Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 3225 zZweck: Bau u. Betrieb von vollspurigen Eisenbahnen von Bonn läugs dem Vorgebirge nach Köln (Vorgebirgsbahn), von Bonn über Wesseling nach Köln (Rheinuferbahn), von Station Hermülheim der Vorgebirgsbahn nach Wesseling zam Anschluss an die Rhein- uferbahn u. an eine Werftanlage bei Wesseling, ferner von Hermülheim nach Berrenrath sowie von kleineren Verbindungs- u. Abkürzungsstrecken zwischen diesen Bahnen, endlich die Erweiter. u. Verbesser. der vorhandenen Strecken u. teilweise Mitbenutz. der städtischen Strassenbahnen u. Hafenbahn in Köln u. der städt. Strassenbahn in Bonn, ferner Erweiter. u. Verbesser. der vorhandenen Strecken u. Betrieb von Kraftwagen für die Beförder. von Personen u. Reisegepäck sowie von Stückgut u. Gütern im Einflussgebiet der Köln-Bonner Eisenbahn. Konzession: Durch Konzessionsurkunde v. 4./8. 1894 wurde der Ges. zunächst die Kon- zession zum Bau u. Betrieb der schmalspurigen Vorgebirgsbahn, durch solche v. 15./8. 1898 die Konzession zum Bau u. Betrieb der Rheinuferbahn erteilt. Mehrere Nachtragskonzessionen betreffen neben der Erweiter. u. dem Umbau dieser beiden Bahnen die Genehmigung zum Bau u. Betrieb der Eisenbahnen von Vochem nach Wesseling, von Hermülheim nach Berren- rath, so wie einer Anzahl kleinerer Anschluss- u. Abkürzungsstrecken. Die Konzessionen sind zeitlich nicht begrenzt. Der Staatsregierung ist unbeschadet des gesetzl. Ankaufsrechtes das Recht vorbehalten, jederzeit, jedoch nicht vor Ablauf von 10 Jahren nach der Inbetrieb- nuahme der noch vollspurig auszubauenden Vorgebirgsbahn, das gesamte Unternehmen der Ges. (einschl. allen Zubehörs u. aller Fonds) gegen Erstatt. der von ihr aus eigenen Mitteln aufgewendeten notwendigen u. nützlichen Anlagekosten zu erwerben, ausgenommen diejenigen Bahnstrecken, die innerhalb des Weichbildes der Städte Köln u. Bonn liegen u. nach dem Ermessen der Staatsregierung mehr den Charakter von Strassenbahnen haben. Besitztum: Die Ges. besitzt u. betreibt eine Schmalspurbahn mit Dampfbetrieb von Köln über Brühl nach Bonn (Vorgebirgsbahn) mit einer Länge von 36,5 km u. einer Spur- weite von 1 m; auf der Teilstrecke von Hermülheim nach Vochem ist neben dem schmal- spurigen Gleis noch ein vollspuriges in Betrieb: eine vollspurige Abkürzungslinie dieser Bahn von Vochem nach Pingsdorf; eine vollspurige zweigleisige Eisenbahn mit elektrischem u. Dampfbetrieb von Bonn über Wesseling nach Köln (Rheinuferbahn) von 28.32 km Länge, endigend an der Einmündung in die Strassenbahn der Stadt Köln bei Marien- burg. Die Strecke Köln-Marienburg bis Bonn-Ellerstrasse wird als Hauptbahn, die übrigen Strecken werden als Nebenbahn betrieben; eine vollspurige Eisenbahn von Vochem nach Wesseling von 5.7 km Länge zum Anschluss an die Rheinuferbahn u. an eine Werftanlage in Wesseling, mit einer vollspurig. Abzweigung von der Station Vochem- Brühl nach dem Staatsbahnhof Brühl und