3844 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Entwicklung: Die Zweigniederlassung in Siems b. Lübeck, deren Fabrikation sich in der Hauptsache auf die Herstell. von Schiffs- u. Dockbauten erstreckt, wurde am 30./9. 1926 in eine selbständige Aktien-Gesellschaft, die Lübecker Flenderwerke A.-G., umgewandelt mit einem Aktienkapital von RM. 1 000 000, welches vollständig von der Stammgesellschaft in Benrath übernommen wurde gegen Einbringung des gesamten Siemser Betriebes. Das gesamte Aktienpaket wurde 1928 abgestossen. Betriebsveräusserungsvertrag: Die G.-V. v. 24./9. 1931 genehmigte einen Betriebsver- äusserungsvertrag mit der Hein, Lehmann & Co. A.-G., Düsseldorf. Danach legt die Flender A.-G. ihren Betrieb still. Die Hein, Lehmann & Co. A.-G. übernimmt sämtl. Aufträge u. tritt auch in alle Lieferungsverträge, übernimmt ferner die Betriebsmaterialien u. Bestände sowie Patente, Schutzrechte u. gewisse Firmarechte. Als Gegenwert erhält Flender v. 1./1. 1932 ab bis 1943 rund 15 % des Bilanzreingewinnes von Hein, Lehmann. Bis 1934 ist eine Jahreszahlung von RM. 15 000 garantiert. – Die Flender A.-G. behält die Fabrikgrundstücke u. die Einricht.; sie muss sich während der Dauer des Vertrags jeglichen Wettbewerbs enthalten und darf auch nicht die Einricht. eines Wettbewerb- betriebs auf ihren Grundstücken gestatten. Zweck: Herstell. von Brücken, Hochbauten u. Eisenkonstruktionen aller Art, Bau u. Reparatur von Schiffen, Docks u. sonst. schwimmenden Eisenkonstruktionen, Handel mit Gegenständen der vorerwähuten Art sowie mit Artikeln, die bei der Herstell. solcher Gegen- stände Verwendung finden können. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. hat eine Grösse von 52 717 qm, davon 31 113 qm bebaut. In dem Werk in Benrath sind vorhanden: 116 neuzeitliche Werkzeugmaschinen u. Maschinen für Eisenbearbeitung, 4 Nietmaschinen, 145 sonstige Maschinen, 24 Laufkräne von 5–10 t Tragfähigkeit u. 12 Handlaufkräne. Das Werk hat Gleisanschluss an die Reichsbahn. Arb. u. Angestellte 830. Beteiligungen: Die Ges. ist an der Lübeck-Linie A.-G. in Lübeck mit RM. 15 000 Akt. u. an der Benrather A.-G. für gemeinnützige Bauten, Benrath, mit RM. 34 000 Akt. beteiligt. Kapital: RM. 200 000 in 130 Aktien zu RM. 400 u. 1480 Aktien zu RM. 100. – Vorkriegs- kapital: M. 1 600 000. Urspr. A.-K. M. 1 350 000. 1909 Erhöh. auf M. 1 600 000, dann erhöht von 1916–1923 auf M. 135 000 000 in 7500 St.-Akt. zu M. 10 000, 50 000 St.-Akt. zu M. 1000 u. 1000 Vorz.-Akt. zu M. 10 000. Die Umstell. des A.-K. erfolgte lt. G.-V. v. 28./11. 1924 von M. 135 000 000 unter Einzieh. von M. 10 000 000 Vorrats-St.-Akt. auf RM. 9 205 000 (St.-Akt. 12½: 1, Vorz.-Akt. 200:1) in 50 000 St.-Akt. zu RM. 80, 6500 St.-Akt. zu RM. 800 u. 1000 Vorz.-Akt. zu RM. 5. In der G. V. v. 17./12. 1926 wurde beschlossen, die M. 5000 Akt. Lit. B, welche seinerzeit als Schutzaktien gegen Überfremdung geschaffen worden waren u. die von den Inhabern ohne Gegenleistung zur Verf. der Ges. gestellt worden waren, einzuziehen. Die G.-V. v. 27./1. 1927 beschloss Herabsetz. des Kapitals zur Beseitigung der Unterbilanz von RM. 9 200 000 auf RM. 920 000 durch Zus. legung der Aktien im Verh. von 10: 1; sodann Erhöh. des Kapitals um RM. 1 080 000 auf RM. 2 000 000 ab 1./1. 1927 div.-ber. Die Aktien zu RM. 80 wurden 1929 in Aktien zu RM. 100 u. RM. 1000 umgetauscht. Zwecks Anpassung des Grundkapitals an den veränderten Vermögensstand, insbes. zwecks Deckung von Verlusten u. zum Ausgleich von Wertminderungen beschloss die G.-V. v. 28./7. 1932 die Auflösung des R.-F. u. die Herabsetzung des A.-K. mit Wirk. ab 31./12. 1931 in erleichterter Form von RM. 2 000 000 auf RM. 200 000 durch Herabsetzung des Nennbetrages oder, soweit zulässig, durch Zusammenlegung der Aktien im Verh. 10:1. Anleihe: M. 9 000 000 in 5 % Oblig. v. 1920, rückzahlbar zu 102 %. Ende 1931 noch in Umlauf RM. 88 918 in Stücken zu PM. 1000 aufgewertet auf RM. 15.50 u. bei Altbesitz auf RM. 23.50. Rückzahlung der Teilschuldverschreib. ab 2./1. 1932. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 28./7. Stimmrecht: Je RM. 100 Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Über die Verwend. des Reingewinns verfügt die G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundst. 299 450, Anschlussgleise 35 000, Gebäude 1 045 000, Masch. 100 000, Krane 100 000, Geräte 52 192, Beteil.: Baugesellschaft 1, Lübeck- Linie 15 000, Warenschuldner 353 961, Banken 161 921, Kassa 1584, Wechsel u. Schecks 55 496, Vorräte 25 000, in Arbeit befindl. Aufträge 545 688, (Bürgschaften 336 855). – Passiva: A.-K. 200 000, Lieferanten u. sonstige Verbindlichkeiten 489 162, eigene Akzepte 87 832, Banken 1 492 090, Anzahlungen 432 291, Oblig. von 1920 88 918, (Bürgschaften 336 855). Sa. RM. 2 790 293. Unter den Warenschuldnern befinden sich auch Aussenstände bei ausländischen Behörden, deren Ein- gang allmählich zu erwarten ist. Die aufgeführten Wechsel u. Schecks sind in der Zwischenzeit bis auf RM. 5452 eingelöst, ebenso sind die Bürgschaften bisher auf RM. 279 612 zurückgegangen. Die Bankschulden sind durch Grundschuldbriefe. die Obligationsverpflichtungen durch eine Hypothek gesichert. Die Obligationen selbst sind in der Zwischenzeit eingelöst u. die hie/ für bestellte Hypothek ist gelöscht worden. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter 366 429, Handl.-Unk. 98 529, Betriebs- verlust 119 664, soziale Abgaben: Krankenkasse 15 987, Arbeitslosen versich, 15 732, Invaliden- versich. 49 592, Angestelltenversich. 5543, Reisespesen 16 545, Zs. 113 678, Anleihe-Zs. 3484, Steuern 61 278, Reklame 7177, Verbandsrechnung 16 000, Abschr. auf Anlagen 140 000, do. auf Beteil. 5000, Wertminder. auf Anlagen 800 000. – Kredit: Vortrag aus 1930 9720,