Brauereien, Mälzereien und Presshefefabriken. 3285 Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 26./4. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Rückst. Einzahlungen 60 000, Inv. 1, Kassa, Post- scheck, Banken 4429, Wechsel 419 197, Debit. 55 344, (Bürgschaftsford. 694 545). – Passiva: A.-K. 360 000, R.-F. 30 000, a. o. R.-F. 60 000, Delkr.-F. 20 000, Kredit. 46 508, (Bürgschafts- verpflicht. 694 545), Reingewinn 22 463. Sa. RM. 538 971. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 91 299, Reingewinn 22 463. – Kredit: Gewinnvortrag 4469, Waren 52 594, Zs. u. Provis. 56 699. Sa. RM. 113 762. Dividenden: 1924–1931: 0, 0, 0, 0, 0, 7, 6, ? %. Direktion: E. Froese. Prokurist: W. Wach. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Robert Nortmann, Berlin; Stellv. Gen.-Dir. August Erichsen, Altona; Gen.-Dir. Hans Bohrisch, Stettin; Brauereibes. Max Hering, Chemnitz; Gen.-Dir. Ernst Kuhlmay, Berlin; Gen.-Dir. W. Reinhardt, Leipzig; Präsident H. Haenle, Dillingen; Brauerei-Dir. E. Feldmüller, Stuttgart. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Postscheckkonto: Berlin 50 329. ― C0 1 Steinplatz 5366. £ Braubezug Berlin. Schultheiss-Patzenhofer Brauerei-Aktiengesellschaft in Berlin. Zentralbureau NW 40, Roonstrasse 6/8. (Ostwerke-Schultheiss-Patzenhofer-Konzern.) Sanierung (gemäss G.-V.-B. v. 21./7. 1932): Lt. Geschäftsbericht für 1930/31 ist die Lage des Gesamtunternehmens nach allen Richtungen unter Hinzuziehung der Deutschen Revisions- u. Treuhand-Aktiengesellschaft geklärt. In der Hauptsache sind die entstandenen wesent- lichen Verluste auf die Verschmelzung der Ostwerke A.-G. mit der Ges. u. auf die im Zusammenhang mit der schweren Wirtschaftskrise eingetretene allgemeine Wertminderung zurückzuführen. Die sich daraus ergebende Abschreibungsnotwendigkeit beeinflusst die Bilanz (ohne Berücksichtigung der nachstehend erörterten Bankenforder.) in der Weise, dass nach Deckung aller Verluste u. Vornahme von Sonderabschr. aus den zur Verfügung stehenden offenen u. stillen Res. die Möglichkeit eines Ausgleichs der Aktiven u. Passiven verblieben wäre. Es musste weiterhin Aufgabe der Ges. sein, über die Forder. der Banken aus den Aktienkäufen eine Verständigung zu erzielen. Es handelt sich um Käufe, welche die Ver- waltung der Ostwerke in einer Gesamthöhe von nom. RM. 14 567 800 Schultheiss-Aktien getätigt hatte u. um Forder., die von verschiedenen Banken im Gegenwert von RM. 41 400 000 in Dollar- bzw. Schweizer-Franken-Währung geltend gemacht wurden. Bei Berücksichtig. dieser Forder. in der Bilanz hätte sich eine Vermehrung des Verlustes um RM. 26 800 000 ergeben. Weiterhin war die Angelegenheit der nom. RM. 15 000 000 bisher zu 25 % ein- gezahlten Vorzugs-Aktien u. endlich der Fragenkomplex der Effektenkonsortium G. m. b. H. (s. auch „Beteilig.) zu ordnen. Die Verhandl. über diese Fragen waren deshalb langwierig, weil es galt, die schwierige Situation rechtlich u. finanziell zu klären, eine für die Ges. möglichst günstige vergleichsweise Regelung zu treffen u. die zum Teil einander wider- streitenden Interessen verschied. in- u. ausländischer Banken zu berücksichtigen. Das Resultat dieser Verhandl. ist folgendes: 1. Die Banken stellen die gekauften nom. RM. 14 567 800 Schultheiss-Patzenhofer-St.-Akt. zur freien Verfügung. Hiervon werden nom. RM. 2 567 800 zur Einziehung benutzt, während die Banken nom. RM. 12 000 000 in Gemässheit der Vorschriften der 2. Durchführ.-Verordnung zur Verordnung über erleichterte Kapital- herabsetz. vom 20./2. 1932 in Anrechnung auf RM. 12 000 000 ihrer Forder. übernehmen. Weitere RM. 8 000 000 der Bankenforder. werden durch Übernahme von nom. RM. 8 000 000 Genussscheinen ausgeglichen. Diese Genussscheine erhalten eine Vorzugsdiv. im gleichen Rang mit den Vorzugsaktien bis zu 6 % des Reingewinnes u. mit dem gleichen Nachbezugs- recht auf Gewinnausfälle wie die Vorz.-Akt.; sie sind im Wege der Auslosung aus dem Reingewinn zu tilgen, u. zwar ist zur Tilgung ¼o desjenigen Reingewinnes zu verwenden, der nach Ausschüttung der 6 %igen Div. auf die Vorz.-Akt. u. Genussscheine verbleibt, wobei der Ges. stärkere Tilgung, wiederum aus Reingewinn, vorbehalten ist. Von der restlichen Schuld im Gegenwert von RM. 21 407 801 werden RM. 5 007 801 in bar abgedeckt. Dieser Betrag steht der Ges. aus den noch zu erwähnenden Eingängen auf die Vorz.-Akt. zur Verfügung. Die Restschuld im Gegenwert von RM. 16 400 000 wird in Höhe des Gegenwertes von rd. RM. 5 000 000 den in Betracht kommenden ausländischen Banken in Dollar bzw. Schweizer Franken, die verbleibenden RM. 11 400 000 in Reichsmark geschuldet. Diese Schuld ist bis längstens 1945 gestundet; sie ist zum Reichsbankdiskont, höchstens zu 6 % jährlich, verzinslich u. vom 1./9. 1935 ab in vereinbarten Raten zu tilgen. 2. Die Ges. hat im Zusammenhang mit der Fusion mit der Ostwerke A. G. im Sept. 1930 nom. RM. 15 000 000 Vorz.-Akt. mit einfachem Stimmrecht ausgegeben, die mit 25 % eingezahlt u. damals als eine Art Stimmrechtsaktien gedacht waren. Diese Aktien gehören der Effektenkonsortium G. m. b. H., sie befinden sich jedoch im Gewahrsam der Ges., die hinsichtlich dieser Aktien ein kaufmännisches Zurückbehaltungsrecht wegen der ihr gegen die Effektenkonsortium G. m. b. H. aus verschiedenen Rechtsgründen zustehenden Ansprüche hat. Der A.-R. von ―