――ÄR]Ä] ―――― ―――――――――――――― ――― Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 3761 Direktion: Dir. C. Falk, Bad Rappenau; Reg.-Oberbaurat Fritz Kirchenbauer, Bad Dürrheim. Aufsichtsrat: Finanzminister Dr. Wilhelm Mattes, Ministerialrat Dr. Wilhelm Mühe, Ministerialrat Erich Naumann, Bank-Dir. Sally Stern, Ministerial-Dir. Ludwig Sammet, Karlsruhe. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Bayerische Braunkohlen-Industrie Akt.-Ges in Schwandorf (Oberpfalz). Gegründet: 5./2. 1906; eingetr. 17./2. 1906. Sitz der Ges. bis 11./3. 1908 in Münster i. W. zZweck: Betrieb von Braunkohlenbergbau u. Brikettfabrikation sowie Erwerb u. die Veräusser. von Kuxen u. Anteilen an Bergwerken. –— Der Absatz an Kohlen ging 1930 stark zurück, da das Grosskraftwerk Schwandorf stillgelegt wurde und für diesen Ausfall kein Ausgleich geschaffen werden konnte. Mai 1931 wurden rd. 280 Arb. beschäftigt gegenüber einem Normalstand von 800. Besitztum: Die Gesellschaft beutet die Braunkohlenfelder der Gew. Klardorf bei Klardorf-Wackersdorf durch Förderung von Rohkohle u. durch Verarbeitung derselben in einer Brikettfabrik (10 Pressen-Leistung ca. 15 000 D. W.) aus, die Anfang 1908 in Betrieb kam. Hauptaufgabe ist die Versorgung des von der Bayernwerk A.-G. neu errichteten Grosskraftwerks mit Kesselkohle. Die Anlagen sind durch ca. 6 km lange normalspurige Industriebahn mit der Staatsbahnstation Schwandorf verbunden. Das Berg- werkseigentum besteht aus 11 auf Braunkohle verliehenen Feldern mit einem Gesamt- flächeninhalt von rd. 8500 ha. Generalvertriebsstelle der Ges. ist die Firma Baper. Kohlen- Kontor-Ges. m. b. H. in Nürnberg, München, Regensburg, Straubing, Augsburg u. Schwandorf. Kapital: RM. 5 400 000 in 10 800 Akt. zu RM. 500. — Vorkriegskapital: M. 3 600 000. Urspr. M. 2 Mill., erhöht 1907 um M. 700 000, 1908 um M. 900 000, 1921 um M. 3 600 000, 1922 um M. 14 400 000 in 14 400 Vorz.-Akt. zu M. 1000 u. um M. 2 400 000 in 6 Nam.-Akt. zu M. 400 000. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 31./1. 1925 von M. 24 Mill. auf RM. 5 414 000 derart, dass nach Einziehung der 6 Nam.-Akt. zu M. 400 000 die St.-Akt. über M. 1000 auf RM. 500 abgestempelt wurden u. ausserdem auf je 1 St.-Akt. eine neue Aktie zu RM. 250 ausgehändigt wurde. Der Nennwert der Vorz.-Akt. über bisher M. 1000 wurde auf RM. 1 herabgesetzt u. je 20 Akt. wurden zu 1 Vorz.-Akt. über RM. 20 zus. gelegt. Lt. G.-V. v. 20./5. 1930 Einzieh. der bisher. mom. RM. 14 400 Vorz.-Akt. Grossaktionäre: Anfang 1928 ging die Mehrheit des A.-K. aus den Händen der Rütgers- werke A.-G., Berlin, in den Besitz der Bayernwerk A.-G. in München über. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. (bis 1929: Kalenderj.). Gen.-Vers.: 1932 am 25./6. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1931: Aktiva: Gewerkschaft Klardorf 5 184 812, früheres Verwalt.- Gebäude 34 000, Anschlussbahn Schwandorf 857 542, Grubengeräte u. Einricht. 69 230, Abraumgeräte u. Einricht. 1 400 000, Abraumvorleistung 504 995, Bunker- u. Bandföyferanlage 588 926, 35 KV Anschlussleitung nebst Haupttrafostation 212 931, 10 kVu. 0,5 KV Zwe „leitungen nebst Hilfstrafostationen 102 869, Zentralwerkstätten 27 805, Telephonanlage Ues eluchtung 2034, Material. u. Masch.-Reserveteile 222 762, Vorräte 145 870, Mobil. u. Utensi 1, Beteil. * Kassa u. Banken 16 397, Debit. 314 790, Vorauszahlungen 28 381, Aufwert.-Ausgleich 36 250, (Avale 141 000), Verlustvortrag aus 1930 150 000, Verlust 398 267. – Passiva: A.-K. 5 400 000, Rückl. 390 100, Kredit., Tratten u. Akzepte 4 462 605, Lohnreste 8910, Mehraufwert. 36 250, (Avale 141 000). Sa. RM. 10 297 865. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäfts-Unk., Steuern, Versich. u. Zs. 383 350, Abschr. 78 225, Verlustvortrag aus 1930 150 000. – Kredit: Bruttoüberschuss 63 308, Verlustvortrag aus 1930 150 000, Verlust 398 267. Sa. RM. 611 575. Der Gesamtverlust von RM. 548 267 wird mit RM. 248 267 aus der gesetzlichen Rücklage gedeckt; der Rest von RM. 300 000 wird vorgetragen. Dividenden: St.-Akt. 1913/14: 4½ %; 1924–1929: 4, 0, 0, 0, 0, 0 %; 1930 (⅝7 Jahr) bis 1931: 0 %. Vorz.-Akt. 1924–1929: 7, 7, 0, 0, 0, 0 %; 1930 ( Jahr) bis 1931: 0 %. Direktion: Oberbergwerksdir. H. Everding. Prokuristen: Dipl.-Ing. M. Dehne, Wackersdorf; P. Meyer, C. H. Kestenbach, Schwandorf. Aufsichtsrat: Vors. Staatsmin, a. D. Staatsrat Dr. Franz Schweyer, Stellv. Min.-Rat August Legat, München; Landes-Ökonomierat Wolfgang Brügel, Nürnberg; Min.-Rat Rudolf Decker, Ministerialrat Konrad Sterner, Landesbaurat Dipl.-Ing. Dr. h. c. Menge, München; Oberbürgermstr. a. D., Geh. Rat Adolf Wächter, Oberberg-Direktor Michael Zieglmaier, München; vom Betriebsrat: A. Bauer, J. Bösl.) Zahlstellen: Schwandorf: Ges.-Kasse; Nürnberg: Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Regensburg: Reichsbank. Postscheckkonto: Nürnberg 503. Aus dem Geschäftsbericht 1930/31: Der seit Mitte 1930 eingetretene Niedergang der deutschen Wirtschaft, welcher sich in rapidem Fortschritt inzwischen zur Weltwirtschafts- krise ausgewachsen hat, hat das Geschäftsjahr 1930/31 ausserordentlich schwer belastet. Das auf der Kohlenbasis unseres Werkes errichtete Dampfkraftwerk Schwandorf konnte nur ganz geringfügige Mengen Rohkohle abnehmen. Gleichzeitig ging auch der Absatz Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1932. 236