Brauereien, Mälzereien und Presshefefabriken. 3287 übernommen; ferner wurde das an verkehrsreicher Stelle in Berlin gelegene Grundstück Alexanderstr. 51/52, auf welchem sich seit langen Jahren eine der Ges. besonders wertvolle Absatzstätte befindet, gekauft, u. sodann wurde das Grundstück Roonstr. 8, das dem Ver- waltungsgebäude unmittelbar benachbart ist, erworben. Die Übernahmepreise für diese drei Grundstücke betrugen insges. RM. 3 672 422. Die G.-V. v. 12./1. 1928 beschloss Ver. schmelzung der Oppelner Aktienbrauerdi u. Presshefefabrik, Oppeln, der Vereinsbrauerei A.-G., Beuthen, u. der Brauerei Jaeckel A.-G., Strehlen, mit der Schultheiss-Patzenhofer A.-G., ferner Erwerb der Oberschlesischen Bierbrauerei, Abteilung der Ostwerke A.-G., zu Hindenburg, nebst Niederlagen (s. auch Besitz), ferner der Beteiligung der Ostwerke A.-G. an der Lager- bierbrauerei E. Haase G. m. b. H., Breslau, sowie Erwerb des Vermögens der Engelhardt Malazbierbrauerei G. m. b. H. zu Gleiwitz u. der Stadtbrauerei Gross-Strehlitz G. m. b. H. vorm. I. Steinitz, Gross-Strehlitz. Zur Durchführung dieser Fusionen u. Erwerbungen wurde das Kapital um RM. 4 600 000 erhöht. Die General-Versammlung v. 15./9. 1930 genehmigte den Abschluss eines Verschmelzungsvertrages mit der Ostwerke A.-G., Berlin wonach — unter Aufhebung des bestehenden Interessengemeinschaftsvertrages mit Wirkung ab 1./9. 1929 – das Vermögen dieser Gesellschaft als Ganzes unter Ausschluss der Liquidation mit Wirkung ab 1./9. 1929 auf die Schultheiss-Patzenhofer Brauerei-A.-G. gegen Gewährung von Aktien der letzteren, und zwar von 4 Schultheiss-Patzenhofer-Aktien für 5 Ostwerke- Aktien übertragen wird. Zur Durchführung der Fusion wurde das A.-K. um RM. 24 000 000 erhöht. Zwecks Entlastung der Schultheiss-Patzenhofer Brauerei-A.-G. von wesensfremden Beteiligungen, die s. Zt. gelegentlich der Fusion mit der Ostwerke A.-G. übernommen worden sind, wurde 1931 der Besitz an Akt. der Schlesischen Mühlenwerke A.-G., Breslau, u. der Th. Flöther Maschinenbau A.-G., Gassen, verkauft. Ende März 1932 wurde der grössere ãeil des Besitzes an Aktien der Vereinigte Portlandzement- und Kalkwerke Schimischow, Silesia und Frauendorf A.-G., an ein Konsortium verkauft, dem eine Anzahl norddeutscher zementfabriken sowie Werke der Montanindustrie angehören. Der Rest des Pakets ist der- selben Gruppe in Option gegeben. In Verbindung hiermit ist ein freundschaftliches Zu- sammenwirken zwischen Verkäufer und Käufer vereinbart. Zweck: Betrieb des Braugewerbes u. aller dazu gehörigen u. damit in Zus. hang stehenden Nebengewerbe. Zu diesem Zweck darf die Ges. Grundstücke erwerben u. wieder veräussern, Zweigniederlass. errichten, bestehende Anlagen pachten, sich durch Kap. oder durch Erwerb von Aktien oder in sonst. Weise bei anderen dem gleichen Zweck dienenden Unternehm. beteiligen oder solche and. Unternehm. durch Kauf oder Vereinig. erwerben. Die Ges. darf ferner Interessengemeinschaften mit and. Unternehm. abschliessen. Die Ges. kann sich auch an anderen Unternehm., insbes. auf dem Gebiete der Hefe-, Glas-, Zement- u, landwirtschaftl. Masch.