nach dem Staatsbahnhof Köln-Eifeltor, bzw. dem eigenen Güterbahnhof Köln-Sülz; eine normalspurige Nebenbahn mit Dampf betrieb von Her- mülheim (Vorgebirgsbahn) über Hürth u. Knapsack nach Berrenrath (Länge von 6.27 km). Der Ges. ist ferner das Mitbenutzungsrecht der Städtischen Strassenbahn in Köln von der Einmündung der Rheinuferbahn in diese bei Marienburg bis zur Boltensternstr. für den Personen-, Gepäck- u. Stückgutverkehr u. bis zur Abzweigung der Städtischen Hafenbahn für den Güterverkehr eingeräumt, sowie das Mitbenutzungsrecht der Städtischen Hafenbahn in Köln von der vorerwähnten Abzweigung bis zu den Übergabegleisen für die Verbind. mit dem Staatsbahnhof Köln Bonntor für den Güterverkehr. Die Züge der bestehenden, noch zu bauenden oder umzubauenden Linien können mit Dampfkraft, elektrischer Kraft oder einer andern Kraft befördert werden. Der für den Betrieb der elektrischen Bahnen erforderliche Strom wird in dem eigenen Kraftwerk der Ges. zu Wesseling erzeugt, das mit 1800 PS. auf eine Leistungsfähigkeit von 4 000 000 Nutz-K.-W.-Stunden im Jahre bei 1000 Volt Spannung eingerichtet ist. Im Mai 1920 wurden auf der Strecke Köln-Knapsack Kraftwagenomnibusse in Betrieb gestellt. Die Ges. besitzt ferner eine Werftanlage in Wesseling von 1 km Länge mit 9 Dampf- u. 2 elektr. Kränen. Zur Vergrösser. des Brikettumschlags an der Werft wurden 1920/21 umfangreiche Neubauten u. Ergänzungen in Angriff genommen. An Baulichkeiten besitzt die Ges. ausser den Stationsgebäuden eine Werkstätte, 2 Wagenhallen u. das Kraftwerk in Wesseling; eine Werkstätte, Lokomotiv- u. Wagenhallen in Hermühlheim; 1 Werkstätte, 1 Wagenhalle u. 2 Lokomotivschuppen in Vochem u. Dransdorf, ferner auf der Rheinwerft ein Dienstgebäude u. eine Werkstätte. Die Ges. hat ferner an ver- schiedenen Orten insgesamt 80 Beamten- u. Arbeiter-Wohnhäuser u. 1 Verwaltungsgebäude in Köln errichtet u. 25 angekauft, davon in Bonn 11 Häuser, die sie für Bauzwecke erworben hat. Betriebsmittel: An Betriebsmitteln sind vorhanden für den Dampfbetrieb: 39 Lokomotiven- 28 Personenwagen, 15 Post- u. Gepäckwagen, 425 offene Spez.-Güterwagen, 606 Güterwagen, 2 Gerätewagen, 13 Bauwagen, 1 Schutzwagen für fahrbaren Dampfkran; für den elektr. Betrieb: 27 Triebwagen mit Personenabteilen, 24 Anhängewagen, diese teilweise mit Post- u. Gepäckabteilen, 4 Montagewagen. Für den Benzolbetrieb: 9 Benzoltriebwagen, 18 An- hängewagen, 1 Gerätewagen. Ferner 2 elektr. u. 9 Dampfkräne auf der Rheinwerft. — Die Zahf der Beamten beträgt etwa 800, die der Arbeiter etwa 900. Statistik: 1913–1931: Beförderte Personen: 5 370 641, 5 256 161, 5 484 939, 6 758 618, 10 050 927, 11 056 358, 8 686 762, 8 522 827, 7 846 928, 8 437 802, 9 193 407, 9 333 036, 9 069 739, 7788 054. – Beförderte Güter: 2 047 253, 1 991 386, 2 175 940, 2 210 183, 2 400 200, 2 312 098, 3 788 074, 4 506 049, 4 606 779, 5 054 110, 5 420 510, 5 730 629, 5 236 570, 4 837 880 t. – Rhein- = ――― ――― =