3098 Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. „Behala- Berliner Hafen- u. Lagerhaus-Akt.-Ges. in Berlin-Plötzensee, Westhafen. Gegründet: 26./2. 1923; eingetr. 22./3. 1923. Bis 21./11. 1924 lautete die Firma: Berliner Hafen- u. Lagerhaus-A.-G., Generaldirektion der Berliner Häfen; bis 19./3. 1927: „Behala- Berliner Hafen- u. Lagerhaus-A.-G., Generaldirektion der Berliner Häfen. Zweck: Die Bewirtschaft ung von in Gross-Berlin liegenden Hafenanlagen, Lagerhäusern u. Ladestrassen, der Abschluss von hierauf bezüglichen Erbbau- u. Pachtverträgen, die Übernahme u. Durchführ. von Frachtführergeschäften, Lagereigeschäften, Binnenschiffahrts. geschäften, Reedereigeschäften u. Speditionsgeschäften, die Durchführ. von Hilfsgeschäften aller Art, die diesen Gegenständen des Unternehmens dienen, die Vermittl. von Versicher., der Erwerb von Grundst. u. grun dstücksähnl. Rechten. Vertrag mit der Stadt Berlin: Zwecks Durchführung der oben genannten Auf- gaben hat die Ges. von der Stadtgemeinde Berlin das Erbbaurecht u. Vorkaufsrecht an den folgenden Hafenanlagen: Ost- u. Westhafen, Spandauer Südhafen, Neuköllner Hafen, Tegeler Hafen u. Urbanhafen, sämtlich nebst Zubehör erworben, Ladestrassen nebst Bauten, Anlagen u. Zubehör von der Stadtgemeinde Berlin gepachtet u. die auf Privatdienstvertrag beschäftigten Angestellten u. Arbeiter dieser städtischen Häfen u. Ladestrassen übernommen. Entwicklung: Zwecks übersichtlicherer Geschäftsführ. wurden April 1923 folgende Ges. gegründet: die Westhafen-G. m. b. H., die Osthafen-G. m. b. H., die Spandauer Hafen- G. m. b. H., die Ladestrassen-G. m. b. H. Die Anteile sämtlicher G. m. b. H. hat die Ges. in Händen. Diese 4 Hafenbetriebs- Ges. wurden 1931 wegen Ersparnismassnahmen liquidiert. – 1927 Erweiterung des Westhafens. Der Ausbau des dritten Hafenbeckens u des Spandauer Schiffahrtskanals wurde beendet. Die Kailänge des Westhafens verlängerte sich auf 3472 m, die gedeckte Lagerfläche erhöhte sich auf 83 474 am, die Hubkraft auf 131.5 t. Es wurden 12 neue Kräne aufgestellt. Das Hafenbahngleis vergrösserte sich auf 20.5 km. Durch die Vergrösser. des Westhafens war die Vorbeding. geschaffen, die Schiffahrts- gesellschaften im Westhafen aufzunehmen. 80 erfoligte am 1./8. 1927 die Übersiedl. von 5 Reedereien vom Kronprinzenufer u. Humboldthafen nach dem Westhafen. 1928 weiterer Ausbau der Anlagen. Als Hauptobjekte seien hier folgende erwähnt: 1 Lagerhalle von 4000 qm Lagerfläche, 5 Kiesbunker, verschiedene Kranbahnen, 1 Freiladerampe, 1 Büro- gebäude, 1 Transformatorengeb. usw. Es wurden beschafft: 1 Brückenkabelkran, 3 Voll- portalkrane, 1 Rollkran u. vollständiger Umbau von 3 Kranen. Ausserdem haben mehrere Firmen auf Grund besonderer Verträge in Spandau sowie im Ost- u. Westhafen grosse Anlagen errichtet, z. B. in Spandau eine oberirdische u. eine unterirdische Tankanlage, im Westhafen eine Garage u. als grösstes Objekt im Osthafen ein Kühlhaus, das auf Grund eines Vertrages mit der Kühltransit-A.-G., Hamburg-Leipzig, erbaut worden ist; es hat 9 Geschosse mit einer Lagerfläche von 8500 qm u. ist vornehml. für Eiereinlagerung bestimmt. Diese Anlagen haben einen Wert von über RM. 3 000 000. Für die Ausgestalt. der Berliner Hafenanlagen sind somit im Jahre 1928 rd. RM. 4 000 000 verausgabt worden. Mit den bereits verausgabten RM. 7 000 000 sind bisher RM. 11 000 000 für die Erweiter. der Hafenanlagen ausgegeben worden. Alle neu errichteten Gebäude u. sonst. Anlagen gehen nach Ablauf des Vertrages kostenlos in das Eigentum der Stadt Berlin über. 1929 Fusion mit der Lagerei- u. Industriegebäude A.-G. u. Erwerb des Viktoriaspeichers der Viktoria- speicher-A.-G. 1931 u. 1932 Erwerb von je 50 % der Anteile der „Nordhafen“ Speicherei- u. Speditions G. m. b. H. Beteiligungen: „Hafa' Wach- u. Reinigungs-Ges. m. b. H., Berlin (Kap. RM. 20 000), welche die Bewachung, Reinigung u. Schuttabfuhr, soweit diese Arbeiten mit den Häfen in Verbindung stehen, ausführt. Hafenwerkstätten (Hawerk) G. m. b. H., Berlin (Kap. RM. 20 000), welche diejenigen Ausbesserungen in den Betrieben der Ges. vornimmt, welche nicht Spezialfirmen übertragen werden müssen. „Nordhafen“ Speicherei- u. Speditions G. m. b. H., Berlin (Kap. RM. 6000, Beteilig. 100 %). Die Geschäfte der „Nordhafen“ Speicherei- und Speditions G. m. b. H. werden von der „Behala“ geführt. Statistik: Umschlagleist. 1927–1931: 2 012 845, 2 454 052, 2 614 528, 2 449 575, rd. 2 360 000 t. Der gesamte Gütereingang betrug 1928–1931: 3 255 323, 3 566 787, 2 866 167, 2 225 166 t. Kapital: RM. 1 680 000 in 4000 St.-Akt. zu RM. 400 u. 4 Vorz.-Akt. zu RM. 20 000. Urspr. M. 420 Mill. in 20 000 Inh.-St.-Akt. A zu M. 10 000 u. 2000 Inh.-St.-Akt. B zu M. 100 000 sowie 4 Nam.-Vorz.-Akt. C zu M. 5 Mill. Lt. G.-V. v. 21./11. 1924 wurde das A.-K. von M. 420 Mill. auf RM. 1 680 000 in RM. 1 600 000 St.-Akt. u. RM. 80 000 Vorz.-Akt. umgestellt. Grossaktionäre: Das A.-K. der Ges. ist grösstenteils im Besitz der Stadt Berlin u. der Speditionsfirma Schenker & Co., Berlin. Anleihe: RM. 7 000 000 zu 6½ % verzinsl., aufgenommen für die Erweiterung des West- hafens. Die Anleihe ist bei der Preussischen Central-Bodenkredit-A.-G., Berlin u. der Bayerischen Hyp.- u. Wechselbank, München, aufgenommen u. durch hypothekarische Ein- tragungen auf das Erbbaurecht an dem West-, Ost- u. Spandauer Hafen gesichert. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 20./6. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St., 1 Vorz.-Akt. 15 St. Gewinn-Verteilung: 10 % Divid. an St.-Akt., dann entsprechend den Nominalbeträgen an St.- u. Vorz.-Akt., an letztere jedoch höchstens bis 4 %, der Rest fällt an die St.-Akt.