Kautschuk-, Guttapercha-, Asbest- und Linoleumfabriken. 2927 Zweck: Gummiwarenfabrikation, sowie Betrieb aller mit dem Handel u. der Fabrikation von Gummiwaren u. verwandter Gewerbe zus. hängenden Geschäfte. Die Ges. stellt chirur- gische u. technische Gummiwaren jeder Art sowie Bade- u. Sportartikel her u. betreibt daneben den Handel mit Artikeln für gleiche Zwecke aus anderen Rohstoffen. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. besteht aus dem in Berlin-Weissensee gelegenen 10 000 am grossen Fabrikgrundstück, wovon die Hälfte mit Fabrik- u. Verwaltungsgebäuden sowie einem Beamtenhaus bebaut ist. Die maschinelle Einrichtung auf dem Grundstück Berlin-Weissensee umfasst gegenwärtig an Walzwerken, Kalandern, Mastikatoren, Patent- platten-Schneidemasch., Schlauchmasch., Pressen, Streichmasch., Vulkanisierkesseln, Wärm- platten, Dreh- u. Schleif bänken usw. 300 Arbeitsmaschinen. Eine mechan. Werkstatt mit 15 Werkzeugmasch. stellt gleichzeitig die im Betriebe erforderl. Formen her. Der Bestand an Formen u. Matritzen beläuft sich zur Zeit auf ca. 2500 Stück. Zur Erzeugung u. Über- tragung der Betriebskraft sowie zur eigenen Lichterzeug. dienen 3 Dampfkessel, 2 Dampimasch. mit zus. 600 PS, 1 Dynamo, 1 Batterie u. 60 Motoren. – Ca. 350 Arbeiter u. 50 Angestellte. Kapital: RM. 1 000 000 in Aktien zu RM. 100 u. RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 1 100 000. Urspr. M. 1 100 000, dazu 1920 noch M. 1 100 000. 1921 Erhöh. um M. 800 000. 1922 Erhöh. um M. 2 500 000 in 2000 St.-Akt. u. 500 Vorz.-Akt. Weiter erhöht 1922 um M. 4 500 000 in 3500 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. (die alten Vorz.-Akt. wurden lt. gleicher Vers. in St.-Akt. umgewandelt). Kap.-Umstellung lt. G.-V. v. 5./12. 1924 von M. 10 000 000 auf RM. 905 000 (St.-Akt. 10: 1, Vorz.-Akt. 200: 1) in 9000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 1000 Vorz.-Akt. zu RM. 5, letztere unter Zuzahl. von RM. 4389. Die G.-V. v. 22./5. 1929 beschloss Durchführ. der bereits am 5./12. 1924 beschlossenen Kap.-Erhöh. um RM. 195 000 in 195 Aktien zu RM. 1000 u. Umwandl. der 1000 Vorz.-Akt. zu RM. 5 in 5 St.-Akt. zu RM. 1000. Die neuen Aktien wurden den alten Aktion. nicht angeboten, sondern von einem Bankenkonsort. (Carsch & Co., Berlin, Lilienfeld & Co., Hannover) zu pari übern. Die jungen Aktien sind ab 1./1. 1929 div.-ber. Die Kap.-Erhöh. erfolgte zwecks Verbesserung der Anlagen. — Die G.-V. v. 30./6. 1931 ermächtigte die Verwalt. zum Rückkauf von nom. RM. 300 000 eigenen Aktien zu 60 %. – Lt. G.-V. v. 29./6. 1932 Herabsetz. des A.-K. um RM. 100 000 durch Einzieh. von nom. RM. 100 000 eigener Akt. Der erzielte Buchgewinn diente zu Abschreib. auf den verbleibenden Besitz eigener Aktien. Grossaktionäre: Die Bankfirmen: Georg Fromberg & Co., Berlin u. Wilhelm Lilienfeld &$ Co., Hannover. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 29./6. Stimmrecht: Je RM. 100 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 600 je Mitgl., der Vors. RM. 1200), vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundst. Weissensee 120 272, Gebäude do. 546 000, Masch. 412 000, Betriebseinricht. 41 000, Formen 40 000, Kraftwagen 1, elektr. Anlage 1, Werkzeug 7000, Telephonanlage 1, Schutzrechte u. Kataloge 1, Kasse 8660, Bankguth. 14 183, Wechsel 12 747, Waren: fertige 177 256, do. halbfertige 29 154, Rohmaterialien 96 300, Aussen- stände (423 680 ab Rückstell. 16 980) 406 700, Konto eigener Aktien (nom. RM. 150 000) 50 000. – Passiva: A.-K. (1 100 000 abz. eingezog. 100 000) 1 000 000, R.-F. 95 482, Hyp. 237 500, Lieferantenverpflicht. 131 125, Bankschulden 320 755, Akzeptverbindlichkeiten 102 726, Restkaufsumme auf eigene Aktien 51 300, Gewinn (Vortrag von 1930 11 971 – Gewinn pro 1931 10 415) 22 386. Sa. RM. 1 961 275. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk.: Handl.- u. Fabrik-Unk., Gehälter, Reisespesen, Versicher.-Prämien usw. 700 461, Steuern 55 396, Abschr. 96 841, Rückstell. auf Debit. 16 980, Zs. 57 127, Abschreib. auf Bestand eigener Aktien 40 000, Gewinn 22 386. – Kredit: Ge- winn-Vortrag aus dem Vorjahre 11 971, Gewinn an Waren 937 223, Gewinn auf eingezogene Aktien 40 000. Sa. RM. 989 194. Gesamtbezüge des A.-R. RM. 5400, des Vorst. RM. 39 000. Kurs: Ende 1913: 109.25 %; Ende 1925–1930: 41, 94. 118, 119, 97, 86.50 %; 1931 (30./6.): 66 %. Eingef. in Berlin. St.-Akt. zu M. 1000 (Nr. 5001– 9000) im Sept. 1924 an der Berl. Börse zugelassen. – Zulass. von RM. 200 000 Akt. (Em. v. Mai 1929) im Okt. 1929. Dividenden: St.-Akt. 1913: 7 %; 1924–1931: 0, 0, 5, 8, 8, 8, 0, 0 %; Vorz.-Akt. 1924–1931: ... Direktion: Reinh. Müller, Adolf Bublick. Prokuristen: Ernst Hartwig, Otto Harrott, Karl Pöhl. Aufsichtsrat: Vors. Geheimrat Dr. Hans Wangemann, Berlin; Stellv. Bankier Wilhelm Lilienfeld, Hannover; Dir, Dr. Heinz Hemeyer, Laubach i. Hessen; Rechtsanw. u. Notar Dr. Leo Gutmann, Gotha; vom Betriebsrat: H. Zühlke, O. Buchbolz. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Georg Fromberg & Co.; Hannover: Wilh. Lilienfeld & Co. Aus dem Geschäftsbericht 1931: In der ersten Hälfte des abgelaufenen Geschäftsjahres war die Ges. in allen Fabrikationsgebieten noch voll beschäftigt. In den folgenden Monaten begann sich die allgemeine Wirtschaftskrise auch bei ihr fühlbar zu machen. Während der mengenmässige Umsatz den des Vorjahres nicht unerheblich überschritten hat, konnte er wertmässig nicht ganz erreicht werden.