3876 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. fabrikaten vor. Aus dem sich hieraus ergebenden Erlös sowie aus dem Pachtvertrag hofft die Verwaltung die Gläubiger befriedigen zu können. Sollte es gelingen, über kurz oder lang Mittel in erforderlicher Höhe für die Wiederherstellung der vollen Aktionsfähigkeit der Ges. auf gesicherter Grundlage zu beschaffen, so ist die Möglichkeit kurzfristiger Losung des Pachtverhältnisses in vollem Einverständnis mit der jetzigen Pächterin vorgesehen. Gegründet: 1835; als Akt.-Ges. eingetr. 14./3. 1871. Zweck: Anfertigung und Lieferung von Maschinen und Eisengusswaren aller Art in der von der Gesellschaft erworbenen, in Hannover-Linden belegenen, früher unter der Firma ,Georg Egestorff' betriebenen Fabrikanlage sowie in anderen Anlagen, welche von der Ges. gepachtet, gekauft oder neu errichtet werden, ferner die Beteilig. an anderen ähn- lichen industriellen u. kaufmännischen Unternehmungen. Der Ges. ist auch der Handel in allen Rohstoffen, Halb- u. Ganzfabrikaten gestattet, die mit dem Gegenstand ihres Geschäftsbetriebes zus.hängen. Die Ges. betreibt die Fabrikation von Dampfkesseln, Flammrohr-, Wasserrohr- u. Steilrohrkesseln u. Automobilen. – Der Bau von Lokomotiven wurde im Januar 1931 von der Henschel & Sohn A.-G. in Kassel käuflich übernommen. Besitztum: Der hauptsächlich in Hannover-Linden geleg. Grundbesitz der Ges. umfasst eine Grundfläche von 890 750 qm, wovon 356 000 am bebaut sind. Auf diesem bebauten Gelände sind 83 Fabrik- u. 132 Wohngebäude errichtet. Zur Kraftlieferung für die im Betriebe befindl. etwa 2800 Werkzeugmasch. sind 2 Dampfmasch. u. 5 Turbinen von zus. 21 000 Ps sowie über 1100 Gleichstrommotoren u. 1725 Drehstrommotoren zur Kraftübertrag. u. 2 Akkumulatorenbatterien von 3600 Amperestunden vorhanden. Zurzeit werden unge- fähr 4000 Arbeiter u. 800 Angestellte beschäftigt. Interessengemeinschaft mit Henschel & Co., Kassel, ist gelöst, dagegen neue Interessen- gemeinschaft mit dem Lothringen-Konzern. Verbände: Die Ges. gehört folgenden Verbänden an: Vereinig. der Dtsch. Dempfkessel- u. Apparate-Industrie e. V., Düsseldorf; Wasserrohrkessel-Verband, Düsseldorf; Verband deutscher Dampfkessel- u. Apparate-Bau-Anstalten, Düsseldorf; Abgasvorwärmer-Verband, Düsseldorf; Feuerungs-Verband, Düsseldorf. Kapital: RM. 9 000 000. davon nom. RM. 8 740 000 St.-Akt. zu RM. 300 u. 500 u. nom. RM. 260 000 Vorz.-Akt. Die Vorz.-Akt. lauten auf den Namen der Bergbau-Akt.-Ges. Lothringen in Hannover und können nur mit Zustimmung des Aufsichtsrats übertragen werden. Sie haben Anspruch auf eine auf 6 % beschränkte Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Verpflicht. und im Falle der Liquid. der Ges. auf eine bevorrechtigte Rückzahl. zum Nennbetrag aus dem Liquidationserlös. Vorkriegskapital: M. 8 000 000. Urspr. A.