Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 3737 v. 22./6. 1923 um M. 3 Mill. in 3000 Aktien, ausgegeben zu 100 %. Kapitalumstell. erfolgte lt. G.-V. v 16./11. 1925 von M. 23 Mill. auf RM. 300 000. Geschäftsjahr: Kalenderj Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundst. u. Wohnhäuser 156 223, Fabrikgebäude, Masch. u. Einricht. 716 022, Kassa 5256, Wertp. 1570, Forder. 517 067, Waren 86 075, Verlust (Vortrag 1./1. 1931 64 761 £ Verlust 1931 64 334) 129 095. – Passiva: A.-K. 300 000, gesetzl. Rückl. 30 000, Verbindlichkeiten 1 281 308. Sa. RM. 1 611 308. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unkosten 134 986, Steuern u. soziale Lasten 35 888, Abschr. 48 704. – Kredit: Fabrikations-K. 155 244, Verlust 1931 64 334. Sa. RM. 219 578. Dividenden: 1924–1931: 0 %. Direktion: Dipl.-Ing Georg Prochaska. Aufsichtsrat: Dr.-Ing. h. c. Meno Lissauer, Bruno Griessmann, Köln; Dr.-Ing. Georg Lang, Hamburg. Zahlstelle: Ges.-Kasse. A. Riebeck'sche Montanwerke Aktiengesellschaft in Halle a. S., Merseburger Str. 156/57. Gegründet: 10./6. 1883; eingetr. 30./6. 1883. Nach dem Tode des alleinigen Besitzers Komm.-Rat Riebeck wurde die Ges. zwecks Auseinandersetzung von dessen Erben gegründet. 1888 wurden sämtl. Aktien an ein Konsort. verkauft. Die Firma lautete bis 23./6. 1923: A. Riebeck'sche Montanwerke Akt.-Ges., dann Hugo Stinnes-Riebeck Montan-u. Oelwerke u. lt. Beschl. der G.-V. v. 30./9. 1925 wieder A. Riebeck'sche Montanwerke A.-G. Zweck: Erwerb u. Betrieb von Bergwerken, chem. Fabriken u. sonst. Unternehm., die sich mit der Gewinn., Verarbeit., Verwert. u. dem Transport von Kohlen, sonst. nutzbaren Mineralien u. auch Ö1 befassen, die Verwert. u. der Vertrieb aller in solchen Werken u. Unternehmungen gewonnenen Erzeugnisse sowie die Vornahme aller mit diesen Zwecken unmittelbar oder mittelbar in Verbindung stehenden Hilfs- u. Nebengeschäfte. Besitzstand. I. Bergwerksbesitz. a) Oberröblinger Bezirk. Von den bei Ober- röblingen am See im Bergrevier West-Halle geleg. Grubenfeldern kons. Ottilie-Kupfer- hammer, kons. Walters-Hoffnung, Robert, kons. Viktoria u. Elisabeth sind etwa 17 000 ha noch vollkommen unverritzt. Der in den Feldern anstehende Kohlenvorrat gewährleistet den Werken bei jetziger Förderung eine Lebensdauer für eine grössere Reihe von Jahren. Der Abbau erfolgt zum grössten Teil im Tiefbau, aber auch in zunehmendem Masse im Tagebau. Der Flächeninhalt der Kohlenfelder in diesem Bezirk beträgt rd. 2883.54 ha. Auf dem durchschnittlich 18–20 m mächtigen Kohlenvorkommen bauen die an der Staatsbahn Oberröblingen-Querfurt liegende Grube Walters-Hoffnung sowie die an der Staatsbahn Halle-Kassel gelegenen Gruben bzw. Werke Kupferhammer, Credner, Riesser, Fürstenberg u. Teutschenthal. Unter den Tagesanlagen sind besonders zu erwähnen: 21 Brikettpressen, 100 Schwelöfen, 2 Bitumenfabriken, 1 Ziegelei, deren jährl. Leist. 5 000 000 Steine beträgt, sowie 2 Kraftwerke auf den Gruben Walters-Hoffnung u. Riesser mit 11 160 kVA.-Leistung, von denen das Kraftwerk Riesser Strom an Fremde abgibt. b) Hallescher Bezirk. Der Bergwerksbesitz besteht aus den Werken von der Heydt bei Ammendorf, Hermine-Henriette I bei Osendorf u. Hermine-Henriette II bei Döllnitz sowie aus den Reservefeldern Delbrück bei Dieskau, Fortuna bei Lochau, Mansfeld u. Bornhöck bei Döllnitz, Gröbers, Rassnitz, Wessmar, Röglitz-Oberthau, Wehlitz u. Ermlitz. Die Gewinnung der Kohle aus dem 11–14 m mächtigen Flöz erfolgt durch Tagebau. Grösse der Gruben- u. Reservefelder 4716.69 ha. Unter den Tagesanlagen sind besonders zu erwähnen: 7 Brikettpressen sowie 2 Ziegeleien mit einer jährlichen Leistung von zus. 7 500 000 Steinen. c) Weissenfels-Zeitzer Bezirk. In diesem Bezirke besitzt die Gesellschaft folgende Gruben bzw. Werke: Webau, Hermann, Taucha, Winterfeldt, Anna-Antonie, Emilie. Deuben, Naumburg, Marie b. Deuben, von Voss, Siegfried, Paul, Curt, Neue Sorge, Zeitz, Marie bei Aue, Theissen, Ellen. Sämtliche Werke –— teils zum Bergrevier Naumburg, teils zu Zeitz gehörig – bauen auf der als Zeitz-Weissenfelser Vorkommen bekannten Braunkohlen- ablagerung, die fast durchweg eine Mächtigkeit von 12 m aufweist. Die Kohlengewinnung geschieht im Tagebau- u. Tiefbaubetrieb. Der Kohlenvorrat reicht unter Hinzurechnung der bei Mutschau, Köttichau, Reuden, Predel, Profen, Deumen, Wuschlaub u. Dobergast geleg. Reservefelder für die genannten Werke für eine grosse Reihe von Jahren. Die Werke von Voss, Siegfried, Marie bei Deuben, Naumburg, Paul liegen unmittelbar an der Staats- bahn Halle-Zeitz, während die übrigen Werke zum weitaus grössten Teile mit dieser Bahn- linie verbunden sind. Der Flächeninhalt der Kohlenfelder in diesem Bezirk beträgt rd. 5377.49 ha. Unter den Tagesanlagen sind besonders zu erwähnen: 60 Brikettpressen, 438 Schwelöfen, 2 Nasspressen, 2 Ziegeleien mit einer jährl. Leist. von 8 000 000 Steinen sowie Kraftwerke auf den Werken Paul, Theissen u. von Voss mit 44 500 kVA.-Leistung. Grosskraftwerk Theissen gibt auch Strom an Fremde ab. d) Reservefelder. Die Ges. hat sich in den oben genannten Bezirken, insbesondere aber auch im ostelbischen Gebiet, Reservefelder von erheblichem Umfange gesichert. Förderung u. Produktion: 1926/27 1927/28 1928/29 1929/30 1930/31 1931/32 Kohlen . . . t 6 710 400 7 150 228 7 970 155 7 718 947 6 809 149 6 332 133 Briketts . . t 1 563 378 1 587 936 1 725 380 1 691 842 1 513 452 1 552 603 Kokserzeugung . t 253 752 237 144 252 800 263 541 273 893 2