Plantagen- und Kolonial-Gesellschaften. 2979 Deutsche Südseephosphat-Aktiengesellschaft in Bremen. Gegründet: 20./5. 1908; eingetr. 11./7. 1908. Zweck: Die Ausbeutung von Lagerstätten nutzbarer Mineralien, besonders von Phosphat- lagerstätten, Verarbeit. u. Verwert. der gewonnenen Produkte sowie der Betrieb aller damit in Zusammenhang stehenden Geschäfte. Die Betriebsanlagen auf Angaur sind während des Krieges von Japan mit Beschlag belegt worden. Der Verkauf des Südseebesitzes an ein ja- panisches Konsortium hat stattgefunden. 1924 hat das Reich mit der japan. Regierung einen Vertrag geschlossen, nach welchem u. a. der Ges. ein Teil des Liquidationserlöses aus- gezalllt wurde. Beteiligungen: Die Gesellschaft hat sich 1922 an N. V. Phönix Handel en Cultuur Maatschappy mit Handelsstationen im Molukken-Archipel u. auf Neu-Guinea beteiligt, welche sich im Aufbau befand. Das Unternehmen musste 1930 die stille Liquidation vor- nehmen, da neue Geldmittel für die Erschliessung der Harzkonzession nicht zu erhalten war n. Lt. Geschäftsbericht für 1931 ist die Liquidation nahezu beendet. Mit einem Erlös für die Aktionäre soll nicht mehr zu rechnen sein. Die Aktien der „Phönix“ sowie die Forderung der Deutsche Südseephosphat-A.-G. an die „Phönix“ sind bereits in der Bilanz vom 31./12. 1930 auf RM. 1 abgeschrieben worden. 1925 beteiligte sich die Ges. mit RM. 300 000 (= / der Kuxe) an den Vereinigten Blei- u. Silber-Erzbergbau-Gewerkschaften in Mies (Westböhmen) u. ferner mit einem kleineren Betrage an einer Kupferhütte in Chile; letztere Beteil. wurde jedoch abgeschrieben u. als aussichtslos aufgegeben. Nachdem die 1931 mit tschechischen Interessenten geführten Verhandlungen auf Gewährung eines weiteren Aufschlusskredits für die Ver. Blei- u. Silber-Erzbergbau-Gew. sich endgültig zerschlagen haben, und infolge der schlechten Lage auf dem Bleimarkt auch keine Aussicht besteht, dass die Gesamtanlage zwecks Weiter- führung des Betriebes in absehbarer Zeit veräussert werden kann, wurde auf dem Ge- werkentage in Mies am 21./4. 1932 beschlossen, den gesamten Besitz einschliesslich des Hauptstammes des Gewerkschaftsvermögens in Einzelteilen bestmöglich zu veräussern. Im Hinblick auf die gegenwärtig sehr ungünstigen Aussichten auf nennenswerte Liqui- dationserlöse sah sich die Deutsche Südseephosphat-A.-G. veranlasst, ihre Forderung an die Gewerkschaften (1930 von RM. 668 617 auf RM. 368 617 abgeschr.) weiter von RM. 368 617 auf 15 000 abzuschreiben. Die Kuxe waren bereits 1930 auf RM. 1 abgeschrieben worden. Kapital: RM. 1 750 000 in 3500 Akt. zu RM. 500. Urspr. M. 4500 000 (Vorkriegskapital) in 4500 St.-Akt. zu RM. 1000. Erhöht 1923 um M. 500 000 in Nam.-Vorz.-Akt. Die am 25./8. 1924 genehmigte Goldmark-Bilanz u. beschlossene Umstell. (St.-Akt. 10: 1, Vorz.-Akt. 100:1) war wegen eines Formfehlers ungültig u. wurde daher im Handelsregister gelöscht. Nach Auszahl. des Liquid.-Erlöses (s. a. oben) erfolgte dann die Kapital-Umstell. lt. G.-V. v. 5./8. 1925 von M. 5 000 000 auf RM. 2 255 000 derart, dass der Nennwert der St.-Akt. von M. 1000 im Verb. 2 1 auf RM. 500 u. der der Vorz.-Akt. von M. 1000 im Verh. 100: 1 auf RM. 10 ermässigt wurde. Die G.-V. v. 25./2. 1931 (Mitt. gemäss §$ 240 HGB.) beschloss Herabsetz. des Kap. von RM. 2 255 000 um RM. 2 080 000 auf RM. 175 000 zwecks Beseitig. einer Unterbilanz durch Einzieh. von der Ges. zur Verfüg. stehender RM. 500 000 St.-Akt. u. RM. 5000 Vorz.-Akt. sowie durch Zus. leg. der restl. nom. RM. 1 750 000 St.-Akt. im Verh. 10: 1. – Die G.-V. v. 20./6. 1932 beschloss Aufheb. des nicht durchgeführten Beschlusses der G.-V. am 25./2. 1931 betr. Herabsetz. des Grundkapitals von RM. 2 255 000 auf RM. 175 000 sowie Kapitalherabsetz. in erleichterter Form gemäss Verordnung des Reichspräsidenten vom 6./10. 1931 von RM. 2 255 000 auf RM. 1 750 000 durch Einziehung der der Ges. zur Verfügung stehenden RM. 500 000 St.-Aktien u. RM. 5000 Vorz.-Aktien. Grossaktionäre: Nordd. Lloyd, Bremen; Tellus-Akt.-Ges. für Berg- u. Hütten-Industrie, Frankf. a. M.; Dresdner Bank, Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 20./6. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. 10 d. A.-K.), etwaige a. o. Abschreib. u. Rückstell., 4 % Div., dann 10 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Büroeinricht. 1, Beteil. 2, Hyp. 13 000, Bankguth. 29 666, Debit. 75 322, Verlust 1 742 967. – Passiva: A.-K. 1 750 000, Bankschulden 101 458, Kredit. 9500. Sa. RM. 1 860 958. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag aus 1930 1 989 827, Handl.-Unk. 12 642, Zs. 14 607, Abschr. Mies 353 614. – Kredit: Inventarerlös 959, II. Amerika- entschädigung') 75 006, Steuererstattungen 20 302, Nachlass auf Schulden 75 705, Sanierungs- überschuss 455 750, Verlust 1 742 967. Sa. RM. 2 370 690. Die Gesamtbezüge des Vorstandes betrugen RM. 2075, die des Aufsichtsrates RM. 1500. Die zweite Entschädigungsrate für den ehemaligen Dampfer „Wiegand'' ist Anfang 1932 eingegangen. Die Ges. hat diese Entschädigungsrate bereits 1931 verrechnet. Fast der ganze Betrag ist im Jahre 1932 zur teiweisen Abdeckung der Schulden verwaudt worden. Wann die restlichen 50 % der Entschädigungssumme eingehen werden, ist unbestimmt; in der Bilanz sind diese noch ausstehenden Gelder nicht berücksichtigt worden. 60 Ende 1925–1930: Freiverkehr Berlin u. Bremen: 19.11, –, –, –, 16, 10 %; 1931 30./6.): – %. 187*