Ü 338 Nahrungs- u. Genussmittel, Getreide- u. Futterhandlungen, Mühlen. 2= Besitztum: Nach 1926 erfolgtem Verkauf desjenigen Teiles des Unternehmens, in welchem die Roggenmüllerei betrieben wurde, an die Firma Gustav Karow Walzmühle, Königs- berg i. Pr., beträgt die Grösse des Mühlengrundstückes etwa 25 000 dm. Vorhanden ist eine Schälmühle zur Herstellung der oben erwähnten Fabrikate. Kabpital: RM. 600 000 in 600 Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 1 584 000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht 1890 um M. 120 000 u. 1896 um M. 264 000. 1916 Erhöh. um M. 816 000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 16./2. 1925 von M. 2 400 000 auf RM. 600 000 durch Abstempel. der 2400 Aktien von M. 1000 auf RM. 250. Die in der G.-V. v. 28./5. 1926 beschloss. Erhöh. um RM. 400 000 wurde nicht durchgeführt. – 1931 N eustückelung des A.-K. Anleihen: I. 4½ % Obl. v. 1890, gekündigt zum 1./9. 1923. – II. 4½ % Obl. v. 1910, ge- kündigt zum 1./9. 1923. – Der noch umlaufende Betrag beider Anleihen ist in der Bilanz v. 31./12. 1931 mit einem Aufwertungs-Betrag von RM. 13 844 eingesetzt. Rückzahlung beider Anleihen ab 2./1. 1932 mit RM. 150 für je PM. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 21./4. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Gr. /0 des A.-K.), event. Sonderrückl., 4 % Div., vom übrigen 8 % Tant. an A.-R. (ausserdem jedes Mitgl. eine feste Vergüt. von RM. 1000, der Vorstand RM. 2000), vertragsm. Tant. an Dir., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundstück u. Gebäude 470 000, Maschinen 219 100, Sprinkler-Anlage 5000, Kassa (einschl. Postscheck u. Reichsbank-Guth.) 3081, Wechsel u. Schecks 1670 (Bürgschaften 340 000), Waren 900 736, Kohlen 1431, Schuldner 568 611, Eff. 2434 (davon eigene Aktien nom. 4250), Hyp.-Tilg. 34 241. – Passiva: A.-K. 600 000, Oblig. 13 844, Genussrechte 7650, nicht abgeh. Div. 600, gesetzl. Rückl. 45 000, Sonder-Rückl. 200 000, (Bürgschafts-Akzepte 3 40 000), Wechselverbindlichkeiten 32 927, Gläubiger 178 693, Bank- schulden 772 787, Hep 296 300, Überschuss 58 502. Sa. RM. 2 206 303. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 586 359, Abschreib. 43 014, Überschuss 1931: Gesetzl. Rückl. 15 000, 6 % Div. 36 000, Vortrag 7502. – Kredit: Gewinnvortrag 1930 10 767, Betriebseinnahmen 677 119. Sa. RM. 687 886. Kurs in Berlin Ende 1913 82 %; Ende 1925–1927: –, –, – %. (Notiz 1928 eingestellt). Dividenden: 1913: 12 %; 1924–1928: 0 %; 1929–1931: 4, 6, 6 %. Vorstand: R. Teichert. Prokuristen: G. Pahlke, H. Kaufmann. Aufsichtsrat: (mind. 3) Vors. Fabrikbes. Paul Hildebrandt, Hamburg; Stellv. Bank-Dir. Friedrich Dangel, Frau Fabrikbes. Anna Winter, Königsberg. Zahlstellen: Eigene Kasse; Königsberg: Stadtbank. Ludwigshafener Walzmühle in Ludwigshafen am Rhein. Gegründet: 30./10. bzw. 11./12. 1894 mit Wirk. ab 1./1. 1895; eingetr. 15./12. 1894. Sitz bis 13./5. 1931 in Mannheim. Zweck: Fortbetrieb der von der Firma Kaufmann, Straus & Co. in Ludwigshafen über- nommenen Kunstmühle, sowie Fabrikat. u. Handel in allen verwandten Industriezweigen. Sanierung: Erhebliche Verluste an Forderungen und Beteiligungen in 1930 sowie die Notwendigkeit von weiteren Abschreibungen auf zweifelhafte Forderungen aus 1929, Absatzrückgang, somit beträchtlicher Leerlauf in der Weizenmühle, Frachtennachteile der rheinischen Mühlen gegenüber den Binnenmühlen infolge der Zwangsvermahlung hatten das Ergebnis von 1930 sehr ungünstig beeinflusst, so dass sich nach gründlichster Bereinigung der Bilanz und vorsichtigster Warenbewertung (nach Abschreibungen auf Immobil. u. Masch. von 232 644, auf Wertp. von 101 517 u. auf Debit. u. Beteilig. von 701 590; insges. RM. 1 035 752) eine Unterbilanz von RM. 615 000 ergab. Da es sich überdies im Laufe der Jahre mehr u. mehr mit zwingender Deutlichkeit herausstellte, dass die Goldumstellung von 1924 (2: 1) besonders im Vergleich zur Umstellung andrer Mühlen zu optimistisch war, die nur durch eine zu hohe Bewertung von Immobilien u. Maschinen ermöglicht wurde, sah sich die Verwaltung veranlasst, eine Berichtigung der früheren Umstellung durch Einziehung von RM. 400 000 St.-Akt. u. von RM. 100 000 Vorz.-Akt. aus dem Besitz der Ges. u. Herabsetz. des restl. A.-K. im Verh. 5:3 vorzunehmen (s. auch Kapital). Der hierdurch verfügbare Betrag von RM. 1 915 000 wurde zur Deckung der Unter- bilanz sowie Abschreib. u. Rücklagen verwandt. Besitztum: Die Hauptbetriebe der Ges. sind Weizen- u. Roggenmühle, Hartgriess- u. Graupenfabrik mit einer Gesamtleistungsfähigkeit von nahezu 7500 dz täglicher Getreide- verarbeitung, 3 massive Getreidesilos mit einem Fassungsvermögen von ca. 175 000 dz, sowie grosse massive Lagerräume im Mühlenkomplex u. eine Lagerhalle am Rhein. Das am Rhein gelegene Fabrikgrundstück ist mit Gleisanschluss versehen u. umfasst ca. 15 200 qm, davon ca. 10 800 qm bebaut. – Angestellte u. Arbeiter ca. 70 u. 320. Beteiligungen: Die Ges. ist mit nom. RM. 386 000 an den Mühlenwerken Gottschalk A.-G. in Krefeld u. Erprath (A.-K. RM. 2 200 000) beteiligt: ferner mit nom. hfl. 30 000 an der Graan Elevator Maatschapij, Rotterdam. – Massgebliche Beteilig. besteht bei 3 Mehl- handels-Ges. im rechtsrhein. Bayern zur Aufrechterhalt. des Absatzes in diesen Gebieten u. zwar bei der Mehlhandels-Ges. Burlein & Co., G. m. b. H. in Würzburg (Kap. RM. 20 000), der Nürnberger Mehlhandels-Ges. m. b. H. in Nürnberg (Kap. RM. 20 000) u. der Münchener