2914 Gas-, Wasser- und Eiswerke. Rhenag Rheinische Energie Aktiengesellschaft in Köln-Deutz, Mathildenstr. 50/52. Gegründet: 18./6. 1872 in Köln, dann Sitz der Ges. bis 1902 in Bonn. Firma bis 11./7. 1930: Rheinische Wasserwerks-Gesellschaft; bis 18./6. 1932: Rheinische Energie A.-G. Zweck: Betrieb von Gas-, Wasser- u. Elektrizitätswerken, also Errichtung, Erwerbung, Pachtung u. Betrieb von Anlagen zur Erzeugung, zum Bezuge u. zur Abgabe von Wasser sowie von Licht-, Kraft- u. Heizmitteln aller Art, Beteiligung an solchen Anlagen sowie Befassung mit allen den Gesellschaftszwecken unmittelbar oder mittelbar dienenden Geschäften, Anfertigung von Plänen, Gutachten, Kostenanschlägen u. Rentabilitätsberech- nungen für Wasser-, Gas- u. Elektrizitätswerke, Entwässerungs- u. Kanalisationsanlagen für Gemeinden u. Private. Entwicklung: In der G.-V. v. 6./5. 1931 erklärte die Verwaltung, dass seit längerer Zeit ein Vertrag zwischen der Thüringer Gasges. u. der Rhenag bestehe, wonach vorgesehen sei, dass eine Reihe von Werken, die der Leipziger Ges. bereits nahestünden, in Kürze der Kölner Ges. angegliedert würden. In Ausführung dieses Vertrages wurden die bisher im Besitz der Thüringer Gasges. befindl. Anteile der Gasfernversorgung Mittelrhein G. m. b. H., Koblenz, im Juli 1931 auf die Rheinische Energie A.-G. durch Belass. von Vorratsakt. über- tragen. Ferner wurden die bisher im Besitz der Thüringer Gasges. befindl. mittelrheinischen Eigen- u. Pachtwerke Bendorf, Andernach, Remagen, Brohl-Niederbreisig, Oberwinter in die Rheinische Energie A. G. eingebracht. Im April 1932 beschloss der Aufsichtsrat von der Thüringer Gasges. Aktienbeteiligungen folgender luxemburgischen Firmen zu erwerben: Hollericher Gaswerk A.-G., Hollerich (Luxemburg), Compagnie General pour le gaz et TElectricitie, Esch a. d. Alzette, u. S. A. d'Eclairage de Chauffage et d Installation Sanitaire (Soclair), Luxemburg. Die Ges. ist bei Bohrversuchen in der Umgebung Kölns namentlich im rechtsrheinischen Gebiet auf Mineralwasser gestossen. Die Ges. verhandelt nun zur Zeit mit der Kölner Stadtverwaltung, um durch eine Zus. arbeit die Vorkommen zu verwerten. Besitztum: Die Ges. versorgt die Orte Köln-Mülheim, Köln-Deutz, Köln-Kalk mit Wasser, sowie die ehemaligen Bürgermeistereien Merheim rrh. u. Vingst u. die Gemeinden Porz u. Wahn mit Wasser u. Gas. Hierzu dienen 3 Pumpwerke, von welchen das eine bei Stammheim, das zweite bei Westhoven u. das dritte in Höhenhaus gelegen, u. je eine Gasfabrik in Vingst, Porz u. Merheim. – Die Ges. besitzt bzw. hat die Betriebsführung der Gaswerke Bendorf, Andernach, Remagen, Brohl-Niederbreisig, Oberwinter. – Angest. u. Arbeiter: ca. 180. Verträge: 1929 wurde mit der Thüringer Gasgesellschaft ein Abkommen getroffen, das u. a. die Bestimmung enthält, wonach der Rheinischen Energie A.-G. die Benutzung der Einrich- tungen der Thüringer Gasgesellschaft zusteht. Mit der Stadt Köln kam es 1930 nach ver- traglich festgelegter Abgrenzung der beiderseitigen Interessengebiete zum Abschluss eines neuen Vertrages über die einheitl. Wasser- u. Gasversorgung des rechtsrheinischen Gebietes der Stadt Köln (Mülheim, Deutz, Kalk, Merheim u. Vingst). Der Ges. wurde dadurch volle Handlungs- u. Bewegungsfreiheit gegeben. Mit der Stadt Köln wurde für das Kölner Gasversorgungsgebiet ein Gasfernlieferungs- vertrag abgeschlossen, in dessen Verfolg demnächst die Gaswerke im Kölner Versorgungs- gebiet stillgelegt werden. Der Konzessionsvertrag mit der Stadt Köln ist nach Verein- barung um 10 Jahre verlängert u. läuft bis Ende 1955. Beteiligung: Die Ges. besitzt Aktien der Gasanstalt Kaiserslautern A.-G., der Holle- richer Gaswerk A.-G., Hollerich (Luxemburg), Compagnie General pour le gaz et 1' Electricitie, Esch a. d. Alzette, u. S. A. d'Eclairage de Chauffage et d'Installation Sanitaire (Soclair), Luxemburg u. Anteile der Gasfernversorgung Mittelrhein G. m. b. H., Koblenz. Statistik: Im Jahre 1931 betrug die Abgabe der Rhenag u. der ihr angeschlossenen Werke in Remagen u. Mittelrhein: Gas 14 044 224 cbm, Strom 4 759 514 kwh, Wasser 8 424 661 cbhm. – Die Netzlängen betragen für Gas 769 km, für Strom 124 km u. für Wasser 291 km. Die Einwohnerzahl des Versorgungsgebietes 435 049. Kapital: RM. 5 000 000 in 3750 Aktien (Nr. 1–3750) zu RM. 600 u. 2750 Akt. zu RM. 1000 Nr. 3751– 6500). – Vorkriegskapital: M. 2 250 000. Urspr. M. 3 750 000, herabgesetzt 1878 auf M. 2 250 000. Die G.-V. v. 5./2. 1925 beschloss das bisher. A.-K. in gleicher Höhe auf Reichsmark umzustellen. Die G.-V. v. 6./5. 1931 beschloss Erhöhung des A.-K. um RM. 2 750 000 durch Ausgabe von 2750 Akt. zu RM. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1932. Die neuen Akt. wurden von einem Kölner Bankenkonsortium über- nommen u. zu Angliederungszwecken zur Verfügung der Ges. gehalten. Grossaktionäre: Thüringer Gasgesellschaft in Leipzig. Lt. Bek. v. 1./9. 1928 erbot sich die Thüringer Gasges., Leipzig, die Aktien der Rheinischen Wasserwerks-Ges. gegen Thüringer Gasges.-Aktien in der Weise umzutauschen, dass auf je RM. 600 Aktien der Rheinischen Wasserwerks-Ges. je RM. 600 Thüringer Gasaktien ge- liefert vürde. Ausserdem wurde den Aktionären der Rheinischen Wasserwerks-Ges. ein Betrag in Höhe von RM. 90 (= 15 % des Nennbetrags) für jede zum Umtausch eingereichte Aktie gezahlt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 18./6. Stimmrecht: Je RM. 100 A.-K. = 1 St.