2868 Druck- und Verlagsgewerbe, Annoncen- und Reklame-Institute. das Erträgnis unserer Berliner Zweigniederlassung litt namentlich unter dem starken Rückgang der Anzeigenaufträge für unsere zwölf Fachzeitschriften. Im Zusammenhang mit dieser Sachlage mussten wir uns entschliessen, unsere Anteile an der Fa. L. Schottlaender & Co. G. m. b. H., Berlin, zu verkaufen, wobei wir einen für die heutigen Zeitverhältnisse annehmbaren Verkaufspreis erzielt haben, während wir unsere Forderungen gegen die Fa. nur teilweise decken konnten. Die erforderliche rasche An- Fassung der Generalunkosten an die rückläufige Geschäftslage war infolge der gesetzlichen Schutzbestimmungen usw. nicht immer in dem wünschenswerten Ausmass durchführbar. Immerhin sind jetzt die Generalunkosten erheblich abgebaut und Sparmassnahmen durch- geführt worden, die den Rückgang in den verschiedenen Abteilungen unseres Hauses weit- möglichst ausgleichen und bei anziehender Konjunktur einen schnelleren Wiederaufstieg erhoffen lassen (s. auch Kap.). Königl. Universitätsdruckerei H. Stürtz Akt.-Ges. in Würzburg, Friedhofstr. 1. (Börsenname: H. Stürtz, Universitätsdruck.) Gegründet: 24./4. 1909 als Akt.-Ges. mit Wirkung ab 1./1. 1909; eingetragen 1./5. 1909. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb des bisher von Geh. Komm.-Rat Dr. medf. h. c. Heinr. Stürtz unter der Firma H. Stürtz, Königl. Universitäts-Druckerei in Würzburg betriebenen Buch- druckerei-, Steindruckerei-, Buchbinderei- u. Verlagsgeschäftes. Ca. 500 Arb. u. Angestellte. Kapital: RM. 852 500 in 775 St.-Akt. zu RM. 1000, 77 Nam.-Vorz.-Akt. zu RM. 1000 u. 1 Nam.-Vorz.-Akt. zu RM. 500. Die Vorz.-Akt. sind mit einer Vorz.-Div. bis zu 6 % u. 10fach. St.-Recht ausgestattet. Urspr. A.-K. M. 1 400 000 (Vorkriegskapital). 1921 Erhöh. um M. 1 000 000 in 700 St.- u. 300 Nam.-Vorz.-Aktien. Nochmals erböht 1922 um M. 1 010 000 in 1000 St.-Akt. u. 10 Vorz.-Akt. Kap.-Umstellung lt. G.-V. v. 12./12. 1924 von M. 3 410 000 auf RM. 852 500 derart, dass der Nennwert der St- u. Vorz.-Akt. von M. 1000 auf RM. 250 umgewertet wurde. Lt. Bek. v. Sept. 1929 Umtausch der Akt. zu RM. 250 in solche zu RM. 1000. Industriebelastung: RM. 254 500. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 11./5. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 10 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Gr. 0 des A.-K.), dann Abschr. u. Rückl., 6 % Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 1000 je Mitgl.), Rest zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Druckerei-Grundst. 178 720, do. Gebäude 503 420, Masch., Pressen, Setz- u. Hilfsmasch. 275 840, Schriften u. Schriftenmaterial 47 970, Einricht.-Gegen- stände u. Werkz. 16 960, Vorräte 189 459, Kassa 2180, Wechsel 1443, Schuldner: a) Druckerei- u. Verlagskundea 543 998, b) Banken 229 323. – Passiva: St.-Akt. 775 000, Vorz.-Akt. 77 500, R.-F. 88 754, Hyp. 401 462, Verpflicht., laufende u. Rückstell. 341 593, Beamten- u. Arb.- Unterstütz.-F. 105 660, Gewinn (Vortrag 101 768 – Reingewinn 1931 97 576) 199 344. Sa. RM. 1 989 313. Wechselobligo Ende Dez. 1931: RM. 54 956. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Steuern u. soziale Abgaben 553 043, Zs. 23 345, Abschr. 161 814, Gewinn (Vortrag 101 768 – Gewinn 1931 97 576) 199 344 (davon Beamten- u. Arb.-Unterstütz.-F. 25 000, Div. auf Vorz.-Akt. 4650, do. auf St.-Akt. 62 000, Vortrag 107 694). – Kredit: Gewinnvortrag vom Jahre 1930 101 768, Fabrikationsgewinn 834 009, Eingang abgeschriebener Aussenstände 1769. Sa. RM. 937 546. Die Gesamtbezüge von Aufsichtsrat u. Vorstand beliefen sich im Jahre 1931 auf RM. 68 037. Kurs: Ende 1925–1930: 138, 175, 190, 210, 200, 185 %; 1931 (30./6.): 175 %. Eingeführt an der Münchner Börse im Aug. 1922. Dividenden: St.-Akt. 1913: 5 %; 1924–1931: 10, 12, 12, 14, 14, 15, 15, 8 % (Div.-Schein 3). Vorz.-Akt. 1924–1931: Je 6 %. Vorstand: Komm.-Rat Rud. Leonhardt. Prokuristen: Karl-Heinz Leonhardt, Aug. Rosenbaum, Eugen Schäflein, Louis Thiede. Aufsichtsrat: Vors. Verlagsbuchhändler Dr. med. h. c. u. Dr. Phil. h. c. Ferdinand Springer, Berlin; Stellv. Bank-Dir. Konsul Dr. Robert Gorlitt, München; Geh. Komm.-Rat Wilhelm Hilcken, Würzburg; Geh. Landesbaurat Dr. Fritz Neumeyer, Nürnberg; Dr. jur. E. von Schwartzkoppen, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse: München u. Würzburg: Bayer. Vereinsbank. Aus dem Geschäftsbericht 1931: Die schwere Wirtschaftskrise des Jahres 1931 liess unseren Betrieb nicht unberührt. Die Beschäftigung war noch verhältnismässig gut, der Vorjahrsumsatz konnte aber nicht erreicht werden. Die Gründe hierfür sind mannigfache, so der im Februar eintretende Preisabbau u. der Zusammenschluss von Industrien, deren Aufträge naturgemäss die früheren der Einzelunternehmungen nicht erreichten; infolge dieses Umstandes mussten die Abteilungen Lithographie u. Steindruck verkleinert werden. Die Wertpapieraufträge blieben fast vollständig aus. In den Abteilungen Notenstich u. Notendruck war vorübergehend Einführung von Kurzarbeit notwendig, die Abteilung Buchdruck arbeitete befriedigend. Die Auftragsausfälle suchten wir durch Herabdrückung der Unkosten u. durch Anbahnung neuer Geschäftsbeziehungen wettzumachen. Ein sich