Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. 3413 Faber & Schleicher, Aktien-Gesellschaft in Offenbach a. M., Sedanstr. 8–10. Gegründet: 1871, A.-G. seit 9./7. 1897 mit Wirkung ab 1./1. 1897. Übernahmepreis M. 1 396 000. Firma bis 12./4. 1900: Faber & Schleicher, Maschinenfabrik auf Aktien. Zweck: Der Betrieb einer Maschinenfabrik u. Eisengiesserei, die Herstellung u. der Vertrieb von Masch. u. Apparaten aller Art, besonders für die Druckereiindustrie u. ver- wandte Gewerbe sowie der Handel mit einschlägigen Waren. Fabrikate: Druckmaschinen (speziell für Offset- u. Steindruck). Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. umfasst ca. 80 000 qm, wovon ca. 12 000 am bebaut sind. Die Fabrikanlagen befinden sich in der Sedanstr.; die Eisengiesserei liegt an der Mühlheimer Str., sie besitzt Gleisanschluss. Etwa 470 Arb. u. Beamte. Beteiligung: Die Ges. erwarb Anfang 1931 Anteile einer überseeischen Vertretungsfirma. Verbände: Die Ges. gehört der Vereinig. Deutscher Druckmasch.-Fabriken e. V., Würz- burg, an. Kapital: RM. 1 400 000 in 1000 Aktien zu RM. 1000 u. 4000 Aktien zu RM. 100. Ursprünglich M. 1 400 000 (Vorkriegskapital), dazu 1920 M. 1 800 000, 1921 M. 2 800 000 u. 1922 M. 6 400 000. Lit. G.-V. v. 22./12. 1924 Umwandl. der Vorz.-Akt. in St.-Akt. und Umstell. des A.-K. von M. 12 400 000 auf RM. 992 000 durch Herabsetz. des Nennwertes der Aktien von M. 1000 auf RM. 80. Die G.-V. v. 31./10. 1928 beschloss Erhöh. um RM. 408 000 auf RM. 1 400 000 durch Ausgabe von 200 Akt. zu RM. 1000 u. 2080 Akt. zu RM. 100; div.-ber. ab 1./1. 1929. Die neuen Aktien wurden von einem Konsort., bestehend aus dem Bankhaus S. Merzbach, Offenbach, der Deutschen Effecten & Wechselbank u. der Darm- städter und Nationalbank, Filiale Frankfurt a. M., zum Kurse von 103 % übern. u. den Aktionären im Verh. von 5:2 zum Kurse von 107 % zum Bezuge angeboten. Die Kapitals- erhöhung auf den Vorkriegsbetrag erfolgte lediglich zur Schaffung von Betriebsmitteln ent- sprechend dem erweiterten Geschäftsumfang. — Die alten Akt. zu RM. 80 wurden 1928 in Aktien zu RM. 100 u. 1000 umgetauscht. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 30./6. Stimmrecht: Je RM. 100 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div. an St.-Aktien, 10 % Tant. an A.-R., vertr. Tant. an Dir., Rest weitere Div. an St.-Aktien. Jedes Mitgl. des A.-R. erhält auch eine feste Ver- güt. von RM. 1500, der Vors. RM. 3000. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundstücke 400 000, Gebäude 194 000, Masch. 1, Kraftwagen 1, Werkz. u. Geräte 1, Patente, Modelle u. Zeichn. 1, Waren (567 710): Rohstoffe 56 156, Erzeugnisse der Giesserei 26 673, do. der Maschinenfabrik 484 881, Eff. 1, Schuldner: Wechselbestand 324 386, Buchausstände 1 207 030; (Avale 8000), Bar, Postscheck- u. Reichs- bankguth. 6131. – Passiva: A.-K. 1 400 000, gesetzl. Rückl. 200 000, Gläubiger: Bank- schulden 723 315, sonst. Verpflicht. (einschl. Anzahl.) 351 306; (Avale 8000), Übergangsposten: das Tahr 1931 betreffende, im Jahr 1932 zu verrechnende Ausgaben 10 352, unerhob. Div. 1512, Rückl. für Unterstütz. von Angestellten u. Arb. 10 805, Gewinn 1972. Sa. RM. 2 699 262. Die Verbindlichkeiten aus der Begebung von wWechseln u. Schecks betrugen am 31./12. 1931 RM. 82 928. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern 102 163, Handl.-Unk. 352 353, Abschr.: Gebäude 12 000, Patente, Modelle u. Zeichn. 22 151, Eff. 17 440; Gewinn 1972. – Kredit: Vortrag aus dem Vorjahr 69 167, Rohertrag 438 912. Sa. RM. 508 079. Die Gesamtbezüge von Vorstands- u. A.-R.-Mitgliedern stellten sich im Berichtsjahr auf RM. 94 568. Kurs: Ende 1913: 110 %; Ende 1925–1930: 41, 101, 99.25, 116, 107, 94 %; 1931 (30./6.): 73 %. Notiert in Frankf. a. M. Dividenden: 1913: 4 %; 1924–1931: 7, 6, 6, 8, 10, 10, 6 9 Vorstand: Dr.-Ing. Arthur Wormser, Dr. Otto Wormser; Stellv. Simon Ewald. Prokuristen: Heinrich Heim, Wilhelm Weis, Dr. Rudolf Heuss. Aufsichtsrat: (3) Vors. Dr. Eduard Ritsert, Frankfurt a. M.; stellv. Vors. Bernhard Merz- bach, Offenbach a. M.; Ing. J. Baumann, Dir. Julius Jacob, Dir. Ismar Miodownik, Dir. Julius Sommer, sämtl. in Frankf. a. M.; vom Betriebsrat: Ludwig Röder, Karl Passolt. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Offenbach a. M. u. Frankfurt a. M.: S. Merzbach, Deutsche Effecten- & Wechsel-Bank, Dresdner Bank. Aus dem Geschäftsbericht 1931: Nachdem wir jahrelang einen Ausgleich für das schon länger darniederliegende Inlandsgeschäft in einem erfolgreichen Export gefunden hatten, mussten sich der Niedergang der Wirtschaft auch im Ausland u. die wachsenden Schwierig- keiten, die fast überall der Einfuhr fremder Erzeugnisse bereitet wurden, für uns in einer schweren Beeinträchtig. unserer Absatzmöglichkeiten auswirken. Wir sahen uns infolge- dessen zu weitgehenden Betriebseinschränkungen gezwungen, die das Ergebnis nachteilig beeinflusst haben. Gleichzeitig hat der verschärfte Wettbewerb um die wenigen verbliebenen Aufträge die Verkaufserlöse auf ein durchaus unbefriedigendes Niveau gedrückt. Von grösseren Debitorenverlusten blieben wir bisher fast ganz verschont. Dagegen haben wir auf den Überschuss unserer Pfundausstände über unsere Pfundschulden Kursverluste — in nicht sehr bedeutender Höhe –— erlitten. Im neuen Jahr haben sich infolge Fortdauer u. weiterer Verstärkung der Weltwirtschaftskrise die Verhältnisse auch für uns noch ungünstiger gestaltet. 7 ―― * 3 ―