3820 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Dickschlamm- u. Trockenverfahren; Salz- u. Kohlenmühlen, Graphit- u. Erzmühlen; Wasser- turbinen, Holzschleifereien u. Pappenfabriken; Olfabriken; Entstaubungs- u. Staubsammel. anlagen für alle Industrien; Reinigungs-, Zerkleinerungs-, Sortier- u. Filteranlagen für die verschiedensten Zweige in der Nahrungsmittel-Industrie; Mehlveredelungsanlagen; Saat. reinigungsanlagen; Bäckerei-Einrichtungen. Entwicklung: Die G.-V. v. 14./12. 1925 genehmigte den Fusionsvertrag mit folgenden, mit der „Miag“ bereits vorher in Inter.-Gemeinschaft (s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925) ver. bundenen Mühlenbaugesellschaften: Amme, Giesecke & Konegen A.-G., Braunschweig, Mühlen- bauanstalt u. Maschinenfabrik vorm. Gebr. Seck, Dresden, Maschinenfabrik u. Mühlenbau- anstalt G. Luther Akt.-Ges., Braunschweig, Hugo Greffenius Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Kapler Maschinenfabrik Akt.-Ges., Berlin. Auf Grund des Vertrages wird das Vermögen dieser Gesellschaften als Ganzes unter Ausschluss der Liquid. mit Wirkung ab 1./1. 1925 auf die „Miag“ übertragen. Auf je nom. RM. 50 Akt. der übernommenen Gesellschaften wurden je nom. RM. 40 Akt. der ,Miag“ mit Div. ab 1./1. 1925 gewährt. Zur Durchführung der Fusionen wurde das Kap. der Ges. um RM. 6.5 Mill. erhöht (s. a. Kap.). An den aus. wärtigen Betriebsstätten in Braunschweig, Dresden u. Berlin wurde je eine Zweignieder. lassung errichtet, während der Betrieb der ehemaligen Hugo Greffenius A.-G. unter dem Namen Greffenius Werk fortgeführt wird. Nach der Übernahme der obengenannten Firmen besass die Ges. folgende Werke: Amme-Luther Werke Braunschweig, Abt. Amme, Giesecke & Konegen; Amme-Luther Werke Braunschweig, Abt. Luther; Seck Werke, Dresden; Kapler Werk, Berlin; Greffenius Werk, Frankfurt a. M. 1926 hat die Ges. die Fabrikation der hauptsächlichsten Erzeugnisse auf die 4 grossen Werke in Braunschweig u. Dresden verlegt, während das Greffenius-Werk in Frankf. a. M. u. das Kapler-Werk in Berlin sich auf die Herstellung von Spezialitäten beschränkten. Die Rationalisierungsmassnahmen haben zu dem Beschluss geführt, das Kapler-Werk zunächst stillzulegen. 1928 wurden die kaufmännischen u. technischen Ver. waltungen, soweit sie sich in Berlin u. Dresden befanden, zentral in Braunschweig zus.gefasst. Das Verwaltungsgebäude in Dresden wurde verkauft. Das Greffeniuswerk in Frank- furt a. M. wurde im Laufe des Jahres 1930 stillgelegt u. die dortige Fabrikation auf die Werke Braunschweig u. Dresden verteilt. Die Gesamtfabrikation für Brauerei u. Sudhaus- anlagen befindet sich nunmehr in Braunschweig. Besitztum: Amme-Werk Braunschweig: Die Betriebsanlagen des Werkes sind auf einem an der Landes-Eisenbahn, Haltestelle Cellerstr., gelegenen eigenen Grundstücke errichtet u. etwa je ¼ Stunde von dem Zentrum der Stadt Braunschweig u. dem Hauptbahnhof entfernt. Das Fabrikgrundstück umfasst rd. 184 713 qm, von denen rd. 54 000 am bebaut sind. 3900 qm bilden in der Nähe gelegene Hausgrundstücke, von denen 1950 qm bebaut sind. Das Werk ist mit einer Dampfkraftanlage von 1150 PS ausgestattet u. hat ausserdem einen Kraftanschluss an das Städtische Elektrizitätswerk von 900 PS. Weiter hat es einen Kraftanschluss an das Städt. Elektrizitätswerk von 1000 kKW zum Betrieb des Elektro-Stahl- ofens. Sämtliche Werkstätten werden elektrisch angetrieben. Die Werkstätten zergliedern sich in der Hauptsache in mechanische Werkstätten: Grossdreherei, Klein dreherei, Hobelei, Fräserei usw., Montagehallen für Maschinenbau, Press- u. Hammerschmiede, Kesselschmiede, Eisenkonstruktions- u. Blechbearbeitungs-Werkstätten, Graugiesserei mit 3 Kupolöfen für 6000 kg Stundenleistung, Elektrogiesserei für Walzen u. Stahlguss, Metallgiesserei für Brone, Rotguss u. Aluminiumguss, Gussputzerei mit modernen Sandstrahlgebläsen, umfangreiche Pressluftanlagen in sämtl. Abteilungen. Versuchsanstalten für Müllerei u. Bäckerei, Giesserei- Laboratorium u. Festigkeits-Laboratorium. Sämtl. Kräne des Ammewerkes sind elektrische 3- bis 4-Motoren-Laufkräne mit einer Tragkraft bis zu 40 000 kg. Zu- u. Abfuhr der Materialien erfolgt durch zwei direkt bis zu den Hauptarbeitsplätzen u. Lagerstätten führende Bahnanschlüsse, ferner durch eine Fabrikschmalspurbahn u. in der Hauptsache durch modernen Elektrokarrenbetrieb. ―――――――― Luther-Werk Braunschweig: Der Grundbesitz umfasst insgesamt 179 728 qm, liegt in der Wilhelmitor-Feldmark an der Frankfurter Strasse, ist durch Privatanschlussgleise mit der Braunschweig. Landeseisenbahn und der Staatsbahn verbunden und enthält aus, gedehnte normal- u. schmalspurige Gleisanlagen. Von diesem Grundbesitz sind insgesamt 35 400 qm mit Fabrik- u. Verwalt.-Gebäuden, Magazinen usw. bebaut. Seit 1921 sind 3 neue Wohnhäuser mit insges. 12 Beamtenwohnungen in der Rankestr. u. Arndstr. errichtet. Die Werkanlagen sind mit Gleis-, Kran- u. Transportanl., Wasserleit., Feuerlöscheinricht., sowie elektr. Licht- u. Kraftanl. versehen. Die Gebäude sind massiv, der grösste Teil aus neuerer Zeit stammend. Die Gebäude für die Holzbearbeit.-Werkstätten, die Magazine u. Lager sind mehrstöckig, mit Treppen sowie Fahrstuhl- u. Krananl. für den Transport versehen. Neben- werkstätten, wie Klempnerei, Schmiede, Sattlerei, ebenso eine Versuchsanstalt sind vor- handen. Die Hauptkraftzentrale besteht aus 4 Dieselmotoren von zus. 960 PS. Des weiteren ist das Werk durch eine Umformerstation an das städtische Drehstromwerk in Braunschweig angeschlossen. Insgesamt sind fünf Werkstattgebäude vorhanden. Seck Werke Dresden: Fabriken in Sporbitz b. Dresden u. Schmiedeberg (Bez. Dresden). Das Sporbitzer Werk umfasst einen Gesamtflächenraum von 280 430 qm, wovon 52 156 am bebaut sind, u. besteht aus einer Masch.-Fabrik u. mechan. Werkstätten. Ausserdem in ―――――――――i―――