3286 Brauereien, Mälzereien und Presshefefabriken. Schultheiss-Patzenhofer hat die Einforder. der restlichen RM. 11 250 000 auf diese Vorz. Akt. beschlossen. Die Banken haben nunmehr als Erstzeichner der Vorz.-Akt. die volle Einzahlung übernommen u. sich gleichzeitig bereit erklärt, der Ges. zur Ablösung des ihr zustehenden Zurückbehaltungsrechts an den Vorz.-Akt. einen weiteren Betrag von RM. 9 2 190 000 auf die mit 25 % eingezahlten Vorz.-Akt. zu zahlen. Die Ges. erhält auf diese Weise einen Barbetrag von RM. 11 250 000 £ RM. 2 190 000 = RM. 13 440 000, aus dem einmal die bereits unter 1 erwähnte Abzahlung in Höhe von RM. 5 007 801 aus den Aktienkäufen, sodann der zu 3 zu erwähnende Betrag für den Erwerb von Aktien an die Banken des Effektenkonsortiums zu leisten ist. Die Vorz.-Akt., die bisher auf den Namen lauteten, werden nunmehr in Inhaberaktien umgewandelt u. durch ein ihnen gewährtes Umwandlungs- recht in St.-Akt. verkehrsfähig gemacht. 3. Die Ges. ist an der Effektenkonsortium G. m. b. H. 9 wesentlich beteiligt. Letztere hat Schulden gegenüber verschiedenen Banken im Gegenwert 0 von rd. RM. 10 000 000 zuzügl. Zs., zum grössten Teil in ausländischer Währung. Die Banken haben hierfür eine teilweise Deckung in Schultheiss-Patzenhofer St.-Akt. in Händen. 9 Nunmehr ist vereinbart, dass sämtliche Bankengläubiger der Effektenkonsortium G. m. b. H. sich für ihre Forder. gegen Übernahme der ihnen verpfändeten Aktien für befriedigt erklären. Damit wird der Fragenkomplex Effektenkonsortium G. m. b. H. bereinigt. Die Effekten- konsortium G. m. b. H. kann nunmehr liquidiert werden. Im Zusammenhang hiermit über- nimmt Schultheiss zum Zwecke der Bilanzbereinigung von Banken des Effektenkonsortiums insgesamt nom. RM. 8 267 500 Schultheiss-Patzenhofer St.-Akt. zum Kurse von 50 %, die es zur Einziehung verwendet. Auf der so gewonnenen Grundlage war es möglich, für die Ges. nachstehendes Reorganisationsprogramm aufzustellen: a) Das gegenwärt. St.-A.-K. von nom. RM. 75 000 000 wird zunächst durch Aktieneinziehung auf nom. RM. 61 000 000 herabgesetzt u. zwar durch Einziehung eigener der Ges. gehöriger St.-Akt. von nom. RM. 3 164 700, ferner durch Ein- 0 ziehung der aus den Aktienkäufen herrührenden, der Ges. von den Banken zur Verfügung gestellten nom. RM. 2 567 800; endlich aus den vom Effektenkonsortium erworbenen nom. RM. 8 267 500. b) Das derart auf nom. RM. 61 000 000 herabgesetzte St.-A.-K. wird nunmehr durch Herabsetz. des Nennwertes bzw. Zusammenleg. weiterhin herabgesetzt. Hierbei * bleiben RM. 12 000 000 gemäss Ziffer 1 von der Einziehung bzw. Zusammenleg. ausgenommen. 30 Es sind dies diejenigen nom. RM. 12 000 000. die aus Aktienkäufen stammen u. nunmehr 0 gegen RM. 12 000 000 Bankenforder. aus Aktienkäufen verrechnet werden. Es verbleiben hiernach nom. RM. 49 000 000 St.-Akt. Diese werden im Verhältnis 5: 3 herabgesetzt auf nom. RM. 29 400 000. Hiernach beträgt das neue Kapital von Schultheiss nom, RM. 15 000 000 Vorz.