3122 Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. spüren bekommen. Unsere Betriebseinnahmen sind von RM. 43,3 Mill. auf 35,2 Mill. im Berichtsjahre zurückgegangen. Dem verringerten Verkehrsbedürfnis entsprechend haben wir, soweit es möglich erschien, die Zahl unserer in Dienst befindlichen Wagen beschränkt. Die gefahrenen Nutzwagen- kilometer gingen daher im abgelaufenen Geschäftsjahre auf 89,3 Mill. Wagenkilometer zurück (1930: 92,7 Mill.). Im Juli 1931 liefen täglich 226 Schlafwagen (1930: 234) und 238 Speise- wagen (1930: 248). Im abgelaufenen Geschäftsjahre wurden wieder eine Anzahl neuer Wagen in unseren Wagenpark eingestellt. Weitere Wagen befanden sich am Schlusse des Geschäftsjahres im Bau und sind inzwischen abgeliefert worden. Niederbarnimer Eisenbahn-Akt.Ges. in Berlin NW 40, Alexander-Ufer 1. Gegründet: 14./3. 1900 mit Nachträgen v. 5./5. u. 22./6. 1900; eingetr. 28./6. 1900. Konz. v. 12./2. 1900. Die Fa. lautete bis 14./11. 1925: Reinickendorf- Liebenwalde- Gross-Schöne- becker Eisenbahn-Akt.-Ges. Die Dauer der Ges. ist nicht beschränkt; jedoch ist laut Konz.- Urkunde der Staatsregierung unbeschadet des gesetzl. Ankaufsrechts gestattet, das Unter- nehmen jederzeit gegen Erstattung der von dem Unternehmen aus eigenen Mitteln notwendig oder nützlich aufgewendeten Anlagekosten eigentümlich zu erwerben. Zweck: Bau u. Betrieb von Neben- u. Kleinbahnen im Kreise Niederbarnim u. Umgegend u. die Beteil. an Ges., die den Zwecken des Unternehm. dienen können, Betrieb einer vollspur. eingleisigen Nebeneisenbahn von Reinickendorf-Rosenthal über Basdorf nach Liebenwalde u. von Basdorf nach Gross-Schönebeck mit einem Güteranschlussgleis von Reinickendorf nach Schönholz (1.57 km). Länge 62 km. Betriebseröffnung 1901. Über den früheren Betrieb der Bahn s. Jahrg. 1923/24. Seit 1./4. 1913 führt die Ges. den Betrieb selbst. 1925 Ubernahme der Industriebahn Tegel-Friedrichsfelde (s. a. u. Kap.). Diese normalspurige Kleinbahn hat eine Gesamtbetriebslänge von 26 km u. 64 Anschlussgleise. Sie beginnt an dem zu ihr gehörenden Tegeler Hafen, der mit zwei Portalkränen zu je fünf Tonnen u. einem Portalkran zu zwei Tonnen Tragkraft ausgerüstet ist u. an den Tegeler See anschliesst. Von hier geht die Bahn über Wittenau, Lübars, Rosenthal, Nordend, Buchholz, Heinersdorf, Weissensee, Hohenschönhausen bis Friedrichsfelde, wo sie in die Wriezener Strecke der Reichsbahn einmündet. Sie besitzt Stationen in diesen Orten, eine Werkstatt mit Lokomotivschuppen in Tegel u. einen Lokomotivschuppen in Hohen- schönhausen. Die G.-V. v. 30./8. 1929 beschloss die Verlängerung der Strecke von Lieben- walde nach Zehdenick-Neuhof (s. auch bei Kapital). Betriebsmittel auf beiden Bahnbetrieben: 18 Lokomotiven, 48 Personenwagen, 13 Ge- päckwagen, 1 Gaswagen. 1 Bahnhofswagen, 12 offene Güterwagen für den Binnenverkehr, 6 Bahnmeisterwagen, 1 Motor-Draisine, 1 Schienenfahrrad, 3 elektr. Portalkräne, 1 Wagen- drehkran, 1 Hilfsgerätewagen, 1 Kesselwagen. In den Reichsbahnwagenpark sind einge- stellt: 237 Güterwagen. Beförderte Güter u. Personen: Reinickendorf-Liebenwalde-Gr.-Schönebecker Eisenbahn: 1913/14 1926 1927 1928 1929 Güter t 306 090 399 391 425 595 476 913 472 955 Personen 753 078 1 624 583 1 686 900 1 843 373 1 787 862 Industriebahn Tegel-Friedrichsfelde: 1913/14: 359836 t Güter; 1922/23 –1924/25: 540 995, 363 461, 318 235 t; 1925–1930: 407 124, 361 586, 363 434, 379 293, „* Kapital: (Sanierung beschlossen) RM. 5 360 000 in Aktien zu RM. 800. – Vorkriegs- kapital: M. 3 730 000. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 31./1. 1925 von M. 3 730 000 auf RM. 2 984 000 durch Herabsetz. des Nennwertes der Aktien Lit. A u. B von bisher M. 1000 auf RM. 800. Lt. G.-V.-B. v. 1./7. 1925 Erhöh. des A.-K. um RM. 2 376 000 in Aktien zu RM. 800, unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre. Von den neuen 2970 Akt. erhielt 1830 Stück die Stadt Berlin für die Abtret. der Industriebahn Friedrichsfelde (Kaufpreis RM. 2 800 000), den Rest der Aktien der Kreis Nieder-Barnim; gleichz. Umwandl. der bisher. Akt. Lit. A u. B in gleichberechtigte einheitliche Aktien beschlossen. Die G.-V. v. 30./8. 1929 genehmigte in Durchführung des G.-V.-B. v. 1./7. 1925, wonach die Stammstrecke von Liebenwalde nach Zehdenick-Neuhof verlängert werden soll, die hierfür erforderliche Kap.-Erhöh. um RM. 1 640 000 in 2050 Aktien zu RM. 800 auf RM. 7 000 000. Die neuen ab 1./1. 1930 div.-ber. Aktien werden den Aktionären zu pari zum Bezuge angeboten. Soweit dies Bezugsrecht bis 31./12. 1929 nicht ausgeübt wird, sollen die Aktien dem Kreise Templin u. der Stadt Zehdenick angeboten werden. Sollte der Kapitalbedarf hierdurch nicht gedeckt werden, so wird der Vorstand ermächtigt, eine Obligationsanleihe aufzulegen. Die Zeichnungsfrist wurde bis Septbr. 1931 verlängert, da bis Mitte 1930 nur ca. 52 %% eingegangen sind. Die Erhöh. konnte auch 1930 noch nicht zur Durchführung gebracht werden. Ein Antrag in der G.-V. v. 27./6. 1931, den Endtermin der Zeichnung nochmals zu verlängern, verfiel mit den Stimmen der BVG als Hauptaktionär der Ges. der Ablehnung. – Die G.-V. v. 29./6.1932 beschloss Herabsetz. des Grundkap. von RM. 5 360 000 auf RM. 536 000 durch Zus. legung der Aktien im Verh. 10: 1 zweeks Deckung von Verlusten u. Vornahme von ausserordentl. Abschr., nach der Verordnung des Reichspräsidenten vom 6./10. 1931 in erleichterter Form,