-K. M. 10 500 000, herabgesetzt 1880–1894 auf M. 4 643 100, erhöht 1906–1908 auf M. 8 000 000, dann erhöht von 1920–1921 auf M. 42 000 000 in 5367 St.-Akt. zu M. 500, 6532 St.-Akt. zu M. 300, 23 355 St.-Akt. zu M. 1000, 1 St.-Akt. zu M. 1900 u. 14 000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 14./1. 1925 Umstell. des A.-K. von M. 42 Mill. auf RM. 14 466 600. Das St.-Akt.-K. wurde im Verh. 2:1 von M. 28 Mill. auf RM. 14 Mill. zus. gelegt u. das Vorz.-Akt.-K. von M. 14 Mill. auf RM. 466 600. 1929 Umtausch der Aktien zu RM. 150 u. 250 in solche zu RM. 300 u. 500. Die G.-V. v. 4./7. 1931 beschloss Herabsetzung des A.-K. von RM. 14 466 000 auf RM. 9 000 000, u. zwar durch Vernichtung von RM. 890 000 St.-Akt. u. RM. 76 600 Vorz.-Akt. aus Eigenbesitz, ferner durch Zus. legung der verbleibenden St.-Akt. von RM. 13 110 000 u. der restlichen Vorz.-Akt. von RM. 390 000 im Verhältnis 3: 2. Der durch die Kapitalherabsetzung frei werdende Betrag findet Verwendung zur Tilgung des bilanzmässigen Verlustes, zur Beseitigung des Goldanleihedisagiokontos und zu ausserordentlichen Abschr. auf Anlagen u. Bestände. Grossaktionäre: Bergbau-A.-G. Lothringen, Hannover. Hypothekar-Anleihe: RM. 7 000 000 in 6 % Teilschuldverschreib. von 1927, rückzahlbar zu 102 %. Stücke zu RM. 500 u. 1000, lautend auf den Namen der Hannoverschen Bank Fil. der Deutschen Bank oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./3., 1./9. Tilg. ab 1./3. 1932 in 20 gleichmässigen Jahresannuitäten; ab 1./3. 1932 Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Hyp. zur 1. Stelle auf den gesamten Grundbesitz der Ges. nebst allen Anlagen ihrer Werke. — Kapital, Aufgeld u. Zs. werden bei Fällig- keit in gesetzl. Zahl. mitteln gezahlt u. zwar auf Goldbasis (1 RM. = 790 kg Feingold). –— Die Anl. wurde März 1927 zu 92½ % $. Stückzs. zur Zeichn. aufgelegt. – Kurs Ende 1928 bis 1930: In Berlin: 71.50, 63.90, 60.90 %; 1931 (30./6.): 62.10 %; auch in Hannover notiert. Kursnotiz in Berlin ab 15./8. 1932 eingestellt. Die schwierige Lage der Ges. veranlasste die Verwaltung, den Obligationären u. a. eine Ermässigung des Zinssatzes der Anl. vorzuschlagen. Nach mehrfachen Verhandlungen kam in der Obligationär-Vers. v. 23./3. 1932 eine knappe Majorität für die Verwalt.-Vorschläge zustande. Danach wurden folgende Anderungen obiger Anleihebedingungen beschlossen: Der urspr. 6 % jährlich betragende Zinssatz wird nur für die Zeit v. 1./9. 1931 bis 31./8. 1934 auf 3 % herabgesetzt und beträgt ab 1./9. 1934 4 %, ab 1./9. 1935 4½ %. ab 1./9. 1936 5 %, ab 1./9. 1937 5½ % u. ab 1./9. 1938 wieder 6 %. Sofern die Hanomag in den nächsten Jahren 8 % Div. u mehr verteilt, tritt für die beiden nächstfälligen Coupons der Obligat. ein Zinssatz von mindestens 5 % in Kraft. Der Tilgungsplan wird aufrechterhalten mit der Massgabe, dass die in den Jahren 1932–1935 vorzunehmenden Tilgungen aus dem Verkauf von Pfandobjekten erfolgen können. Die Obligationäre bewilligen die Tilgung