-Akt. u. nom. RM. 29 400 000 St.-Akt. RM. 12 000 000 = RM. 41 400 000 St.-Akt., ins- = gesamt also nom. RM. 56 400 000. Bei Durchführung dieses Reorganisationsplanes steht ein 00 Betrag von RM. 5 640 000 zur Verfügung, welcher zur Schaffung des vollen gesetzl. R.-F. 0 n Höhe von 10 % des neuen Kapitals Verwendung findet. Gegründet: 27./5. 1871 als A.-G., eingetr. 26./6. 1871. Begründet 1842 vom Apotheker 9 Prell in der neuen Jakobstr. 26, wurde die Brauerei 1853 von Jobst Schultheiss übernommen u. ging 1864 in den Besitz von Ad. Roesicke über. 1871 wurde dieselbe in eine A.-G. umge- wandelt. Firma bis 12./7. 1920: Schultheiss' Brauerei Actien-Gesellschaft u. nach Vereinig. mit der Patzenhofer Brauerei-A.-G. geändert wie oben. * E. 70 Entwicklung: Über frühere Anglieder. bzw. Übernahme von Brauereien sowie Grund- stücks-Ankäufen usw. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927. Gemäss Beschluss der G.-V. v. 26./4. 1921 der Gesellschaft fand in Übereinstimmung mit den gleichlautenden Beschlüssen der G.-V. der Ostwerke A.-G. u. der C. A. F. Kahlbaum A.-G. 9 in Berlin der Vertrag v. 24./3. 1921 zwecks Herbeiführung einer Interessengemeinschaft auf die Dauer von 60 Jahren mit Wirkung v. 1./9. 1920 Annahme. Durch Beschluss der a. o. G.-V. v. 5./7. 1926 schied die C. A. F. Kahlbaum A.-G. aus dem Interessengemeinschaftsverhältnis Ostwerke-Schultheiss-Kahlbaum aus. Hierfür wurde den . Kahlbaum-Aktionären Gelegenheit geboten, entweder ihre Aktien zum Kurse von 120 % an die Schultheiss-Patzenhofer Ges. zu verkaufen oder in Schultheiss-Patzenhofer Aktien im Verh. 3:2 umzutauschen. Gleichzeitig war dem Vorstande der Schultheiss-Patzenhofer Ges. die Ermächtig. zur völligen Verschmelzung der C. A. F. Kahlbaum Ges. mit der Schultheiss- Patzenhofer Ges. erteilt worden, die am 28./12. 1926 vollzogen wurde unter gleichzeitiger Gründung einer neuen A.-G. unter der Firma C. A. F. Kahlbaum A.-G., die die Fortführung des Kahlbaum-Vertriebes bezweckt. Bei dieser Gründung war von vornherein beabsichtigt, der neuen Kahlbaum-Gesellschaft den für ihre Fabrikation erforderlichen Teil des Vermögens der alten Firma wieder zu übereignen. Dies ist mittels Vertrages v. 27./7. 1927 geschehen. Im Besitze von Schultheiss sind nur diejenigen Werte verblieben, welche die C. A. F. Kahl- baum A.-G. nicht benötigt, d. h. verschiedene Beteiligungen u. auch Liquidationsobjekte – insbes. die wertvollen Berliner Grundstücke –, für welche vorteilhafte Verwertungs- möglichkeiten abgewartet werden sollen. Zur Durchführung des Vertrages hat die Kahl- baum A.-G. ihr Kapital von RM. 1 000 000 uf RM. 6 000 000 erhöht. Für die überlassenen Werte erhielt Schultheiss die 5 000 000 junger Kahlbaum-Aktien. Der Grundbesitz hat 1926/27 einen bedeutenden Zuwachs erfahren. Es wurde von der aufgelösten Grundstücks- Gesellschaft m. b. H., welche Eigentümerin des Grundstücks Friedrichstr. 71 war, dieses