Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 3237 Sammelladungsverkehren. Wie im Vorjahre war auch im Jahre 1931 das Lagergeschäft befriedigend. Die uns von dem Wirtschaftsministerium erteilte Genehmigung zur Aus- fertigung von Warrants (indossable Lagerscheine) förderte diesen Zweig unseres Geschäftes weiter. Mitteldeutsche Luftverkehrs-Akt.-Ges. in Leipzig C 1, Augustuspl. 7 X (Europahaus). Gegründet: 12./3. 1924; eingetr. 16./7. 1924. Firma bis 5 /11. 1927: Sächsische Luftverkehrs- A.-G. mit Sitz in Dresden. Zweck: Erricht. u. Betrieb von Luftverkehrslinien mit fahrplanmässig geregeltem Verkehr u. Beförder. von Personen u. Gütern mit Flugzeugen u. Flugzeuggerät wie über- haupt die Betätig. aller Geschäfte, die mit dem Luftverkehr im Zus. hang stehen. Die Ges. trat am 1./5. 1924 in die Luftverkehrs-Interessengemeinschaft, die „Trans-Europa-Union“ in München, ein. Im Zusammenhang damit betreute die Ges. die Flugleitung Dresden der „Trans-Europa-Union“ bzw. der Junkers Luftverkehr A.-G. als geschäftsführender Gesell- schafter der „Trans-Europa-Union“. Der regelmässige Streckenverkehr begann am 11./8. 1924 mit der Eröffnung der Strecke Berlin-Dresden-Fürth, die von Berlin aus nach Warne- münde-Stockholm u. von Fürth aus nach München-Zürich-Genf einerseits u. München-Wien- Budapest andererseits Anschluss hatte. Die Ges., deren Vermögen in der Hauptsache aus Aktien der untengenannten beiden Betriebsgesellschaften besteht, übt selbst keinen praktischen Luftverkehr aus, sondern ver- waltet jetzt als gemeinnütz. Institut die praktischen Luftverkehrsinteressen der öffentlichen Hand des Landes Sachsen (Luftverkehrspolitik, Linienanschlüsse. Verkehrsstatistik, Ver- waltung u. Abrechnung der seitens der sächsischen öffentlichen Hand für die Dienste der Deutschen Luft-Hansa A.-G. u. Nordbayerischen Verkehrsflug A.-G. zu leistenden Sub- ventionen usw.). Die G.-V. v. 5./11. 1927 genehmigte einen Fusionsvertrag, durch den das gesamte Vermögen der Mitteldeutschen Aero Lloyd A.-G., Leipzig, auf die Ges. gegen Gewähr. von RM. 126 000 Akt. übertragen wird. Beteiligungen: 1926 beteiligte sich die Ges. mit RM. 800 000 an der Deutschen Luft- Hansa A.-G., Berlin, u. 1929 mit RM. 50 000 an der Nordbayerischen Verkehrsflug A.-G. (jetzt: Deutsche Verkehrsflug A.-G.), Nürnberg/Fürth. Ferner besitzt die Ges. RM. 900 Anteile der Aero-Express-Luftbetriebs G. m. b. H., Leipzig (Kap. RM. 5000). Kapital: RM. 900 000 in 750 Akt. zu RM. 800 u. 3000 Akt. zu RM. 100. Urspr. RM. 220 000 in 220 Akt. zu RM. 1000, übern. von den Gründern zu pari. Lt. G.-V. v. 28./3. 1925 Erhöh. um RM. 530 000 in 530 Akt. zu RM. 1000, ausgegeb. zu pari, übern. je zur Hälfte von den Junkers Luftverk.-A.-G. u. der Elektra A.-G. Dresden, zum Zwecke des Eintritts als Kommanditist in die zu gründende Europa-Union K.-G. a. A. (s. oben). Die G.-V. v. 5./11. 1927 beschloss Herabsetz. des Grundkap. um RM. 150 000 auf RM. 600 000 durch Herabsetz. des bisher auf je RM. 1000 lautenden Nennbetrags der Aktien auf je RM. 800 zum Ausgleich einer Unterbilanz. Sodann Kap.-Erhöh. um einen Betrag von RM. 300 000 durch Ausgabe von 3000 Akt. zu RM. 100. Von den neuen Aktien dienten RM. 126 000 zur Durchführ. der Fusion mit der Mitteldeutschen Aero Lloyd A.-G. (s. auch oben); RM. 73 000 übernahm die Stadtgem. Dresden, die dafür als Sacheinlage Aktien der Deutschen Luft Hansa A.-G., Berlin, im Nennbetrage von RM. 73 000 einzubringen hat. Grossaktionäre: Das A.-K. von RM. 900 000 befindet sich zu 80.47 % im Besitz der sächsischen öffentlichen Hand bzw. von Institutionen, die vollständig oder vorwiegend im Besitz der öffentlichen Hand sind (Land, Kommunen, Amtshauptmannschaften, Leipziger Messamt, Deutsche Luft-Hansa A.-G. usw.), während 19.53 % auf Privatkreise entfallen, u. zwar hauptsächlich auf die Junkers Plugzeugwerk A.-G., Handelskammern usw. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 13./4. Stimmrecht: Je RM. 100 A.-K. = 1 St. Gewinnverteilung: Der A.-R. erhält keinen Anteil am Reingewinn, solange der Luft- verkehr durch staatl. Mittel unterstützt werden muss. – Soweit der Reingewinn unter Berücksichtig. des § 262 HGB. 5 % der gezahlten Kap.-Einlagen fHbersteigt, wird er für gemeinnütz. Zwecke der Luftfahrt verwendet. Im Falle ihres Ausscheidens erhalten die Aktion. nicht mehr als den Nennbetrag der gezahlten Einlagen zurück. Im Falle einer Auflös. der Ges. wird das über den Nennbetrag der gezahlten Einlagen hinaus vorhandene Vermögen für gemeinnützige Zwecke der Luftfahrt verwendet. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Inv. 1300, Wertp.: Deutsche Lufthansa A.-G. 843 620, Deutsche Verkehrsflug A.-G. 50 000, Aero-Express-Luftbetriebs G. m. b. H. 900, Schuldner: Bankguth. 21 308, Verschiedene 12 345, Kassa 1717, (Treuhänder, Vermögenswerte 52 356). – Passiva: A.-K. 900 000, Gläubiger: Junkers Flugzeugwerk A.-G. 20 000, Ubergangsposten 11189, (Treuhänderische Verpflicht. 52 356). Sa. RM. 931 189. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben 37 343, Abschr. 385. – Kredit: Betriebseinnahmen 36 650, Zs. 1078. Sa. RM. 37 728. Dividenden: 1924–1931: 0 %. Direktion: Werner Wagener, Kurt Wurll, Leipzig. Prokurist: Paul Lätsch. ―― — ― ― ==– ― = = = 2 1