Oruck- und Verlagsgewerbe, Annoncen- und Reklame-Institute. 2849 Carl Flemming & C. T. Wiskott Aktiengesellschaft für Verlag und Kunstdruck in Frankfurt a. M. Gegründet: 1./7. 1897. Die Ges. ist hervorgegangen aus der im J. 1790 gegründ. Firma: „Neue Günther'sche Buchhandlung', die im J. 1833 von Carl Flemming in Glogau über- nommen u. unter der Firma ,Carl Flemming Verlag' weitergeführt wurde. Am 1./7. 1897 wurde diese in eine A.-G. umgewandelt. Firma bis 15./5. 1919: Carl Flemming, Verlag, Buch- u. Kunstdruckerei. Sitz bis 12./5. 1932 in Glogau. Zweck: Herstell. sämtl. Drucksachen für Handel u. Gewerbe, künstlerischer Werbe- drucke u. Reklame-Zugabeartikel für jeden Industriezweig, Bücher jeder Art, Zeitungen u. Zeitschriften, Spielkarten, Landkarten u. Atlanten für jeden Zweck. Entwicklung: 1919 Erwerb der Firma C. T. Wiskott, die seit 1806 in Breslau bestand. Die Verlagsabteil. der Ges., die seit 1907 in gemieteten Räumen in Berlin betrieben wurde, befasste sich in der Hauptsache mit der Herausgabe von kartographischen Werken; sie wurde 1931 aufgelöst. Desgl. wurde der Betrieb in Glogau völlig stillgelegt u. die Spielkartenfabrikation nach Frankf. a. M. verlegt u. mit dem Betrieb der Tochtergesellschaft, der B. Dondorf Spielkartenfabrik G. m. b. H., vereinigt. 1931 wurde ferner der Nieder- schlesische Anzeiger nebst dazu gehöriger Buchdruckerei zu einem angemessenen Preise an eine neugegründete „Niederschlesischer-Anzeiger G. m. b. H.“ in Glogau verkauft. Wegen Verkaufs der Kartographie schweben aussichtsreiche Verhandlungen. Künftig wird sich die Gesellschaft daher im wesentlichen auf die Spielkartenfabrikation beschränken. Lt. G.-V. v. 12./5. 1932 wurde der Sitz der Ges. nach Frankfurt a. M. verlegt. Besitztum: Die Ges. besitzt in Glogau ein Grundst. in der Bahnhofstr., das eine Grösse von 5000 am hat, wovon 3000 am mit einem fünfstöckigen Fabrikgeb. bebaut u. 2000 am unbebaut sind. Beteiligung: Die Ges. erwarb 1929 die Anteile der B. Dondorf Spielkartenfabrik G. m. b. H., Frankf. a. M., Darmstädter Landstr. 224 (Kap. RM. 300 000). Kapital: RM. 1 000 000 in 900 Aktien zu RM. 1000 u. 1000 Aktien zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 1 000 000. Urspr. A.-K. M. 1 300 000, herabgesetzt 1905 auf M. 1 000 000, dann erhöht von 1919–1923 auf M. 21 000 000 in 20 000 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 27./2. 1925 von M. 21 000 000 auf RM. 1 405 000 derart, dass an Stelle der bisher. St.-Akt. zu M. 1000 je 1 St.-Akt. zu RM. 50 u. RM. 20 tritt. Der Nennwert der Vorz.-Akt. ist von M. 1000 unter Leistung einer Zuzahl. auf RM. 5 reduziert worden. Ein Umtausch der RM. 20 u. RM. 50 St.-Akt.-Stücke in solche über RM. 100 ist vorgenommen worden. Die G.-V. v. 9./12. 1926 beschloss, nach Einzieh. der RM. 280 000 Vorratsaktien das verbleibende St.- Akt.-Kapital von RM. 1 120 000 auf RM. 560 000 (2: 1) herabzusetzen u. die RM. 5000 Vorz.- Akt. in St.-Akt mit Div.ber. ab 1./7. 1926 umzuwandeln; gleichzeitig fand eine Erhöh. des A.-K. von RM. 565 000 auf RM. 1 000 000 statt durch Ausgabe von RM. 435 000 neuen St.- Akt. mit Div.ber. ab 1./1. 1927. Von den neuen Aktien sind RM. 420 000 den alten Aktionären derart zum Bezuge angeboten worden, dass auf 4 alte Aktien 3 junge zu 105 % bezogen werden konnten. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1932 am 12./5. Stimmrecht: Je RM. 100 St.-Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), event. ausserord. Abschreib. und Rückl., 4 % Div. an St.-Akt., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 12½ % an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 3000 für den Vors. u. RM. 1500 für jed. Mitgl), Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1931: Aktiva: Grundstück 94 000, Gebäude 266 170, Masch. u. Setzmasch. 152 191, Betriebsmittel 1, Inv. 1, Fuhrpark 1, elektr. Lichtanlage 1, do. Kraft- anlage 1, Landkartenzeichn. u. Gravuren 1, Originale 1, Verlagsrechte 1, Waren- u. sonst. Bestände 506 699, Kassa, Bank u. Postscheck 19 547, Wechselbestand 7256, Debit. 466 219, Interims-K. 13 848, Beteil. 300 000, Verlust 305 852. – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 100 000, Kredit. 195 940, Bankschulden 775 082, nicht eingel. Div.-Scheine 396, Interims-K. 22 102, Rückstell. auf Aussenstände 38 271. Sa. RM. 2 131 791. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs- u. Gen.-Unk. 696 930, Abschr. 62 103, do. u. Rückstell. auf Aussenstände 45 915. – Kredit: Gewinnvortrag aus 1929/30 910, Betriebs- überschuss 498 186, Verlust) 305 852. Sa. RM. 804 948. ) Der Verlust von RM. 305 852 wird in Höhe von RM. 100 000 aus dem in dieser Höhe bestehenden Reservefonds gedeckt, während die restlichen RM. 205 852 auf neue Rechnung vorgetragen werden. Kurs: Ende 1925–1926: 66, – %. Sämtl. St.-Akt. im Dez. 1923 in Berlin zugelassen. –Notiz 1927 eingestellt. Wiedereinführung der Aktien in Berlin ist beabsichtigt. Dividenden: 1924/25 – 1930/31: 0, 0, 8, 8, 0, 0, 0 %. Vorstand: Aug. Bell. Prokurist: A. Miethe. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Syndikus Rechtsanw. Hans Schlipphacke, Berlin; Stellv. Rud. Ullstein, Karl J. Busch, Berlin; Bankier Dr. Ernst Heinrich Heimann, Breslau; Bank- Dir. Moritz Lipp, Dr. Max Wiskott, Berlin; vom Betriebsrat: C. Haacker, P. Krakau. Zahlstellen: Berlin u. Glogau: Ges.-Kasse; Berlin: S. Bleichröder; Breslau: E. Heimann. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1932. 179