――― 3116 Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. Anstalt; München: H. Aufhäuser, Bayerische Hypotheken- u. Wechsel-Bank, Bayerische Staatsbank, Bayerische Vereinsbank Merck, Finck & Co.; Nürnberg: Anton Kohn; Weimar: Thüringische Staatsbank. Aus dem Geschäftsbericht 1931: Entsprechend der allgemeinen wirtschaftlichen Ent- wicklung verringerte sich auch der Güteraustausch durch die Eisenbahn, der von 7.73 to im Jahre 1927 nun mit 6.15 to auf den Kopf der Bevölkerung auf den Stand 1908 zu- rückging. Die Frachteneinnahmen blieben um 19 % hinter denen des Vorjahres und um 34 % hinter denen von 1929, die die höchsten seit Bestehen der Gesellschaft waren, zurück. Der Personenverkehr ging langsam und seit der Geldkrise des Sommers in verstärktem Masse zurück. Die Zahl der Reisen auf den Kopf der Bevölkerung, die 1928 noch 24 betragen hatte, verminderte sich auf 20 und damit auf den Stand der Jahre 1913/14. Die Einnahmen aus dem Personenverkehr sanken gegen das Vorjahr um 15 % und blieben damit um 20 % gegen 1928 und um 19 % gegen 1929 zurück. Im ganzen waren die Ein. nahmen um 16 % geringer als im Vorjahr und um 28 % niedriger als in 1929. Trotz aussergewöhnlicher Sparmassnahmen gelang es nicht, die Ausgaben den geminderten Ein- nahmen anzugleichen, denn die festen Kosten eines Eisenbahnunternehmens sind ausser- ordentlich hoch im Vergleich zu denen, die sich an den Umsatz anpassen lassen. Immerhin war es möglich, die Betriebsausgaben ohne Keparationslasten um 11 % gegenüber 1930 und um 19 % gegenüber 1929 einzuschränken. Das Verhältnis der Betriebsausgaben (ohne Reparationslasten) zu den Betriebseinnahmen hat sich weiter verschlechtert; die Betriebs- zahl ist von 89.50 auf 94.12 gestiegen. Dieses Betriebsergebnis lässt den Ernst der finanziellen Lage der Gesellschaft klar erkennen. Im Geschäftsjahr 1930 war der Ausgleich nur dadurch erzielt worden, dass eine Schuld an das Reich von RM. 133.6 Mill. gestrichen und der Vortrag von RM. 178.9 Mill. verwendet worden ist. Im Berichtsjahr aber sind die in den Vorjahren angesammelten gesetzlichen Rücklagen nahezu vollständig verbraucht worden. Für das Jahr 1932 stehen also nennenswerte Rücklagen nicht mehr zur Verfügung. Dazu kommt, dass als Folge der Tarifermässigungen des Jahres 1931 die Einnahmen um mehr als RM. 400 Mill. zurückgehen und dass ausserdem angesichts der weiteren Verschlechterung der Wirtschafts- lage die Verkehrseinnahmen noch weiter sinken werden. Wie die Ergebnisse der ersten Monate erkennen lassen, kann im Jahre 1932 kaum mit einer Einnahme von RM. 3 Milliarden gerechnet werden. Diese Entwicklung zwingt die Reichsbahn zu ungewöhnlich grossen Beschränkungen auf der Ausgabenseite. In unserem letzten Geschäftsbericht hatten wir darauf hingewiesen, dass die Lasten, welche die Reichsbahn ohne Rücksicht auf Ertrag und Finanzlage im Interesse des Reiches zu tragen hat, zu hoch sind und dringend der Erleichterung bedürfen. Sie beliefen sich im Geschäftsjahr 1931 auf RM. 1 134 Mill. Leider sind diese hohen Lasten nicht herab- gesetzt worden. Sie drücken um 80 mehr, je mehr die Einnahmen sinken. Die Hoover- Regelung hat für die Reichsbahn zwar eine kassenmässige Erleichterung, zugleich aber eine Erhöhung der Schuldenlast gebracht; die Wirtschaftsrechnung selbst ist kaum er- leichtert worden. Es leuchtet ein, dass eine derartige Vorwegbelastung, insbesondere bei sinkenden Einnahmen, es der Reichsbahn schwer macht, ihren volkswirtschaftlichen Auf- gaben gerecht zu werden. Die Reparationslast ist im Verhältnis zu den Betriebseinnahmen von 12.3 % im Jahre 1929 auf 16.5 % gestiegen. Eisenbahn-Ges. Mühlhausen-Ebeleben. Sitz in Berlin W 62, Kurfürstenstr. 87. Gegründet: 18./6. 1896. Sitz bis 7./10. 1929 in Mühlhausen i. Thür. – Die Ges. gehört zum Konzern der Akt.-Ges. für Verkehrswesen in Berlin. Zweck: Betrieb einer Nebeneisenbahn von Mühlhausen in Thür. über Körner u. Schlot- heim nach Ebeleben. Betriebseröffnung 1./6. 1897. Konz. 18./3. 1896 unbeschränkt. Bahn- länge 25.33 km, Spurweite 1.435 m. Betriebsführer: Lenz & Co. G. m. b. H. in Berlin. Statistik: 1926–1931: Beförderte Personen: 304 340, 307 618, 298 990, 307 126, 268 436, 2; beförderte Güter: 67 498, 69 947, 66 809, 66 167, 58 985, ? t. Kapital: RM. 1 550 000 in 1550 Aktien zu RM. 1000. Urspr. M. 1 550 000. Lt. G.-V. v. 9./12. 1924 Umstell. in voller Höhe auf RM. 1 550 000 in 1550 Akt. zu RM. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1925: 1./4.–31./3.). Gen.-Vers.: 1932 am 14./6. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dotierung des Ern.-F., 5 % z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), Zuweisung zum Spez.-R.-F., event. vertragsm. Tant. an Beamte, Rest Div. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Bahnanlage 1 996 700, Beamtenwohnhaus Schlotheim 13 489, Vorräte 10 102, Wertp. 15 501, Schuldner 243 164. — Passiva: A.-K. 1 550 000, R.-F. 472 277, Hyp.-Aufwert. 66 196, Schatz für Erneuer. 109 900, do. für Betriebsrückl. 16 795, Gläubiger 43 900, Gewinn 19 887. Sa. RM. 2 278 956. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Rückstell. für Hyp.-Aufwert. 4500, Schatz für Erneuer. 26 942, do. für Betriebsrückl. 1997, Zs. 2814, Gewinn 19 887. – Kredit: Vortrag aus dem Vorjahre 849, Betriebsüberschuss 55 291. Sa. RM. 56 140. Dividenden: 1913/14: 4 ¼; 1925 (9 Monate): 2 %; 1926–1931: 3, 3, 3½, 3, 2, 0 %. Vorstand: Vors. Eisenbahn-Dir. Carl Stoephasius, Stellv. Reg.-Baumeister a. D. Kabitz, Berlin; Reg.-Baum. a. D. Ed. Rubach, Halle a. S.