-Industrie beteiligen. Produktion: Untergäriges Bier, ferner Nebenproduktion: Eis, Malz u. Futtermittel. Nebenprodukte-Verwertung: Teils im eigenen Betrieb, teils durch Verkauf. Bier-Export von Fass- u. Flaschenbier nach den verschie- densten Ländern. Besitztum: Die Schultheiss-Patzenhofer Brauerei A.-G. besteht z. Z. aus folgendeu Betrieben: Abteil. I, Berlin N, Schönhauser Allee 36/39, Brauerei; Abteil. II, Berlin S W Lichterfelder Strasse 11/17 Brauerei; Abteil. III, Dessau, Brauereistrasse, Brauerei und Mälzerei; Abteil. IV B.-Niederschöneweide, Berliner Strasse 137, Brauerei; Abteil. V, Breslau, Matthiasstrasse 204/208, Brauerei; Abt. VI, Berlin, Hasenheide 22–31, Brauerei u. Mälzerei: (früher Berliner Unions-Brauerei, diese Abt. ist stillgelegt, die Lagerräume sind zum Teil vermietet). Abteil. Spandauerberg, B.- Charlottenburg 9, Spandauer Chaussee 50/56, (früher Spandauerbergbrauerei vorm. C. Bechmann A.-G.) z. Zt. stillgelegt, Brauerei u. Mälzerei (das Brauereigrundstück u. die Betriebsgebäude sind an die Hartwig Kantorowicz- C. A. F. Kahlbaum A.-G. vermietet); Abt. N0, Berlin NO, Landsberger Allee 24–27, Brauerei; Abteil. NW, Berlin NW, Stromstr. 11–16, Ecke Turmstr. 25, vorm. Moabiter Brauerei A.-G.), Brauerei u. Mälzerei; Abteil. SW, Berlin SW, Fidicinstr. 2/3 (vorm. Berliner Bock-Brauerei A.-G.), Brauerei zur Zeit stillgelegt, teilweise vermietet; Abteil. N, Berlin N, Schulzendorfer Str. 10–11, Chausseestrasse 64 (vorm. Berliner Bock-Brauerei A.-G., vordem Norddeutsch. Brauhaus A.-G), Brauerei, zur Zeit stillgelegt u. teilweise vermietet; Abteil. Spandau, Berlin-Spandau, Neuendorfer Str. 27–28, Brauerei; Abt. Oppeln (frühere Oppelner Actienbrauerei u. Presshefefabrik); Abt. Beuthen (frühere Vereinsbrauerei Aktiengesellschaft); Abt. Hindenburg (frühere Oberschlesische Bierbrauerei, Abt. der Ostwerke A.-G. Berlin); Malzfabrik zu Pankow bei Berlin, Mühlenstr. 5–7; Malzfabrik zu Fürstenwalde a. d. Spree; Malzfabrik zu Schöneberg, Berlin-Tempelhof, Bessemerstr. 2–14; Malzfabrik zu Frankf. a. d. Oder; Malzfabrik Strehlen (frühere Brauerei Jäckel A.-G.); Malzfabrik zu Gross Strehlitz (frühere Stadtbrauerei Gross-Strehlitz G. m. b. H. vorm. J. Steinitz in Liqu.) sowie 146 in der Provinz gelegene Niederlagen u. 128 eigene Ausschanklokale, die sich teils auf eigenen Grundstücken, teils in gemieteten Räumen befinden. Die Betriebe können, insbesondere durch Erweiterung der Keller anlagen ohne Schwierigkeit auf eine jährliche Leistungs fähigkeit von 4½ Mill. hl gebracht werden. Der Grundbesitz der Ges. umfasste am 31./8. 1931: 109 ha 75 a 50 qm. Vorhanden sind: 166 Kraftfahrzeuge, 2300 Wagen, 2280 Pferde, 203 Eigentumwaggons. – Die Zahl der beschäftigten Angestellten u. Arbeiter beträgt zur Zeit rd. 907 bzw. 4716. =―