabriken, Buchbindereien. Aufsichtsrat: Vors.: Fabrikbes. Fritz Schmuck, Pforzheim; Stellv.: Gen.-Konsul Frhr. Moritz von Bethmann, Frankfurt a. M.; Fabrikbes. Dr. Kurt Albert, Düsseldorf; Geh. Ober- finanzrat, Oberfinanzdir. Kurt Flamme, München. Zahlstellen: Eigene Kasse; München: Bayer. Hypoth.- u. Wechsel-Bank, Bayer. Vereins- bank; Bayer. Staatsbank sowie sämtl. Fil. dieser Banken; Berlin: S. Bleichröder; Frankf. a M.: Gebr. Bethmann. Aus dem Geschäftsbericht 1931: Die Geschäftsschrumpfung hat den Absatz gemindert u. in Anpassung daran die Produktion gehemmt. Ein rücksichtsloser Wettbewerb brachte gleichzeitig die Verkaufspreise auf einen kaum gekannten Tiefstand. Verbilligter Einkauf einiger Rohstoffe u. mässige Absenkung der Löhne u. Gehälter in Verbindung mit betriebs- wirtschaftlichen Verbesserungen, die in weitem Umfange geschaffen wurden, konnten den verminderten Ertrag nur teilweise ausgleichen. In besonderem Masse ist die Jahres- rechnung beeinflusst durch die Anpassung der Bilanzansätze für die Vorräte in Halb- u. Fertigwaren sowie für die Bestände in Rohstoffen an den stark verminderten Zeitwert. Wertabschläge auf die Lager u. Abschreibungen machen annähernd RM. 500 000 aus. Vereinigte Bautzner Papierfabriken in Bautzen. Gegründet: 27./12. 1871; eingetr. 3./1. 1872. Zweck: Fabrikation von Papieren wie: Druckpapiere für Kupfer-, Bunt-, Karten-, Werk. Noten-, Licht-, Autotypie-, Tief-, Offsetdruck in Bogen u. Rollen; Brief-, Normal-, Kanzlei-, Konzept- u. Kartonpapiere. Rohpapiere für Luxus-, Karton-, Chromo-, Kunstdruck- u. Bunt. papier-Fabriken. Rollenfabrikation für Telegraphenscheiben usw. Tageserzeugung 80 000 kg. Besitztum: Fabriken in Bautzen, Obergurig, Doberschau u. Kraftwerk in Singwitz. Ferner gehören der Ges. ein Bauerngut in Schwarznauslitz sowie das Rittergut Obergurig bei Bautzen, deren Grundstücke an ihren Besitz anschliessen, wodurch ihre Arbeiter mit billigen landwirt- schaftl. Produkten versorgt werden können. Der gesamte Grundbesitz beläuft sich auf 10.81 ha, wovon bebaute Fläche zirka 9 ha. Das Werk Bautzen erzeugt auf 4 Papiermaschinen feine u. mittelfeine Papiere. Es besitzt 7 Hochspannungsdampfkessel von 2810 qm Heiz- fläche, 2 Dampfturbinen von 2700 Kw u. 4 Dampfmasch. von 100 Ps; zur Fabrik gehört ein Verwalt.-Geb. u. 5 Beamtenwohnhäuser. Das Werk Obergurig erzeugt auf 2 Papiermasch. feine u. feinste Papiere; es besitzt 2 Wasserturbinen mit etwa 120 PS, 4 Dampfmasch. von etwa 500 PS, 5 Dampfkessel von 1000 am Heizfläche u. bezieht ausserdem Kraft aus der Kraftzentrale des Werkes Singwitz. Zum Werk gehören 7 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser, rerner auf dem Fabrikgelände erschlossene Kies. u. Sandgruben sowie Granit- u. Syenitstein- brüche. Das Werk Doberschau (stillgelegt u. die Anlagen nach Bautzen überführt) erzeugte auf 2 Papiermasch. u. 1 Pappenmasch. Spezialsorten; 5 Dampfkessel von 800 qm Heizfläche, 2 Wasserturbinen von etwa 180 PS u. 4 Dampfmasch. von 270 PS; 3 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser. Das Kraftwerk Singwitz ist mit 3 Dampfkesseln von 600 am Heizfläche ausgestattet, die eine Dreifach-Expansionsmaschine von 750 PS treiben. Zurzeit etwa 774 Beamte u. Arbeiter. Kapital: RM. 3 183 000 in 2150 St.-Akt. zu RM. 1000, 10 000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 330 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Die Vorz.-Akt. haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. von 8 % mit Nachzahl.-Pflicht u. eine Zusatzdiv. von % für jedes volle Prozent, das die St.-Akt. über 4 % hinaus erhalten. Sie können durch Zahl, von 120 % ihres Nennbetrages auf vor- herige von 5 zu 5 Jahren u. zwar erstmalig zum 30./6. 1931, halbjähr. Aufkündig. eingezogen werden. – Vorkriegskapital: M. 4 050 000. Urspr. A.-K. M. 2700 000. 1909 Erhöh. um M. 1 350 000, 1918 um M. 225 000 auf M. 4050 000, 1920 um M. 4 225 000, 1921 um M. 4 250 000, 1922 um M. 12 000 000, 1923 um M. 30750 000 auf M. 55 500 000 in 49 800 St.-Akt. zu M. 1000, 9000 St.-Akt. zu M. 300, 750 Vorz.-Akt. zu M. 1000 u. 450 Vorz.-Akt. zu M. 5000. Lt. a. o. G.-V. vom 29./12. 1924 Umstell. von M. 55 500 000 auf RM. 3 183 000 (St.-Akt. 50: 3, Vorz.-Akt. 1000: 11) in 49 800 St.-Akt. zu RM. 60, 9000 Anteil- scheine zu RM. 18, 750 Vorz.-Akt. zu RM. 11, u. 450 Vorz.-Akt. zu RM. 55. Lt. G.-V.-B. V. 12/3. 1928 Umtausch der 52 500 St.-Akt. zu RM. 60 in 2150 St.-Akt. zu RM. 1000 u. 10 000 St.-Akt. zu RM. 100. 4 % Hyp.-Anleihe von 1912: M. 3 500 000 in Stücken zu M. 1000 u. 500 aufgewertet auf RM. 150 bzw. RM. 75. Zahlst. wie Div. Die Anleihe war zur Rückzahl. am 1./7. 1923 gekündigt. –— Umlauf am 31./12. 1931 RM. 93 600. Für den am 2./1. 1932 rückzahlbaren Restumlauf wurde eine Zahlungsfrist gewährt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 7./7. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 10 % des A.-K., etwaige besond. Abschr. u. Rückl., Tant. an Vorstand, 8 % Div. auf Vorz.-Akt. . etwaige Rückstände aus früheren Jahren, 4 % Div. auf St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. nach Abzug von 4 % Div. auf das gesamte Grundkapital; der Überschuss wird, soweit nicht die G.-V. mit einfacher Mehrheit anderweit beschliesst, auf die St.-Akt. u. Vorz.-Akt. in der Weise verteilt, dass die Vorz.-Akt. je /% % für jedes volle Prozent erhalten, das an die St.-Akt. über 4 % hinaus gezahlt wird. 10 % Tant. an A.-R. (ausser fester Jahresvergüt.), Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B.