―― Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 3765 Zweck: Fabrikation von Eisen u. Stahl sowie Vornahme aller Geschäfte, die sich auf diese u. verwandte Fabrikationen beziehen. Die Röchling'sche Eisen- u. Stahlwerke G. m. b. H. brachte in die A.-G. ein: a) Grundstücke samt darauf erricht. Gebäulichk. in den Gemark. Völklingen, Sulzbach, St. Ingbert (Pfalz), Niedergailbach (Pfalz), Wehrden (Saar), Hostenbach, Bous, Geislautern, Fürstenhausen, Schaffhausen u. Neunkirchen (Saar), in Grösse von 332 ha 59 a 98 qm. Die Einlage erfolgte frei von Hyp. u. Lasten. Die Ges. betreibt Hochofen-, Stahl- u. Walzwerke zu Völklingen, Koksofenanlagen mit Nebenproduktengewinnung zu Völklingen u. zu Altenwald. — Fabrikate: Thomas-Roheisen, rohe u. vorgewalzte Stahlblöcke u. Brammen, Knüppel u. Platinen, Eisenbahn-Oberbau- materialien für Voll-, Neben- u. Kleinbahnen, Gruben- u. Feldbahnschienen, Bauwerkeisen u. Formeisen, Stabeisen. Walzdraht u. Bandeisen; als Nebenprodukte: Koks, Teer-, Ammoniak- u. Benzolprodukte, Fette, Hochofenschlacke, Schlackensand, Schlackensteine u. Kalk für Bauzwecke, Schlackensand für Steinfabrikation, Thomasmehl, Portland-, Eisenportland- u. Hochofenzement. Entwicklung: Carl Röchling, der Begründer des heute noch in Familienhand ruhenden Eisenkomplexes, war Eisengrosshändler; am 7. August 1881 er warb er die Völklinger Eisen- hütte A.-G. u. bald darauf, am 26. August, wurde deren stillgelegtes Werk von der Firma Gebr. Röchling übernommen u. dafür eine offene Handelsgesellschaft „Völklinger Eisenwerk Gebr. Röchling“ in Völklingen gegründet. Tätige Teilhaber waren damals die Brüder Theodor, Carl u. Fritz Röchling. Von da an beginnt, begünstigt durch die allgemeine Eisenkonjunktur u. durch den besonderen Auftrieb, welche die Bismarcksche Schutzzoll- politik der Eisenindustrie gegeben hatte, eine kräftige Entwicklung. Belegschaft 1882 450 Mann, ein Jahr später 1150. In der Folgezeit wurden lothringische Erzfelder erworben, im Juli 1882 der Grundstein zum ersten Hochofen gelegt. Nach u. nach vergrösserte sich das Unternehmen zu einem alle Stufen der Rohstofferzeugung u. Verfeinerung umfassenden Komplex. 1896 wurde das Unternehmen in eine G. m. b. H. umgewandelt, u. von ihr dann in Lothringen die Carlshütte bei Diedenhofen errichtet. 1910 produzierten die Röchlingschen Werke bereits 1.2 Mill. t Eisenerz, 0.35 Mill. t Koks, 0.50 Mill. t Roheisen u. 0.42 Mill. t Stahl bei 5500 Mann Belegschaft; einschl. der Nebenbetriebe waren es rund 8000 Arbeiter. Krieg, Gebietsabtretungen, Besetzung des Saargebiets haben dann in besonderer Weise dem Unternehmen mitgespielt. 1921 erfolgte zur Abwehr der französischen Überfremdungsgefahr in der Okkupationszeit die Umgründung in zwei Aktiengesellschaften; die Röchlingschen Eisen- u. Stahlwerke A.-G. arbeiten mit einem Kapital von 10 Mill. fFr. u. die Edelstahlwerke Röchling A.-G. mit einem solchen von 2 Mill Fr. Ende 1930 waren etwa 6300 Arbeiter beschäftigt. Das Edelstahlwerk hat sich 1920/21 zur Sicherung des deutschen Marktes mit den Buderusschen Eisenwerken an den Stahlwerken Buderus- Röchling A.-G. in Wetzlar mit 50 % Beteiligung zusammengetan u. dort ein Walzwerk errichtet. 1927 wurde in Oberkochem in Württemberg ein Kaltwalzwerk errichtet, das einzige in Süddeutschland, das sich somit günstiger Frachtlage erfreut. Im übrigen hat das Unternehmen einen umfangreichen Verkaufsapparat im In- u. Auslande aufgezogen. Beteiligungen: Die Ges. ist u. a. beteiligt bei der Gewerkschaft Carl-Alexander, Baes- weiler u. an der Kraftwerk Wehrden G. m. b H., Berlin. 1929 Eintritt der Ges. als Kommanditist in die Gebr. Röchling Bank, Saarbrücken. Produktion: 1928 10929 1930 1931 Koks Völklingen . . . t 345 328 351844 330 022 262 683 Koks Altenwald .. . 138 788 126 900 123 500 112 550 Roheisen von den Hochöfen t 462 740 502 800 477 730 445 300 Roheisen von den Cupolöfen t 51 750 14 626 5 007 Thomasstahl wmt 436 615 427 984 382 144 334 573 Fertigprodukte. t 363 089 356 285 325 140 291 327 Die saarländische Eisenproduktion hat bis in die neuere Zeit hinein von der günstigeren Konjunkturentwicklung in Frankreich profitiert, so dass sich die Produktionsziffern dort besser behaupten konnten als im übrigen Deutschland. Kapital: Fr. 10 000 000 in 10 000 Akt. zu Fr. 1000. Urspr. M. 10 Mill., übern. von den Gründern zu 100 %. Lt. G.-V. v. 1./8. 1923 ist das bisher. A.-K. in Fr. 2 285 192 umgestellt u. um Fr. 7 714 808 erhöht. Die bisher. Aktien über M. 1000 sind in solche von Fr. 228.519 umgestellt u. nach erhöhter Einz. durch Umstempelung auf einen Nennwert von Fr. 1000 erhöht. Grossaktionäre: Röchlingscbe Eisen- u. Stahlwerke G. m. b. H. in Völklingen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 25./7. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundbesitz, Gebäude, Werksanlagen 89 397 764, Rohstoffe u. Fabrikate 31 141 773, Beteil. 56 656 181, Eff. 12 759 301, Barbestände u. Wechsel 1 092 397. Debit. 131 087 325. – Passiva: A.-K. 10 000 000, R.-F. u. Rückl. 44 600 000; Hyp. 113 661 350, Kredit. 150 779 267, Gewinnvortrag aus 1930 2 799 301, Gewinn in 1931 294 822 (Avale u. Bürgschaften 177 194 150, davon durch fremde Rückbürgschaften gedeckt 78 571 159). Sa. Fr. 322 134 740. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 19 308 905, Abschr. 7 617 841, Reingewinn (Vor- trag aus 1930 2 799 300 – Gewinn in 1931 294 822) 3 094 123. – Kredit: Betriebsüber- schüsse 27 221 569, Gewinnvortrag aus 1930 2 799 300. Sa. Fr. 30 020 869. Dividenden: 1924–1931: 0, 0, 0, 0, 15, 15, 10, 0 %.