2818 Papier-Industrie, Zellulose- und Kartonnagenfabriken, Buchbindereien. Vorstand: Max Sturm. Aufsichtsrat: Vors. Kaufm. Robert Thomas, Dresden; Jul. Weber, Erfurt; Bank-Dir. A. Glaesser, Frau Studienrat Dr. Krüger, Freiberg i. Sa. Zahlstellen: Goldbach u. Dresden: Eigene Kassen; Dresden: Commerz- u. Privat-Bank. Aus dem Geschäftsbericht 1931: Seit Bestehen unserer Ges. haben wir unter den wirt. schaftlichen Verhältnissen noch nicht so zu leiden gehabt als im Berichtsjahre. Wie der Mehrzahl der industriellen Unternehmen aller Branchen war es auch uns nicht möglich, einen Umsatz zu erzielen, der die allgemeinen Unkosten decken konnte. Die Versandziffer verminderte sich um ca. 40 %. Kartonpapierfabriken Aktiengesellschaft in Gross-Särchen, Kreis Sorau, N.-L. (Börsenname: Karton Gross-Särchen.) Gegründet: 3./12. 1895; eingetr. 3./12. 1895. Firma bis 18./10. 1900: Gross-Saerchener Holzstoff- u. Lederpappen-Fabriken, Kunstmühlen A.-G. (vorm. Noack & Brade); dann bis 28./3. 1923 Norddeutsche Lederpappenfabriken. 1903/04 Zukauf der Pappenfabrik F. Falch in Brieg nebst Schleiferei Lenartowitz bei Cosel. 1911/12 Ankauf der in Konkurs geratenen ehemals Kefersteinschen Fabrik in Sins- leben (Kreis Mansfeld). Das Werk Sinsleben wurde 1924 stillgelegt u. im Frühjahr 1931 verkauft. Zweck: Betrieb von Weiss- u. Braunholzschleifereien, Kartonpapierfabriken, sowie aller damit zus. häng. Geschäftszweige. Erzeugt werden: Grau- u. farbige Kartons, Feinkartons, Masch.-Holz-Kartons, Faltschachtel, Chromoersatzkartons, weiss u. farbig, Lederpappen, geprägte Kartons; bunt bedruckte Kartons, geklebte Kartons (Fibre boards); Isolierbaustoff- platten, Kartons mit Bitumen-Einlage. Besitztum: Die Fabrik in Gross-Särchen umfasst eine Fläche von 725 414 qm, wo- von 81 000 qm bebaut sind. Das Werk ist an der Görlitzer Neisse gelegen u. hat Vollbahn- anschluss an die Eisenbahnstation Gross-Särchen. In der Fabrik ist eine Hochdruck- dampfkesselanlage mit Überhitzern u. Abgasvorwärmern von insges. 810 qm Heizfläche in Betrieb. Für die Stoffherstellung sind 4 Kocher vorhanden. 2 Dampfmasch. von zus. 900 PS, 1 Dampfturbine von 1100 PS, 2 Wasserturbinen mit zus. 600 PS treiben in direkter Kuppelung u. elektr. Einzelantrieben die Holzschleifereianlagen u. die Stoffaufbereitungseinricht. sowie die Ausrüstungsmasch. der hergestellten Fabrikate, ausserdem bezieht das Werk 2500 kW Drehstrom für die Holzschleifereien vom Laus. Elektrizitätswerk. 3 Kartonpapiermasch. von 2500, 2000 u. 1560 mm Arbeitsbreite sind im Betrieb. Das Werk Gross-Särchen hat eine tägl. Erzeugung von 100 000 kg Kartons. – Der Grundbesitz in Brieg, Bez. Breslau, um- fasst 25 516 qm, wovon 2944 qm bebaut sind. Das Werk ist an der Oder gelegen. An Betriebs- u. Fabrikationsanlagen sind vorhanden 3 Dampfkessel mit Überhitzern mit insges. 320 qm Heizfläche, 2 Verbunddampfmasch. mit zus. 400 PS, 1 Wasserturbine mit 250 Ps8, 4 Stoffkocher, 1 moderne Holzschleifereianlage, Masch. für Handpappen der verschiedensten Arten mit Kanaltrockenanlagen u. Glättwerken sowie eine Kartonpapiermasch. von 1560 mm Arbeitsbreite. Die Fabrik stellt tägl. insges. 20 000 kg Kartons her. Gesamterzeugung in allen Fabriken tägl. 120 000 kg Kartons u. Pappe. Die Ges. besitzt eine grössere Anzahl Wohnhäuser, die den Angestellten u. Arbeitern zur Verfüg. gestellt sind. Insgesamt werden z. Zt. etwa 40 Beamte u. 350 Arbeiter beschäftigt. Verbände: Die Ges. gehört dem Verbande Deutscher Kartonfabriken sowie dem Chromo- ersatzkarton-Verband an. Von dem nicht eingezahlten Stammkapital bei beiden Verbänden entfallen auf die Ges. RM. 37 275. Kapital: RM. 1 080 000 in 210 Akt. zu RM. 20, 2258 Akt. zu RM. 100 u. 850 Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 2 288 000. Urspr. A.-K. M. 700 000, erhöht bis 1911 auf M. 2 288 000, dann erhöht von 1921 bis 1923 auf M. 27 000 000 in 8800 Akt. zu M. 1000 u. 9100 Akt. zu M. 2000. Lit. G.-V. v. 20./9. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 27 000 000 im Verh. 25:1 auf RM. 1 080 000 in 8800 Akt. zu RM. 40 u 9100 Akt. zu RM. 80. Die Aktien zu RM. 40 u. 80 wurden 1929 in Aktien zu RM. 100 u. 1000 umgetauscht. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 11./6. Stimmrecht: Je RM. 20 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. o des A.-K.), event. Sonderrückl., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundst. 58 550, Gebäude 685 000, Masch. 738 000, Wasserkraft 20 001, Wasserbauten 52 202, Anschlussgleis 55 500, Werkz. 2, Bürogebrauchs- gegenstände 2, Fuhrpark 1, Kraftwagen 1, Wertp. 1, Vorräte: Rohstoffe u. Betriebsmaterial. 421 380, fertige Waren 115 155; Forder.: Aussenstände 410 802, Postscheckguth. 7010, Bank- guth. 22 602; Barbestand 17 792, (Avale 56 000). – Passiva: A.-K. 1 080 000, R.-F. I 148 670, R.-F. II 330 000, Grundbuchschulden 22 532, Verbindlichkeiten: Warenschulden u. Übergangs- posten 472 661, Bankschulden 113 452 (dagegen RM. 100 000 Tratten begeben); Unterstützungs- kasse 79 173, Delkr. 160 000, rückst. Div. 255, Gewinn (Vortrag 130 231 £ Gewinn in 1931 67 026) 197 257; (Avale 56 000). Sa. RM. 2 604 001. Die unter Avalverpflichtungen aufgeführten RM. 56 000 betreffen Bürgschaften der Bank verbindung gegen- Über der Reichsbahn für Frachtenstundung. Das Obligo aus begebenen Kundenwechseln u. Schecks belief sich am Bilanztage auf RM. 343 098.